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1221 - Geschäft mit der Angst

1221 - Geschäft mit der Angst

Titel: 1221 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lachen zu Mute.
    Die Attacken der Panik überfielen sie mit einer wahren Regelmäßigkeit. Dass sie sich trotzdem zusammenriss, kam für sie schon einem kleinen Wunder gleich. Da war alles plötzlich umgedreht worden. Ihr bisheriges Leben stand auf der Kippe, und die Schläge von der Peitsche der Furcht wurden auch bei ihr immer stärker.
    Ein gellender Schrei ließ sie starr werden und ihr eigenes Schicksal vergessen.
    Brian Watson hatte geschrien. So weit wie möglich hatte er sich auf seinem Stuhl zurückgedrückt. Sein Oberkörper war mit dem Rücken hart gegen die Lehne gepresst, sodass es beinahe so wirkte, als würde der Stuhl zusammenbrechen.
    Er hatte es nicht mehr geschafft, die Angriffe der Unsichtbaren abzuwehren. Sie waren jetzt bei ihm. Sie hatten seinen Körper erreicht und rannten an ihm in die Höhe.
    Es war wirklich kaum zu fassen, aber Lisa und Brian erlebten keinen Traum. Die Ratten zeigten sich indirekt.
    Auch Lisa schrie, als sie sah, was passierte!
    Plötzlich platzte die Haut an der linken Wange des jungen Mannes auf. Sie öffnete sich dort wie eine Blume, als er an dieser Stelle den Rattenbiss gespürt hatte.
    Einen Moment später spritzte das Blut hervor, klatschte gegen die Wange und rann daran herunter.
    Die nächste Wunde erwischte ihn an der Brust. Dicht über der rechten Warze. Brian krümmte sich zusammen, wobei er den Körper mit seinen eigenen Armen umschlang. Es war kein Schreien, das aus seinem Mund drang, sondern ein verzweifelt klingendes Wimmern, das auch einen Stein hätte erweichen können.
    Er wollte sich klein machen, was er jedoch nicht schaffte.
    Zwar drückte er den Oberkörper nach vorn, doch er fiel nicht vom Stuhl auf den Boden. Mit einer Zuckung drehte er ihn dem Tisch entgegen, bekam dann das Übergewicht und kippte auf die Platte.
    Lisa Farrango war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen.
    Sie fühlte sich überfordert. Wären sichtbare Feinde in der Nähe gewesen, hätte sie sich eine Waffe geschnappt. Ein Messer, eine Schere oder einen ähnlichen Gegenstand.
    So aber sah sie nichts.
    Doch sie waren noch da.
    Ein unsichtbares Tier musste auf den Rücken des jungen Mannes gesprungen sein. Auch dort platzte die Haut weg, und erste Blutstropfen quollen nach draußen.
    Warum schreie ich nicht?, dachte sie. Verdammt noch mal, warum schreie ich nicht?
    Sie konnte sich keine Antwort geben. Das Leben hatte sich für sie völlig umgedreht. Sie war auch nicht fähig, sich zu erheben und die Küche zu verlassen.
    So blieb sie hocken und schaute dem Grauen entsetzt zu…
    ***
    Bill Conolly rannte noch immer, obwohl ihm sein Verstand sagte, dass er keine Chance hatte. Aber er gehörte nicht zu den Menschen, die so leicht aufgaben, und deshalb peitschte er seinen Oberkörper voran.
    Er rannte und er schaute. Was er sah, das führte ihm die eigene Hilflosigkeit deutlich vor Augen. Die Gestalt war wie ein finsterer Rächer aus dem Himmel nach unten auf die Erde gefahren, doch finster war es an ihrem Zielort nicht, denn aus ihr hervor waren mächtige Blitze geschlagen und hatten sich wie helle Lanzen im Boden festgesetzt, sodass er um den liegenden Ted Quinlain und dessen Fahrrad erhellt wurde. Das gab auch Bill die Möglichkeit, trotz der noch immer großen Distanz etwas mehr zu erkennen.
    Ob Quinlain auf dem Bauch oder dem Rücken lag, war nicht zu sehen. Er bekam aber mit, dass sich etwas Kompaktes über ihn beugte, das nicht unbedingt ein Mensch sein musste. Es war überhaupt nicht zu beschreiben, denn seine Gestalt blieb zwar irgendwo gleich, aber sie bewegte sich in ihrem Innern.
    Dunkel - und auch grollend…
    Bill hatte den Eindruck, einen fernen Donner zu erleben, der über das Land hinwegrollte.
    Er selbst war völlig außer Atem. Wenn er nach Luft schnappte, dann war nur ein Keuchen zu hören. Bei jedem Auftreten geriet er ins Schwanken, und dann tanzte die Welt vor seinen Augen, als wollte sie jeden Augenblick zerbrechen.
    Auch dieses schreckliche Bild wogte auf und nieder. So erkannte er nicht, was die Gestalt mit dem Pfleger anstellte.
    Bill war nur froh, dass er über einen glatten Boden hinweglaufen konnte und sich nicht das unebene Feld unter seinen Füßen befand.
    Er kam dem Ziel näher - und er sah, wie sich die Gestalt wieder aufrichtete, sich zugleich drehte und sich ihm zuwandte, sodass er sie zum ersten Mal aus relativer Nähe sehen konnte.
    Leider war Bill zu erschöpft, um sie in allen Einzelheiten aufnehmen zu können. Er stellte nur fest, dass sie

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