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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde dafür sorgen, daß diese Zone zum Sperrgebiet erklärt wird. Kein fremdes Raumschiff soll jemals wieder hier landen. Sie sollen mit ihrer eigenen Welt ein würdiges Grab haben, und niemand soll ihre letzte Ruhe stören. Das bestimme ich, Ordoban, im Namen der Völker von Nor-Gamaner."
    Zibbatu packt mich mit einem seiner dünnen Armchen.
    „Recht getan, Kommandant/ Ich hätte nicht anders gehandelt."
    Helicron ist nicht begeistert, daß der Zwerg solche Kommentare geben darf. Sein Unmut ist ihm deutlich anzusehen. Auch mit meiner Entscheidung ist er keineswegs einverstanden. Er macht eine heftige Handbewegung, die seine Ablehnung ausdrückt.
    „Kein guter Gedanke, Ordoban. Dieser Planet kann von äußerster strategischer Wichtigkeit für uns sein. Es ist falsch, Sentimentalität zu zeigen. Die Welt eignet sich als Stützpunkt wie kaum eine andere."
    Natürlich hat er recht. Dennoch werde ich bei dem einmal getroffenen Entschluß bleiben. Zu nahe ist mir das Schicksal dieses Volkes gegangen, als daß ich fähig wäre, den herrenlosen Planeten als Operationsbasis zu nutzen.
    „Aber...!" stieß Nachor entsetzt hervor. „Das stimmt doch alles nicht. Gerade eben haben wir die Szene ganz anders erlebt!"
    Durch die ohne Unterbrechung weiterlaufende Erinnerungssequenz drang Vishnas Stimme in sein Bewußtsein.
    „Bleibe ruhig, Nachor. Das Mosaik hat sich verändert, aber es fügt sich noch immer nahtlos ineinander. Ich weiß nicht, was hier geschieht. Wir müssen zunächst beobachten."
    Der kleine Zibbatu wird wütend. Ich merke es an den fahrigen Bewegungen, die er plötzlich vollführt. Seine beiden unterschiedlich großen Augen starren zornig zu dem Waffenmeister hoch.
    „Wie sprichst du mit dem Kommandanten! Seine Entscheidung ist weise, und ich bin sicher, die Mehrheit aller Saddreykaren wird sie gutheißen. Wir haben schon so viel Leid und Elend in der Nagu Nakira entfacht, daß es an der Zeit ist, sich zu besinnen."
    Helicron funkelt den Gnomen aggressiv an. Nirgendwo ist Zibbatu gut gelitten, und letzten Endes hat er es allein meiner Fürsorge zu verdanken, daß er nicht längst davongejagt worden ist. Solange er sich in meiner Nähe aufhält, wagt es gewöhnlich niemand, sich an ihm zu vergreifen. Mit meinem Waffenmeister gehen jedoch anscheinend die Nerven durch.
    „Du Wicht!" schreit er. „Wie kommst du dir vor, mich in dieser Weise zu belehren? Ich drehe dir den Hals herum, wenn du..."
    Der Rest dessen, was er sagen will, bleibt ihm förmlich in der Kehle stecken. Zibbatu ist mit einem Satz vom Boden geschnellt und fliegt dem Waffenmeister entgegen. Die winzigen Händchen bekommen das Schulterteil seines Schutzanzugs zu fassen und krallen sich daran fest. Ebenso flink wie gewandt turnt der Zwerg weiter nach oben, bis er Helicron in des Wortes ureigener Bedeutung im Nacken sitzt.
    „Du schimpfst mich nicht ungestraft einen Wicht!" kreischt er laut, während seine Fäuste auf den Schädel des Waffenmeisters trommeln. „Ich werde dafür sorgen, daß du dein elitäres Gehabe endlich ablegst!"
    „Zibbatu!" rief ich verärgert. „Du mißbrauchst die Sympathie, die du bei mir genießt.
    Übertreibe es nicht."
    Der Zwerg lacht nur hämisch. Er hat offenbar nicht die Absicht, auf mich zu hören. Ich erschrecke darüber, denn bisher kenne ich ihn nicht so.
    „Das kann doch alles nicht wahr sein", stammelte Nachor. „Nie und nimmer ist das wahr."
    Was er jetzt, im zweiten Durchgang der Sequenz, erlebte, widersprach allem, was er über Ordoban und die Personen in seiner engsten Umgebung bislang erfahren hatte. Was geschah mit diesem Stück Erinnerung, daß es sich von einem auf das nächste Mal so kraß veränderte.
    Mehr noch: Was geschah mit Ordoban?
    Mit wachsender Unruhe versuchte er, sich auf die mentale Substanz in einer Weise zu konzentrieren, die es ihm erlaubte, direkten Kontakt mit dem Bewußtseinsfragment aufzunehmen. Es gelang ihm nicht. Da war nichts, was auf seine Anstrengungen reagiert hätte - nur der Ablauf einer Kette von Ereignissen, die er fast körperlich miterlebte und auf die er doch nicht einwirken konnte.
    „Vishna!" rief er, als packte ihn plötzlich Angst, durch einen geheimnisvollen Umstand isoliert worden zu sein. „Vishna, siehst du das?"
    Der Klang ihrer Stimme verschaffte ihm für einen Moment etwas Erleichterung.
    „Ich sehe es. Wir beobachten weiter, denn wir haben keine Möglichkeit, die Geschehnisse zu beeinflussen."
    „Aber jemand anderes tut es!" stieß Nachor

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