Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
für Stümper?"
    Der Kommandant lachte.
    „Nein. Natürlich nicht."
    Javier drehte seinen Sessel so, daß er die Zentrale überblicken konnte. Vierzehn Tage Flug, bis sie die Eastside der Galaxis erreichten. Würden Rhodan und Taurec, Nachor und Vishna, bis dahin zurück an Bord sein? Was wartete in der Zwischenzeit auf sie?
     
    *
     
    Nirgendwo zeigte sich ein Spalt oder gar ein Durchbruch, Die Mauer reichte vom Boden zur Decke und von einer Wand zur anderen.
    „Das ist ein Ding", murmelte Gucky kopfschüttelnd, als könnte er es erst jetzt, nachdem er davor stand, wirklich glauben. „So etwas habe ich noch nicht erlebt."
    Vorsichtig streckte er einen Arm aus und berührte die Mauer. Er spürte das Material und den Widerstand, den es ihm entgegensetzte. Es mochte mit technischen Hilfsmitteln nicht meßbar sein - aber es war zweifellos vorhanden. Und es war fest! dachte er ironisch. So massiv, wie Kalksandsteinmauern eben zu sein hatten.
    Er begann zu espern. Seine telepathischen Fühler drangen durch das Mauerwerk hindurch und forschten auf der anderen Seite nach Gedankenimpulsen. Nichts. Obwohl dort angeblich eine Person eingeschlossen war, vermochte Gucky keinen noch so schwachen Impuls zu empfangen.
    Allmählich wurde ihm unbehaglich zumute.
    „Ich werde wohl in den sauren Apfel beißen müssen, Freunde", sagte er laut. „Ich springe auf die andere Seite - und wenn ich in fünf Minuten nicht zurück bin oder etwas von mir hören lasse, dann sprengt diese Mauer oder meißelt sie auf oder tretet sie ein.
    Irgendwas! Nur holt mich wieder heraus, ja?"
    Etwas ganz und gar Untypisches fiel Gucky an sich selbst auf: Er wußte nicht, warum er das sagte. Hatte er plötzlich Bedenken?
    Einer der Sicherheitsbeauftragten antwortete ihm und lenkte seine Gedanken in andere Bahnen.
    „Keine Bange, Sportsfreund! Wir lassen dich nicht im Stich, falls du in Bedrängnis gerätst. Fünf Minuten, sagtest du?"
    Falls die Worte aufmunternd gemeint waren, verfehlten sie ihre Wirkung.
    „Plus-Minus", grummelte Gucky mürrisch. „Auf ein paar Sekunden kommt es mir nicht an."
    „Oho!" entgegnete der Spezialist. „Nicht so leichtsinnig! Ein paar Sekunden können über dein Leben entscheiden! Also? Fünf Minuten?"
    Gucky zerbiß einen Fluch.
    „Fünf Minuten", seufzte er ergeben. „Meinetwegen exakt fünf!"
    Dann schloß er den Helm, konzentrierte sich - und sprang.
    Er landete wie auf einer Wolke. Für einen kurzen Moment hatte er den Eindruck, durch etwas Weiches, Nachgiebiges zu sinken, bevor er festen Boden unter den Füßen spürte.
    Ringsum herrschte Dunkelheit. Die Helmlampe schaltete sich automatisch ein, doch seltsamerweise war ihre Leuchtkraft viel zu schwach, um die Finsternis zu erhellen. Der schmale Lichtfinger endete bereits nach kaum anderthalb Metern, als würde er von der Nacht förmlich verschluckt.
    Gucky fröstelte.
    Im Grunde war er nicht der Typ, dem man schnell Angst einjagen konnte. Hier jedoch, an Bord der sonst so vertrauten BASIS, schien er in eine Zone geraten zu sein; deren Erscheinungsform so wenig mit den bekannten Verhältnissen gemein hatte, daß den Ilt tiefes Unbehagen packte.
    Von neuem versuchte er, konkrete Gedankenimpulse zu empfangen, doch auch jetzt, nachdem er sich auf der anderen Seite der Mauer befand, gelang ihm das nicht. Lediglich eine schwer definierbare Schwingung, wie ein psionisches Hintergrundrauschen, lastete im telepathischen Äther.
    Gucky ging mehrere Schritte nach vorn und wandte immer wieder den Kopf, um die Richtung des Lichtstrahls zu verändern. Schließlich schälte sich aus dem kleinen Helligkeitskreis eine Wand aus säuberlich verfugten Kalksandsteinen ...
    Die Mauer jedoch, die er durch Teleportation überwunden hatte, lag hinter ihm!
    Langsam schritt er die Wand ab, indem er sich an ihr entlang tastete. Als er eine Ecke erreichte, veränderte er seine Laufrichtung um 90 Grad und ging zögernd weiter. Die nächste Ecke - und im 90-Grad-Winkel die fast schon vertraute Trennmauer... Danach abermals Kalksandstein...
    Gucky blieb nachdenklich stehen. Dann bückte er sich so weit, daß der Lichtstrahl den Boden traf. Auch dort entdeckte er Mauerwerk. Er richtete den Blick nach oben, hob sich selbst telekinetisch an, bis die Decke im Kreis der Helmlampe sichtbar wurde. Das gleiche Bild! Verwirrt sank er wieder nach unten.
    Es gab keinen Zweifel: Die mysteriöse Mauer trennte den Lagerraum nicht einfach in zwei Hälften. Sie setzte sich auf dieser Seite entlang der Wände

Weitere Kostenlose Bücher