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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wangen plötzlich, als er in das Rohr hineinblies.
    Etwas löste sich blitzschnell aus ihm, das in der Sonne für einen winzigen Moment funkelte. Es war leider kein Tropfen, sondern eine Nadel, die den Weg über die Balkonbrüstung hinweg fand und sich mich als Ziel ausgesucht hatte.
    Im letzten Augenblick zog ich den Kopf ein, ließ den Totenkopf wieder auf den Stuhl fallen und merkte, wie etwas durch meine Haare und an meinem Ohr entlangstrich, wobei ich noch leicht angeritzt wurde, was nicht mal so stark zu spüren war wie ein Mückenstich.
    Dann lag ich auf dem Balkonboden. Sofort holte ich die Beretta hervor, stellte mich ganz ruhig und wartete ab, ob etwas passierte. Wer immer diese Nadel auf mich abgefeuert hatte, er würde sich davon überzeugen wollen, ob seine Attacke gelungen war und dann bestimmt auf den Balkon klettern.
    In den folgenden Sekunden passierte das nicht. Ich zählte bis zehn und nahm den Fortgang dann selbst in die Hand. Noch immer rücklings auf dem Balkon liegend, schob ich mich zurück. Bis zur offen stehenden Tür war es nicht weit. Rücklings drückte ich mich über die Schwelle hinweg und gelangte so wieder ins Wohnzimmer, das auch von einigen Fliegen besetzt worden war, die dem Geruch aus dem Schlafzimmer gefolgt waren, aber noch nicht den richtigen Weg gefunden hatten.
    Hier im Wohnzimmer bekam ich eine andere Sichtperspektive. Vor mir breitete sich das Fenster aus, dahinter lag der Balkon, der vom Sonnenlicht gestreichelt wurde und einen goldenen Schimmer erhalten hatte. Aber ich entdeckte keine Bewegung. Der Typ mit dem Strohhut, der die Nadel auf mich abgefeuert hatte, war nicht zu sehen, und er zeigte sich auch nicht, als eine Minute vergangen war.
    Ich gab noch eine weitere halbe hinzu und stand dann auf. Es war nichts Besonderes, aus der Rückenlage auf die Füße zu kommen, mich aber packte plötzlich ein leichter Schwindel, bevor ich noch richtig auf den Beinen stand. Ein paar Mal drehte sich das Zimmer vor meinen Augen, und ich war froh, an der Wand eine Stütze zu finden.
    So schnell wie der Schwindel gekommen war, ging er auch vorbei. Ich stellte nur fest, dass mich ein Schweißausbruch erwischt hatte.
    Tief holte ich Luft.
    Der Schwindel war nicht normal gewesen, und das hatte auch nicht an der warmen Luft gelegen. Es gab einen anderen Grund. In der Erinnerung sah ich wieder die Nadel auf mich zufliegen, der ich nicht ganz hatte entwischen können. Sie war durch die dünnen Haare an meiner linken Kopfseite gezischt und hatte mich an der Ohrseite erwischt.
    Als ich mich darauf konzentrierte, spürte ich das leichte Ziehen. Es stand für mich fest, dass es nicht nur eine simple Nadel gewesen war. Man hatte die Spitze präpariert, wahrscheinlich mit einem schnell wirkenden Gift, bei dem schon eine kleinste Menge ausreichte, um mich ins Jenseits zu schicken.
    Das war nicht geschehen. Ich hatte nur einen Streifschuss erlebt, aber ich war mir bewusst, dass etwas von diesem verdammten Gift in meinem Blut schwamm.
    Den Gedanken versuchte ich weit von mir zu schieben. Ich war noch fit genug, um mich um das zu kümmern, was vor mir lag. Und so stieß ich mich von der Wand ab, um den Balkon zum zweiten Mal zu betreten. Es klappte gut, ich konnte normal gehen und freute mich über die bessere Luft auf dem Balkon. Den rechten Arm hielt ich nach unten gestreckt, damit niemand der Spaziergänger meine Pistole sah und sich erschreckte. Ich trat bis an die Brüstung heran, stemmte mich mit der freien Hand darauf ab und riskierte einen Rundblick.
    Der Mann mit dem Strohhut war verschwunden. Kein Wunder. Er glaubte, sein Ziel erreicht zu haben.
    Dennoch blieb ich stehen und drehte den Kopf mal nach rechts, mal nach links. Zu schnell, denn plötzlich erwischte mich wieder der Schwindel.
    Diesmal allerdings heftiger als vorhin. Mein gesamtes Blickfeld veränderte sich. Ich sah die Bäume, die sich in einem Kreis bewegten und eine einzige Masse mit den Büschen und Sträuchern bildeten. Zugleich bewegten sich meine Füße vom Boden her in die Höhe, sodass ich in den unerwarteten Genuss kam, über dem Balkon zu schweben, was ich nicht wollte.
    Ich geriet in einen Kreislauf hinein, der sich immer schneller drehte, bis er zur Ruhe kam und ich feststellte, dass sich die Welt um mich herum wieder normalisierte.
    Ich stand noch immer an der gleichen Stelle. Auch meine linke Hand lag auf der Brüstung. Es hatte sich also nichts Wesentliches verändert. Trotzdem fühlte ich mich angeschlagen. Ich war

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