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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu, »und dass du deinem Schicksal nicht entkommen kannst? Du musst das Erbe annehmen, Bella.«
    »Welches Erbe denn?«, rief sie voller Qual. »Ich kenne niemanden, der mir ein Erbe hinterlassen hat. Meine Eltern leben. Sie fühlen sich wohl, und sie denken nicht daran, zu sterben.«
    »Ich spreche nicht von deinen Eltern.«
    »Von wem dann?«
    »Du hast eine Generation übersprungen. Ich rede von dem Erbe deines Großvaters.«
    Beinahe hätte Bella Luna gelacht, wenn es nicht so verkehrt gewesen wäre. So riss sie sich im letzten Moment zusammen und schaffte nur ein Kopfschütteln.
    »Streite es nicht ab, Bella. Ich weiß es besser!«
    »Aber ich kenne meinen Großvater gar nicht. Ich habe ihn nie gesehen, verflucht. Er ist nie in London gewesen, verstehst du? Er blieb auf Grenada zurück.«
    »Jetzt ist er hier.«
    »Wo denn? Habt ihr ihn umgebettet?«
    Bosco grinste wieder breit, um zu zeigen, dass er mehr wus ste. »Er wurde nicht umgebettet und auch nicht nach London geholt. Nur das Wichtige, denn jetzt ist er hier.«
    »Wo denn?«
    Bosco deutete auf den bleichen Totenschädel. Er sagte nichts dazu, er schaute zu, wie die Künstlerin reagierte und hatte seinen Spaß daran.
    Jetzt fiel es Bella wie Schuppen von den Augen. Sie konnte trotzdem nicht mehr denken. Sie stand in einem Vakuum.
    Urplötzlich stürmte etwas auf sie ein, mit dem sie nicht gerechnet hatte, überhaupt nicht hatte rechnen können.
    Sie wusste auch nicht, wohin sie schauen sollte. Da stand Bosco, der noch immer auf den Totenschädel wies und dieses überlegene Grinsen aufgesetzt hatte. Durch ihn war Bella plötzlich mit einer Vergangenheit konfrontiert worden, an die sie nicht mal gedacht hatte, erst recht nicht an ihren Großvater.
    Komischerweise glaubte sie Bosco jedes Wort. Warum hätte er sie anlügen sollen? Irgendeinen anderen Totenschädel zu nehmen, das war einfach zu billig. Da hätte er den ganzen Ärger und die Mühe nicht auf sich zu nehmen brauchen.
    Allmählich kehrte auch bei Bella das Begreifen zurück. Sie wusste jetzt, dass ihr Großvater nicht nur ein ganz normaler Mensch gewesen war, nein, er war auch in der Voodoo-Szene integriert und musste dort eine besondere Rolle gespielt haben.
    Und ich bin seine Erbin!, dachte Bella. In mir stecken seine verdammten Gene!
    Es war warm und stickig im Zimmer.
    Hinzu kam der leicht säuerliche und scharfe Geruch, der von Bosco ausströmte, aber die Wärme schlug bei Bella ins Gegenteil um, denn sie begann zu frieren. Es war die Angst, die dafür sorgte. Der Schauer erwischte den gesamten Körper, und sie konnte auch nicht vermeiden, dass ihre Zähne dabei auf einanderschlugen. Der Blick war auf Bosco gerichtet, und sie schüttelte den Kopf, als wollte sie fragen: Das ist doch nicht wahr?
    Der Mann mit dem Strohhut nickte. »Alles stimmt«, flüsterte er Bella zu, »alles…«
    »Mein Großvater ist nicht mehr«, flüsterte sie. »Ich hatte nie etwas mit ihm zu tun, weil ich ihn nicht kannte. Aus Erzählungen weiß ich, dass es ihn gab und…«
    »Er lebt in dir weiter!«
    Beinahe hätte sie gelacht, riss sich aber im letzten Augenblick zusammen, weil es ihr unpassend vorkam. Außerdem war sie nicht in der Lage, das nachzuvollziehen.
    »Du bist er. Du bist unsere Königin. Wir werden dich noch in dieser Nacht inthronisieren. Dabei hättest du es ganz einfach haben können. Du hättest auf uns hören müssen. Du bist eine Mamba, ob du es nun glaubst oder nicht. Niemand kann seiner Bestimmung entgehen.«
    »Aber ich will es nicht sein!«, flüsterte sie. »Ich will mit diesem Zauber nichts zu tun haben. Das habe ich nie gewollt. Verdammt, ich bin etwas verrückt, das gebe ich gern zu, aber den Voodoo-Zauber will ich nicht in meiner Nähe haben.«
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben«, erklärte Bosco.
    »Und es steht bereits fest, wer das erste Blutopfer in dieser kommenden Nacht sein wird.«
    »Jetzt soll ich…«
    »Nein, nicht du.« Bosco grinste breit. Er rollte mit den Augen und schielte danach zur Seite.
    Bella Luna verstand den Blick. Die Erkenntnis traf sie wie ein Peitschenschlag. »Du… du meinst Jane Collins?«
    »Genau sie. Eine Frau stirbt für eine Frau, die ihre Königin sein wird. Das ist einmalig. Allerdings nicht hier. Wir werden euch auf ein Boot bringen und das Ritual draußen auf der See vollziehen. Dort kann uns niemand stören.«
    Bei Bella regte sich Widerstand. »Nein, ich komme nicht mit! Da kannst du machen, was du willst. Ich werde an diesem

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