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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück in die Knie. Zum Glück stand der Sessel stützbereit.
    Wie das berühmte Bachwasser rann mir der Schweiß am Gesicht und an den übrigen Stellen des Körpers herab. Es musste an diesem verdammten Gift liegen, das sich noch immer in meinem Blut befand. Ich hatte auch Schwierigkeiten mit der Atmung, und mir war übel. Der Druck am Hals war noch immer vorha nden. Ich hätte kaum sprechen können. Ich ging zwar normal einen kleinen Schritt vor und hatte dennoch das Empfinden, über dem Boden zu schweben und irgendwohin zu segeln. Mein Magen revoltierte leicht, und ich drehte mich langsam dem Balkon zu, denn von dort wehte eine bessere Luft in den Raum, in dem sich sogar der Geruch des Blutes ausgebreitet hatte.
    Indianer kennen keinen Schmerz. Daran musste ich denken, als ich mich mühsam weiterbewegte. Die offene Balkontür war mein erstes großes Ziel. Ich war auch froh, nicht über die eigenen Beine zu stolpern, übertrat schließlich die Schwelle und blieb auf dem Balkon stehen, den Körper nach vorn gebeugt, mich mit beiden Händen auf der Brüstung abstützend.
    Ich hatte den Kopf angehoben und schaute nach vorn. Mein Blick fand auch die Lücken zwischen den niedrigen Bäumen, und das Meer sah jetzt aus wie ein dunkel gewordener Spiegel, über den hin und wieder ein Lichtstreifen huschte, der sich allerdings sehr schnell wieder verlor.
    Die Boote, die noch immer fuhren, hatten ihre Positionsleuchten gesetzt. Wie ferne, vom Himmel gefallene Sterne schwebten sie über dem Wasser und zogen ihre Bahnen in der eingefallenen Dämmerung.
    Nicht mehr viele Spaziergänger schlenderten über den Weg zwischen Meer und Haus. Auch wenn sich die Leute leise unterhielten, ihre Stimmen waren trotzdem zu hören. Das lag an der anders gewordenen Luft oder Atmosphäre, die die Dämmerung mit sich gebracht hatte. Es war auch kühler geworden. Ich roch den Duft der Sommerblumen, die sich überall verteilten, auch die Feuchtigkeit des Wassers, und selbst den Geruch der Blätter nahm ich wahr.
    Irgendwo bellte ein Hund. Ein zweiter stimmte ein, dann ein dritter und schließlich kläfften sie um die Wette, bis einer der Hunde wohl aus dem Sichtbereich der anderen verschwunden war, sodass endlich wieder die abendliche Stille eintrat.
    Die frische und etwas kühle Luft hatte mir gut getan. Ich fühlte mich erstarkt und hatte weniger unter den Nachwirkungen der Giftnadel zu leiden.
    Noch immer stand ich in der gleichen Position und beschäftigte mich mit Atemübungen. Ich pumpte mich voll, ich genoss den kühleren Strom, ich atmete wieder aus und nahm mir dann die Zeit, das Ohr zu befühlen, an dem die Nadel entlanggestrichen war.
    Ja, da war etwas.
    Dort hatte sich eine kleine Kruste gebildet, nachdem das Blut eingetrocknet war. Wieder wurde ich daran erinnert, wie haarscharf ich dem Tod entwischt war. Hätte mich die Nadel voll erwischt, dann wäre es mit mir vorbei gewesen.
    Die Gedanken hatten sich bisher fast nur um mein eigenes Schicksal gedreht. Davon musste ich weg. Wichtig war Jane Collins und die Frau, die sie bewachen sollte. Mir stieg das Blut in den Kopf, als ich an sie dachte. Ich hörte von nebenan nichts, und diese Ruhe gefiel mir gar nicht. Deshalb brauchte ich kein Hellseher zu sein, um zu ahnen, dass dort etwas passiert war. Ich wollte auch nicht rufen. Es war besser, wenn ich meine Wohnung verließ und nach nebenan ging.
    Da hörte ich das Geräusch!
    Es klang nicht schlimm. Ich erlebte es auch nicht als eine Warnung, aber es machte mich schon misstrauisch, denn es war in meiner Wohnung aufgeklungen.
    Das Geräusch wiederholte sich. Es konnte sein, dass sich etwas im Schloss drehte, und das war auch so gewesen, denn jetzt öffnete jemand sehr vorsichtig die Tür. Zum Glück passierte es nicht lautlos. Ich hörte schon das leise Quietschen.
    Jemand kam.
    Und wenn einer so heimlich eine Wohnung betrat, dann führte er nichts Gutes im Schilde.
    Ich war sehr auf der Hut und wollte keinen Fehler machen. In meiner Lage konnte ich es nicht auf einen Kampf ankommen lassen. Ich musste noch zunächst im Hintergrund warten und dann blitzschnell zuschlagen.
    Lautlos huschte ich auf die Balkonseite zu und kletterte dann über die Brüstung.
    Ich freute mich darüber, dass es so locker ging, landete zwischen den Gewächsen vor dem Balkon und huschte so leise wie möglich zur Seite, um mir dort ein Versteck zu suchen.
    Auch da war der Boden bepflanzt, aber ich blieb auch dort nicht länger, sondern lief mit schnellen, kurzen

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