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1224 - Das Herz der Hexe

1224 - Das Herz der Hexe

Titel: 1224 - Das Herz der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch fast überlesen, wenn mir im letzten Moment nicht etwas aufgefallen wäre. In einer Rehaklinik steht eine Frau namens Amy Madson unter Verdacht, eine Pflegerin umgebracht zu haben. Ein normaler Mord, obwohl kein Mord normal ist, aber darum geht es im Moment nicht. Die wahrscheinliche Täterin ist flüchtig, und sie befand sich deshalb in der Reha, weil sie ein neues Herz eingepflanzt oder transplantiert bekommen hat.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Es kommt noch besser. Die Spenderin des Herzens ist eine gewisse Xenia Wheeler gewesen.«
    »Xenia?«, rief ich.
    »Genau.«
    »Und woher wissen Sie das, Sir?«
    Er lachte. »Ich habe nachgeforscht, weil mich die Meldung misstrauisch machte. Sind Sie nicht auf der Suche nach einer gewissen Xenia?«
    »Das können Sie laut sagen, Sir.«
    »Bitte, dann wäre das eine Spur. Die wahrscheinliche Mörderin ist flüchtig, sie wird gesucht, bisher ohne Erfolg. Was eigentlich selten ist, denn Ausbrecher aus der Klinik werden recht schnell wieder geschnappt. Deshalb muss man davon ausgehen, dass sie Hilfe bekam und so verschwinden konnte.«
    »Durchaus möglich, Sir. Können Sie mir eine Beschreibung der Flüchtigen durchgeben?«
    »Das wollte ich gerade. Ich habe mich nämlich erkundigt.«
    Ich erfuhr, dass Amy Madson ungefähr 40 Jahre alt war und eigentlich normal aussah. Sie würde nicht groß ausfallen, wenn wir ihr begegneten. Aber ich hatte noch weitere Fragen und kam wieder auf die Spenderin zu sprechen.
    »Wissen Sie noch mehr über Xenia Wheeler, Sir?«
    »Nein, leider zu wenig. Sie starb. Sie hat ihr Herz abgegeben, aber sie ist nicht länger in der Pathologie zur weiteren Untersuchung geblieben, denn sie verschwand.«
    »Oh. Das hat man hingenommen?«
    »Ja und nein. Was hätte man unternehmen sollen? Man ging davon aus, dass die Leiche gestohlen wurde. So etwas kommt immer wieder vor, wie Sie selbst wissen. Es laufen genügend Verrückte in der Gegend herum, die sich damit beschäftigen. Nur scheint mir der Fall hier anders zu liegen. Die Leiche ist meiner Ansicht nach nicht gestohlen worden. Da steckt einfach mehr dahinter.«
    »Die Tote ist von selbst verschwunden, Sir.«
    Unser Chef lachte. »Sie sprechen es aus. Wenn wir den Faden weiterspinnen, können wir davon ausgehen, dass sie zwar ihr Herz abgab, aber trotzdem nicht tot war.«
    »Das wäre dann die herzlose Hexe.«
    »Genau, John.«
    »Und eine gewisse Amy Madson, die das Herz erhalten hat, wird plötzlich zur Mörderin.«
    »Das ist nicht bewiesen.«
    »Aber ich vermute es mal.«
    »Womit ich noch meine Probleme habe«, sagte Sir James. »Wenn ich das Herz einer Person transplantiere, dann ist und bleibt es das Herz! Ich bringe doch nichts anderes mit. Oder was denken Sie darüber? Verändert sich damit auch das Innere eines Menschen? Seine Seele, sein Wille und so weiter?«
    »In der Regel nicht.«
    »Eben. Aber das scheint hier genau der Fall gewesen zu sein. Es macht mich schon hellhörig.«
    »Bei Hexen kann das anders sein, Sir. Vielen Dank jedenfalls, dass sie uns auf die Spur gebracht haben. Eine Frage noch. Hat man Ihnen auch die Spenderin beschrieben?«
    »Leider nicht. Die müssen Sie schon ohne meine Hilfe finden, John. Falls es sie noch gibt.«
    »Das hoffe ich doch. Und ich hoffe, dass wir auch Amy Madson finden. Einen falschen Tipp wird uns van Akkeren wohl nicht gegeben haben. Wobei sich die Frage stellt, welche Rolle er in diesem vertrackten Spiel spielt.«
    »Da kann ich Ihnen nicht helfen, John.«
    »Ist auch nicht nötig, Sir. Wir schauen uns auf diesem Markt mal genauer um.«
    »Sagten Sie Markt?«
    »Genau, Sir.« Ich erklärte ihm, wo wir waren, und auch Sir James brachte den Begriff Kräuter mit dem der Hexe in Verbindung.
    Ich ließ mein Handy wieder verschwinden und drehte den Kopf nach rechts. Suko hatte den Rover mittlerweile verlassen.
    Er stand neben dem Wagen und schaute nach unten. Von der Unterhaltung mit Sir James hatte er das Meiste mitbekommen.
    Ich gab ihm noch mal die Beschreibung der Amy Madson, verließ den Rover und schloss ihn ab.
    »Dann wollen wir uns mal umsehen«, schlug Suko vor und lächelte. Sehr echt sah dieses Lächeln nicht aus…
    ***
    Amy Madson besaß so gut wie keinen freien Willen mehr. Sie hatte sich voll und ganz unter die Kontrolle ihrer »Retterin« begeben und auch nicht protestiert, als sie stundenlang durch die schwüle Nacht gewandert waren, bis sie dann - im Osten begann der Himmel bereits heller zu werden - den Ort erreichten, der

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