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1224 - Das Herz der Hexe

1224 - Das Herz der Hexe

Titel: 1224 - Das Herz der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor und schlug aus dem Handgelenk zu. Ein Kunstschlag, der leicht und locker aussah, aber geübt werden musste, wozu Suko reichlich Gelegenheit gehabt hatte.
    Die drei Riemen wickelten sich um den Körper der Kreatur.
    Sie zuckte wie in einer Falle. Sie drehte den Echsenkopf mit den vorquellenden Augen und schlug mit ihren Reptilienk lauen nach den Riemen, um sich zu befreien.
    Suko war schneller.
    Durch eine Gegenbewegung löste er die Waffe vom Körper der Kreatur und wartete darauf, dass sie verging.
    Da irrte er sich.
    Sie verging nicht. Sie litt, sie schaute an sich herunter, aber ihr Körper war nicht dreigeteilt worden. Genau diese Tatsache zeigte, welch eine Macht in den Kreaturen der Finsternis steckte. Da hatte Luzifer ihnen etwas Wahnsinniges mit auf den Weg gegeben.
    Suko wechselte die Peitsche in die linke Hand und holte mit der rechten die Beretta hervor.
    Er fackelte nicht lange und feuerte sofort. Drei Mal schlugen die Kugeln in den schuppigen Körper ein. Sie rissen Löcher, sie trieben den kleinen »Drachen« zurück, der dabei fauchte und knurrte wie ein mächtiges Raubtier.
    Die Kuge ln hatten Einschüsse hinterlassen, aus denen etwas hervorspritzte, aber die verdammte Kreatur war nicht erledigt worden. Sie würde nicht aufgeben, und sie rüstete sich zum Angriff. Suko schaute dabei genau in die Augen hinein. Für einen winzigen Moment malte sich der menschliche Ausdruck dort wieder ab, und Suko fühlte sich wie von einer Hasswolke gestreift.
    Es war klar, dass ihn dieser Kampf einiges an Nerven kosten würde. So leicht war Xenia nicht zu besiegen, selbst durch die Peitsche nicht, und die war verdammt stark.
    Aber die Peitsche hatte ihre Spuren hinterlassen. An bestimmten Stellen war die Haut schon gezeichnet, aber nicht aufgerissen. Suko fiel auf, dass sich die Kreatur nicht mehr so geschmeidig bewegte. Sie musste verletzt worden sein. Sie griff auch nicht an und trat stattdessen zurück.
    Das war ihr Fehler!
    Sie hatte nicht darauf geachtet, wohin sie ihren Fuß setzte.
    Als sie dann auftrat, erwischte sie nicht mehr den Boden, sondern das verdammte Gesicht des Riesenschädels. Und sie trat genau hinein in die beiden Zahnreihen, denn zwischen ihnen war eine genügend große Lücke entstanden. Der veränderte Fuß rutschte hinein, glitt tiefer, und plötzlich bekam Suko große Augen.
    Der Schädel war nicht tot. Er lebte. Er wollte Nahrung. Er fraß die Kreatur auf. Er zog sie tiefer in seinen Schlund hinein und sorgte dafür, dass sich die beiden Kiefernhälften rhyt hmisch bewegten.
    Xenia versuchte es. Sie stemmte sich mit aller Macht gegen den Zug nach innen. Immer wieder zerrte sie an dem aus Beinen gewordenen Reptilienschwanz, ohne allerdings einen Erfolg zu erzielen. Der Schädel kannte keine Gnade. Er biss und schluckte. Die Kreatur der Finsternis erhielt nicht den Hauch einer Chance, sich zu befreien.
    Der Reptilienschwanz war bereits verschwunden, und jetzt folgte der Oberkörper. Noch immer bewegte sich der Mund des Schädels wie ein Fischmaul, das nach Nahrung schnappt.
    Immer mehr des anderen Körpers verschwand in diesem gierigen Maul.
    Für den Zeugen Suko war es nicht leicht, die Zusammenhänge zu begreifen. Er musste nur einsehen, dass es noch einen Mächtigeren gab als die Kreatur der Finsternis und dass dieser Schädel einem Wesen gehörte, das nicht von dieser Welt stammte, sie damals aber, als noch alles anders gewesen war, besucht hatte.
    Ob die Kreatur Schmerzen empfand und darunter litt, bekam Suko auch nicht heraus. Sie schrie jedenfalls nicht. Sie kämpfte nur, aber der Sog war stärker.
    Hinter Sukos Rücken klangen hastige Schritte auf. Er drehte sich und sah seinen Freund John Sinclair herbeieilen. John schaute sich um, aber Suko deutete nur nach vorn und sagte:
    »Sieh dir das an…«
    ***
    Ja, ich sah es mir an. Zusammen mit Suko wurde ich Zeuge, wie das Böse das Böse fraß. Auch in dieser Welt herrschte das Gesetz der Steppe. Ich konnte keine Erklärung finden, sondern blickte auf den schimmernden Schädel, der die ehemalige Hexe ohne Herz fast verschlungen hatte. Nur noch ein Teil des Gesichts war zu sehen, und dazu gehörten die Augen, die uns zugewandt waren.
    Nein, es waren nicht mehr die eines Reptils. In den letzten Sekunden hatte sich die Kreatur der Finsternis zumindest in der oberen Gesichtshälfte wieder zurückverwandelt.
    Der Blick blieb und zugleich auch der Hass!
    Dann schnappte das Maul noch einmal richtig zu, und auch der letzte Rest der Hexe ohne

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