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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schottlands war er wirklich nur eine Pfütze.
    Aber eine verdammt dunkle. Obwohl die Sonne schien, wirkte die Oberfläche fast schwarz. Erst als die Straße näher an das Gewässer heranführte, entdeckten wir, dass die dunkelgrüne Farbe überwog, die aber auch keinen Vertrauen erweckenden Eindruck machte.
    Mit Seen hatten wir unsere Erfahrungen gesammelt. Manch düsteres Geheimnis hatten wir ihnen schon entrissen. Auch beim Anblick dieses kleinen Lochs breitete sich in mir ein gewisses Gefühl der Spannung aus, das einfach nicht verschwinden wollte. Ich hatte mittlerweile meinen Platz gewechselt und saß vorn neben Suko. Da wir an der linken Seite des Sees entlangfuhren, glitt mein Blick auch über ihn hinweg bis hin zum anderen Ufer, an dem hinter einer Schilf- und Grasregion der Wald wie ein Schutzwall wuchs.
    »Halte doch mal an!«
    »Warum?«
    »Bitte.«
    Suko stoppte den Wagen auf der schmalen Straße, die den See umrundete. Knockbain hatten wir noch nicht erreicht. Der Ort lag wie ein pittoreskes Bild im Sonnenschein vor uns, aber selbst die Strahlen der Sonne schafften es nicht, die Düsternis der Umgebung zu vertreiben und auch nicht die Feuchtigkeit in der warmen Luft.
    Ich stieg vor Suko aus und schritt über den weichen ufernahen Boden auf das Gewässer zu. Das Gras besaß hier den idealen Nährboden und reichte bis zu den Kniekehlen. Durch meine Geräusche hatte ich eine Schar Vögel aufgeschreckt, die sich aus der sicheren Deckung des Schilfs lösten und emporflatterten.
    Sie fanden einen anderen Platz am gegenüberliegenden Ufer.
    Um uns herum wurde es wieder still.
    »Fällt dir was auf?«, fragte ich Suko.
    »Ja. Es ist hier sehr still und auch einsam. Selbst der Ort scheint mir menschenleer zu sein.«
    »Das meine ich nicht. Mir geht es mehr um den See. Wir haben ja unsere Erfahrungen mit diesen Gewässern sammeln können, und mir fällt hier auf, dass es keinen Steg gibt, der in den See hineinführt. Nicht hier am Ufer und auch nicht am anderen. Er liegt dort wie vergessen oder unberührt. Und einen Campingplatz habe ich auch nicht gesehen. Wer hier campt, der macht es wild und ohne Zivilisation.«
    Suko wiegte den Kopf. Er war nicht ganz meiner Meinung.
    »So ein Steg kann auch überwachsen sein, sodass wir ihn nicht sehen.«
    »Möglich. Ich glaube trotzdem nicht daran. Wenn jemand hier steht und auf das Wasser schaut, dann kann er es durchaus mit der Angst zu tun bekommen, meine ich zumindest. Das Wasser ist düster. Es bewegt sich nichts auf der Oberfläche, und jetzt, wo kein Wind weht, gibt es nicht mal Wellen.«
    »Aber es gab die Knochen.«
    »Moment, Suko. Noch können wir nichts beweisen.«
    »Wenn Eric Tallier sie tatsächlich hier gefunden hat, dann kann der Fundort unter Wasser gelegen haben.«
    Damit hatte er nicht mal so Unrecht. Wasser verbirgt oft viel.
    Besonders Altertümer, die seit Hunderten von Jahren auf dem Grund des Meeres oder eines Gewässers liegen. Das ist immer wieder durch Aktionen und Forschungen zu Tage getreten.
    »Möchtest du hier wohnen?«, fragte ich meinen Freund.
    »Nicht unbedingt.«
    »Eben. Aber Tallier hat hier wohl gewohnt.«
    »Fragt sich nur wie lange?«
    »Bis seine Aufgabe beendet war und er die Knochen gefunden hat, um sie nach Frankreich zu schaffen. Der Empfänger ist uns nicht bekannt, obwohl ich fast davon überzeugt bin, dass es nur van Akkeren gewesen sein kann. Ich bin gespannt, bei wem er gewohnt hat und ob er mit diesen Menschen über seinen Job geplaudert hat.«
    »Höchstens in Ansätzen, um Informationen zu erhalten«, sagte Suko. »Er wird seine eigentlichen Pläne nicht verraten haben. Aber das werden wir herausfinden.«
    Ich warf noch einen letzten Blick auf den See, der so ruhig neben uns lag. Geheimnisvoll, lockend und abstoßend zugleich, aber auch gefährlich.
    Ich traute dem Gewässer nicht…
    Suko übernahm wieder das Lenkrad. Es war nicht weit bis Knockbain, und ich war gespannt, ob wir etwas erfahren oder auf eine Mauer des Schweigens stoßen würden…
    ***
    Der Ort enttäuschte uns auf eine angenehme Art und Weise.
    Er war nicht so menschenleer wie es den Anschein auf uns gehabt hatte. Er wirkte auch nicht so düster. Das mochte daher kommen, dass der Schatten des Gewässers verschwunden war, denn auf ihn nahmen uns die Hausfronten die Sicht. Dennoch konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir in eine Märchenlandschaft hineinfuhren oder in die Vergangenheit, von der alte Leute ihren Enkeln und Urenkeln

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