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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Automat kehrte der Hathor zur Bank zurück. Er aktivierte ein Bildgerät.
    „Westen", sagte Atlan.
    Lethos nickte.
    „Einhundert", bestätigte er.
    „Dasselbe im Osten."
    Die Kamera schwenkte.
    „Nochmals einhundert. Sie sind noch..." Er sprach nicht weiter.
    „Sie sind noch was?" drängte der Arkonide ungeduldig.
    „Sie drehen ab. Laß mich sehen..." Die Kamera schwenkte ein zweites Mal. „Es ist wahr", rief er, und tiefe Erleichterung schwang in seiner Stimme: „Sie drehen alle ab!"
    Durch das offene Dach drang das charakteristische Klatschen und Knallen von Ratanschwingen. Eine Viertelminute später waren entlang des Dachrands die ersten Umrisse von Flugechsen zu sehen, die sich mit auf gesessener Besatzung auf eiligem Weg nach Westen befanden.
    „Wahrscheinlich hat der Befehlshaber im Würfel im letzten Augenblick noch einen allgemeinen Rückzugsbefehl abgesetzt", vermutete Jen Salik.
    „Warum schießt ihr sie nicht alle ab?" rief Domo Sokrat zornig.
    Da wandte Twirl sich um und sagte mit vorwurfsvoller Stimme: „Sie sind Leben, Sokrates."
    „Grauleben!"
    „Ich dachte, du wärest durch und durch grau", wandte Jen Salik sich an den Haluter.
    „Das ist etwas anderes..."
    „Ich glaube, es ist jetzt relativ sicher draußen", fiel der Arkonide ihm ins Wort. „Wir wollen uns um den Würfel kümmern."
     
    *
     
    „Da lebt nichts mehr drin." Trotz seines Pessimismus zögerte Atlan nicht, in aller Eile verbogene Platten, Streben und Plastikteile beiseite zu räumen und einen Weg ins Innere des Fahrzeugs zu bahnen, Lethos-Terakdschans Treffer hatte den Würfel in der Mitte auseinandergerissen und eine Hälfte völlig zerfetzt. Die andere Hälfte hatte beim Aufschlag zusätzlichen Schaden erlitten. Sie war kaum mehr als ein Haufen wirr aufeinandergetürmter Trümmerstücke. Lethos-Terakdschans ursprünglicher Plan war gewesen, den Würfel mit einem Streifschuß zu treffen und so zu beschädigen, daß er Notzulanden gezwungen war. Durch sein plötzliches Manöver hatte sich das Fahrzeug jedoch nahezu ins Wirkungszentrum des Intervallstrahlfelds versetzt. Der Treffer war weitaus schwerer ausgefallen, als der Hathor sich gewünscht hatte.
    Atlan erstarrte mitten in der Bewegung, als er aus dem Dunkel im Innern des Würfels ein halblautes Stöhnen hörte.
    „Ein wenig Licht", befahl er dem Psi-Prozessor, der die technischen Aspekte des TIRUNS kontrollierte.
    Ein mattes, gelbliches Leuchten ging von der Montur aus und schuf genug Helligkeit, so daß der Arkonide erkennen konnte, wo er sich befand. Die Umrisse des kleinen Raumes ließen sich nur noch mit viel Phantasie rekonstruieren. Aber unzweifelhaft war dies die Kontrollzentrale des Würfels gewesen; das erkannte er an der großen Menge zumeist zertrümmerten Kontrollgeräts. Unter den Trümmern ragte der kalkigweiße Oberleib eines Tiziden hervor. Atlan ging langsam auf die Knie und räumte vorsichtig den Schutt von dem langgestreckten Körper des Gen-Technikers. Eine der Hände machte eine wedelnde Bewegung, als wolle sie ihm die Nutzlosigkeit seiner Bemühung klarmachen. Inzwischen waren Auge und Mund freigelegt. Die Lippen bewegten sich, aber es verging geraume Zeit, bis der Schwerverletzte das erste Wort hervorbrachte.
    „Du bist... Ritter... der Tiefe?" fragte er mühsam, jedoch in gut verständlichem Tiefenslang.
    „Ja, das bin ich", antwortete der Arkonide. „Und die beiden, die hinter mir stehen, ebenso."
    „Ich... Grauleben", preßte der Tizide mit Mühe hervor. „Nervrid. Diener des... Grauen Lords."
    „Sprich nicht soviel", warnte Atlan. „Du brauchst deine Kräfte. Wir holen dich hier heraus und..."
    „Nicht heraus", hauchte Nervrid. „Ich bin... so gut wie tot. Tssk hat mich schon verlassen.
    Ich hätte auf seinen Rat hören sollen. Ich... habe ihn geschlagen..."
    Seine Stimme wurde schwächer. Impulsiv zog Atlan seinen Zellaktivator aus der Montur hervor. Das kleine Gerät gab einen sanften, goldenen Schimmer von sich. Nervrids Auge wurde größer.
    „Ich weiß, du bist Grauleben", sagte der Arkonide sanft. „Aber vielleicht vermag die Kraft des echten Lebens deine letzten Augenblicke zu erleichtern."
    „Ich spüre sie", hauchte der Tizide. Er streckte eine der Hände nach der Kapsel aus, aber er hatte nicht mehr genüg Kraft. Atlan beugte sich weiter nach vorne, damit er sie berühren konnte. Noch einmal schien frische Energie durch Nervrids Adern zu rinnen.
    „Wenn alle im grauen Land wüßten, was die Kraft des echten Lebens

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