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1227 - Lord Mhutans Stunde

Titel: 1227 - Lord Mhutans Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aktivatorspeicher, während sich der Ring der Paladine um uns enger zog. Domo Sokrat stand allein mitten in der Kaverne, bis ihn ein Ruf des Grauen Lords erreichte.
    „Vorsicht", raunte ich Jen zu. Ich deutete auf die Paladine, die unsere TIRUNS trugen.
    „Wenn wir rasch sind und die Lücke nutzen, die die Kunstwesen bei der Rückkehr des Lords schaffen, dann müßte es gehen!"
    „Vergiß deinen Orbiter nicht. Er ist wachsam. Er wird unsere Flucht verhindern", erwiderte Jen. „Nein, so geht es nicht. Wir müssen unsere Gedanken auf Lethos konzentrieren. Er muß sie empfangen und unseren Standort lokalisieren. Twirl muß uns heraushauen, selbst wenn wir die TIRUNS zurücklassen müssen."
    Das Warten wurde zur Qual. Wir versuchten, uns gegen den Einfluß abzuschotten, so gut es ging. Aber es war nicht nur die Ausstrahlung des pervertierten Speichers. Auch die Ausstrahlung der Tiziden und anderer Lebewesen in unserer Nähe machte uns zu schaffen. Sie kamen herbei und starrten uns an. Manche wagten sich sogar frech bis dicht an unsere Körper. Sie wollten sie betasten. Ich verteilte zwei harte Hiebe und brachte einen Dagor-Griff an. Dann lagen zwei jammernde Wesen und ein Bewußtloser vor meinen Füßen, und die Paladine transportierten sie ab und ließen niemand mehr an uns heran.
    Endlich kehrte Lord Mhuthan zurück. Domo Sokrat befand sich an seiner Seite. Er hielt eine klobige Waffe in der Hand. Sie stammte aus Mhuthans Arsenalen. Ihre Mündung glühte, und die Kutte machte eine fahrige Bewegung zwischen ihr und uns.
    „Ihr werdet euch jetzt nicht bewegen", verkündete der Graue Lord. „Wenn ihr euch auch nur im geringsten rührt, wird Sokrat auf euch schießen. Er wird euch die Augen ausbrennen oder Schlimmeres mit euch anstellen."
    „Was willst du?" schrie Salik auf. „Du erreichst doch nichts mit deinen Drohungen!"
    „Doch!" Die Stimme Mhuthans klang leise und gefährlich. Die beiden Öffnungen der Kuttenärmel deuteten auf uns.
    „Ich werde euch das Leben aussaugen und den Graueinfluß hineinpumpen!"
    Domo Sokrat beugte sich in Richtung der Kutte und flüsterte etwas, was wir nicht hörten.
    Lord Mhuthan bewegte sich auf uns zu.
    „Die beiden Ovale", sagte er hohl.
    „Es müssen winzige Vitalenergiespeicher sein. Ihr nennt sie Zellaktivatoren. Sie sind zu schade für euch, deshalb werde ich sie euch abnehmen!"
     
    *
     
    „Los!" stieß ich hervor. Ich hechtete bereits zur Seite. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, daß Jen mir auf dem Fuß folgte. Fast zehn Schritte gelangen mir. Vor mir klaffte die Lücke in den Reihen der Paladine.
    Eine unsichtbare Hand griff nach mir und riß mich zurück. Ich stolperte und wäre gestürzt, wenn der Unsichtbare mich nicht gehalten hätte. Donnerndes Lachen klang auf.
    Es kam aus dem Mund des Haluters.
    Ein Fesselfeld, Atlan. Du hättest dir denken können, daß du keine Chance hast.
    Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich den Extrasinn jetzt verflucht. So aber blieb mir nur das Schauen. Ich sah die leuchtende Mündung der Waffe, die Domo Sokrat in den Händen hielt. Sie hatte nach uns gegriffen und zerrte uns dorthin zurück, wo wir gestanden hatten.
    Der Orbiter hatte Lord Mhuthan das Geheimnis der Zellaktivatoren verraten.
    Die klobigen Hände der Paladine griffen erneut nach uns. Sie zerrten an den Kombinationen und öffneten sie. Ich senkte den Kopf auf die Brust, damit sie mir die Kette nicht darüber ziehen konnten. Ohne den Zellaktivator war ich verloren. Länger als sechzig Stunden hielt ich ohne ihn nicht aus. Dann setzte automatisch ein beschleunigter Alterungsprozeß ein, der innerhalb von Minuten zum Tod führte. Ein solches Schicksal hatte ich nicht verdient.
    Stechender Schmerz durchzuckte meine Nackenwirbel, als sie mir den Kopf zurückbogen und die Kette mit dem Aktivator überzogen und wegnahmen. Ich hatte alle meine Muskeln angespannt, aber geigen die Kräfte der Kunstwesen kam ich nicht an.
    Neben mir brüllte Jen Salik und wünschte Mhuthan alle Qualen der Hölle auf den Hals.
    „Sei still", zischte ich. „Laß dich nicht ablenken. Ohne die Zellaktivatoren sind wir hilflos!"
    Er begriff, denn sein Wortschwall brach ab und ging in ein heftiges Schlucken und Gurgeln über. Die Paladine hatten ihm fast den Kehlkopf eingedrückt.
    Ich verdrehte die Augen, um zu beobachten, wohin die Aktivatoren gebracht wurden.
    Domo Sokrat nahm sie in Empfang, und er schaltete gleichzeitig das Fesselfeld aus. Der Ring der Paladine um uns schloß sich, und ich

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