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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verhalten gleichgültig. Sie lag noch immer im Sessel und schaute dabei schräg in die Höhe, als gäbe es an der Decke etwas Besonderes zu sehen.
    Bill zögerte nicht mehr. Er riss die Tür auf und schaute in ein Bad hinein, das er als abgrundtief hässlich ansah. Es lag vor allen Dingen an den Fliesen, die ein Grün und Schwarzgrau zeigten.
    Eine alte Wanne, ein Waschbecken, ein Spiegel, nur eine Handdusche an der Wanne, das war alles.
    Auch hinter der Tür im toten Winkel hielt sich kein Blutsauger versteckt, und Bill war beruhigt. Er schaffte sogar ein Lächeln, als er wieder zurück in das Zimmer ging.
    Stella Martin blickte ihm entgegen. Ihrem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, was sie dachte. Dem Reporter kam er neutral vor. Es konnte sein, dass sie gar nicht mehr dachte, weil sie nicht in der Lage war, eigene Gedanken zu verfolgen und dabei an der langen Leine des eigentlichen Blutsaugers hing.
    »Ich denke, wir werden gleich gehen. Richten Sie sich darauf ein, Stella. Ich habe unten meinen Wagen geparkt und werde Sie in ein Krankenhaus bringen.«
    Stella sagte nichts. Sie antwortete auch nicht durch eine Geste, sie blieb stumm und wirkte wie festgefroren.
    Plötzlich wusste Bill mit seinem Gedanken etwas anzufangen, der ihm vorhin entwischt war. Er erinnerte sich daran, einen Blick nach draußen geworfen zu haben. Hinter dem Hotel, im kleinen Park, hatte er Wohnmobile gesehen. Er glaubte nicht, dass deren Insassen im Hotel wohnten. Der Platz dort eignete sich perfekt zum Verpachten. So konnte die Kasse aufgebessert werden.
    Bill schob die Gardine zur Seite.
    Drei helle Wohnmobile standen dort unten. Auch von dieser Entfernung sah er, dass sie nicht eben zu den neuesten Modellen gehörten. Zwar besaßen sie noch ihre ursprünglich helle Farbe, aber die Breitseiten waren bemalt worden mit allerlei bunten Figuren, deren Aussehen er von seinem Standort nicht erkennen konnte.
    »Die Wagen«, murmelte er und lächelte in sich hinein. »Genau, die Wagen sind es.«
    Stella Martin reagierte nicht. Auch als Bill sich drehte, tat sie nichts. Er ging mit kleinen Schritten auf sie zu und nickte.
    »Wohnt Gorman in einem der Wagen?«, fragte er.
    Die Schauspielerin schaute ihn nur an. Eine Antwort erhielt er von ihr nicht.
    »Okay, wir werden es herausfinden. Aber jetzt möchte ich, dass Sie aufstehen und…«
    »Nein!«
    Eine laute und scharfe Antwort, der eine obszöne Geste mit der Zunge folgte, die Stella aus ihrem Mund drückte und mit der Spitze die Konturen der Lippen nachzog.
    »Sie haben keine Chance, Stella. Ich werde Sie mitnehmen, und ich schwöre, dass es in Ihrem eigenen Interesse ist. Daran kommen Sie nicht vorbei.« Er griff nach ihrem rechten Arm, um zu zeigen, dass er sie notfalls auch mit Gewalt aus dem Zimmer schleifen würde.
    Sie schrie ihn an!
    Bill wusste nicht, was sie gesagt hatte, aber er ließ sich auch nicht abschrecken und zerrte sie mit Gewalt in die Höhe.
    Mit der zweiten Hand umklammerte Stella die Sessellehne und ließ sie auch nicht los, als sie in die Höhe gezerrt wurde.
    Sie hielt sie sogar so hart fest, dass der Sessel umkippte, doch auch Bill hatte Stella nicht losgelassen.
    Es war ihm egal, dass der Sessel jetzt am Boden lag. Viel wichtiger war Stella, denn sie musste einfach hier weg, wo sie vor den Blutbissen des Vampirs nicht sicher war.
    Sie schrie nicht mehr, sondern keuchte nur, und in ihr Keuchen hinein drang das Klopfen an der Zimmertür.
    Der Eintretende wartete keine Antwort ab, sondern öffnete die Tür und schaute in das Zimmer hinein.
    Es war Rose Ripley!
    ***
    Jeder Mensch hätte überrascht sein müssen, und auch die Ripley machte da keine Ausnahme. Sie blieb in Höhe der Schwelle stehen, starrte nach vorn und ihre Augen weiteten sich allmählich. Zum Glück trug sie das Tablett, auf dem eine Teekanne und eine hohe Tasse mit Blümchenmuster standen, mit beiden Händen.
    »Was ist denn hier los?«, flüsterte die Frau. Noch im gleichen Moment ging sie vor. Sie lief auf den Tisch zu, wo sie rasch das Tablett abstellte und sich wieder drehte.
    Nicht nur sie war überrascht, auch Bill und Stella. Wobei Stella die Gunst des Augenblicks nutzte. Sie hatte gemerkt, dass der Griff nicht mehr so fest war. Mit einer ruckartigen Bewegung riss sie sich los und lief sofort in die Zimmerecke, die von der Tür am weitesten entfernt war. Dort blieb sie stehen, ohne etwas zu sagen. Sie saugte nur ihren Atem hechelnd ein, schüttelte den Kopf und hielt die Hände zu Fäusten

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