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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen war.
    Aber bald, nach Gormans drittem Besuch. Und dann hoffte sie, dass er ihr Conolly überlassen würde…
    ***
    Ob das ganze Sinn hatte, wussten wir nicht, aber wir wollten auch unseren Freund Bill nicht im Stich lassen, und so waren wir nach Greenwich gefahren und hatten den Rover auf dem kleinen Hof eines Polizeireviers abgestellt, weil es sonst keinen freien Parkplatz gab.
    Museen, Theater, der Antik-Markt, übersichtlich und mit dem an der Portobello Road nicht zu vergleichen, prägten die Gegend ebenso wie die schmalen, alten Häuser, die kleinen Straßen und im Osten die Grünfläche des Greenwich Parks, der hier die Lunge und das Sauerstoff-Reservoir bildete.
    Trotz des teuren englischen Pfunds gab es noch immer genügend Touristen, die sich gerade diese Ecke ausgesucht hatten, um ein Stück London zu erleben, das wie aus der Vergange nheit herausgeschnitten war. Wo sich die Möglichkeit bot, zeigten Künstlergruppen und einzelne Artisten ihre Künste.
    Jongleure, Musiker, Performance-Darsteller, die sich als Mumie oder Ritter verkleidet und angemalt hatten und sich sehr langsam bewegten, standen ebenso im Mittelpunkt wie Menschen, die kleine Stände aufgebaut hatten und nicht nur Hot Dogs oder Fish & Chips verkauften, sondern Crepes oder Donuts anboten.
    Es gab Eis zu kaufen, alle möglichen Getränke, und die Besucher waren gut drauf, denn das schöne Wetter färbte auch auf sie ab.
    Der Himmel über London zeigte ein wunderschönes Blau und war mit hellen Wolkentupfen bedeckt.
    Wir suchten Ari Gorman.
    Wir suchten einen Mann, von dem wir nicht wussten wie er aussah.
    Aber wir hofften, dass sein Name bekannt war.
    Drei Musiker, die wir fragten, antworteten uns auf Russisch.
    Das war schon mal nichts.
    Also weiter.
    Dorthin, wo wir ein Straßentheater fanden. Von dort weg war er ja engagiert worden.
    Südlich des Greenwichs Theaters und direkt am Parkrand hatten die Künstler eine Bühne aus Brettern aufgebaut. Sie war so hoch, dass auch Kinder etwas sehen konnten. Betreten musste man sie über zwei geländerlose Treppen an den Seiten.
    Es gab auch einen Vorhang, dessen obere Ringe über eine Stange liefen.
    Auch als gespielt wurde, war er zu einem Teil zugezogen.
    Hinter ihm bereiteten sich die Schauspieler auf neue Szenen vor.
    Weder Suko noch ich wussten wie das Stück hieß, das dort vor den Augen zahlreicher Zuschauer ablief. Aber es musste lustig sein, denn wir hörten das Lachen der Menge.
    Als wir näher herantraten, sahen wir eine dunkelhäutige Frau, die einen Mann ausschimpfte, der wie ein Häufchen Elend auf einem Hocker saß, hin und wieder hochblickte und den Kopf sehr schnell wieder senkte, wenn ihn die nächste Schimpfkanonade erreichte.
    Aus den wenigen Wortfetzen ging hervor, dass es sich um einen Ehekrach handelte. Der Mann war wohl mit einer Verwandten seiner Ehefrau im Bett erwischt worden und musste sich nun die Litanei anhören. Alte Kostüme wiesen darauf hin, dass das Stück zu einer Zeit spielte, die schon einige hundert Jahre zurücklag. Diese Probleme waren eben nicht neu. Es gab sie, solange Menschen existierten.
    Im Hintergrund warteten andere Schauspieler auf ihre Einsätze. Natürlich wollten wir nicht warten, bis das Stück beendet war. So betraten wir den Rasen des Parks und schlugen einen Bogen, weil wir die Hinterseite der Bühne erreichen wollten.
    Dort war ein paar Meter entfernt ein Zelt aufgebaut worden, in dem sich die Akteure umzogen.
    Vor dem Zelt stand eine Frau mit pechschwarzen Haaren, in denen zwei dunkelrote Spangen schimmerten. Sie trug einen bunten Rock, der aussah wie aus Fetzen zusammengenäht, und eine weiße Bluse mit halbrundem Ausschnitt.
    Die Frau rauchte eine filterlose Zigarette und hielt den Kopf gesenkt, um ihren Text zu studieren, den sie gleich auf der Bühne loswerden musste.
    Sie blickte erst auf, als wir vor ihr standen. An ihrem linken Nasenflügel blitzten mehrere kleine Ringe.
    »Dürfen wir mal stören?«, fragte ich.
    »Nein.« In ihren dunklen Augen zeichnete sich Ärger ab.
    »Nur einen Moment.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Es geht um einen Kollegen von Ihnen, denke ich. Er heißt Ari Gorman. Kennen Sie ihn?«
    »Kennen?« Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Natürlich kenne ich ihn. Er hat doch zu unserer Truppe gehört und war einer der Stars. Er mimte den Bösen so perfekt wie es kaum einer schafft.«
    »Toll!«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    Die Lippen der Frau verzogen sich im Zeitlupentempo,

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