Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihrem Gehirn festgesetzt hatte und sie jetzt zum Handeln trieb. Sie war schneller als die Frau mit dem Schwert zuschlagen konnte, schlug beide Hände in den weichen Sand und schleuderte die Ladungen dem Gesicht der Blonden entgegen und dabei genau in die harten, aber doch empfindlichen Augen hinein…
    ***
    Weg! Flucht!
    Alles, was diese beiden Begriffe sonst noch beinhalteten, konnte in diesen Momenten nur unsere Devise sein. Wenn der Vogel uns erwischte, war es vorbei, denn ich glaubte nicht, dass Myxin die Macht besaß, ihn allein durch seine geistigen Kräfte zurückzuhalten, das hätte er sonst durchgezogen.
    Es würde außerdem vorbei sein können, wenn wir von den herabstürzenden Ästen oder starken Zweigen getroffen wurden - oder, wenn es noch schlimmer kam, von einem Baumstamm, den der verfluchte Riesenvogel aus seinem Wurzelwerk gelöst hatte.
    Auch jetzt spielte ich nur die zweite Geige. Ich hatte zu Myxin einfach Vertrauen und zählte darauf, dass er sich in Atlantis besser auskannte als ich.
    So lief ich mit eingezogenem Kopf hinter ihm her, wobei ich den wertvollen Körperteil mit den Händen zu schützen versuchte und die Arme halb erhoben und angewinkelt hatte.
    Myxin war schnell. Er schien dem Krachen und Bersten über uns davoneilen zu wollen. Hunderte von Knochen wurden geknackt und gebrochen, so hörte es sich für mich an.
    Ich rannte, ich sprang, ich hüpfte, während über mir diese Hölle tobte, als hätte ein Tornado nur darauf gewartet, seine Kräfte endlich loslassen zu können.
    Es war wie der Weg durch die Vorhölle, wobei nicht mal feststand, was uns am Ende erwartete. Möglicherweise der Tod.
    Es ging weiter.
    Und der kleine Magier machte seine Sache verdammt gut. Er lief schnell, aber er schlängelte sich auch an allen Hindernissen vorbei und hielt sich dabei immer ziemlich nach links gewandt, um im Schatten oder in der Deckung der nahen Felswand zu bleiben.
    Ob das alles einen Sinn machte, war mir unbekannt, aber ich blieb ihm auf den Fersen.
    Der Riesenvogel kämpfte über uns weiterhin mit den Tücken der Natur. Sie setzte ihm doch mehr zu, als er es vielleicht geahnt hatte. Die alten Bäume waren wie undurchdringliche Barrieren.
    Myxin schaute sich nicht einmal um. Er hatte genug mit sich selbst zu tun. Immer wieder musste er Haken schlagen wie ein Hase, um den herabstürzenden Ästen zu entgehen und nicht begraben zu werden.
    Auch ich blieb nicht verschont. Die kleineren Zweige konnte ich abwehren, aber es fielen auch größere nach unten, und daran hingen kleine fest, an denen zahlreiche dieser fleischigen Blätter wuchsen.
    Es war auch ein Vorteil, dass das grüne Dach der Bäume so dicht war. So würde uns der Adler nicht so schnell sehen können, aber er wühlte sich weiter, denn ich sah ihn als Schatten durch den Wirrwarr über meinem Kopf toben. Er schlug, er hackte, er presste, aber er kam noch immer nicht durch, weil wir uns nicht an einer Stelle aufhielten und ständig weiter nach vorn rannten.
    Plötzlich huschte Myxin nach links. Das passierte mitten aus dem Lauf heraus. Der ist irre!, schoss es mir durch den Kopf, dann aber sah ich, dass er nicht gegen die Felswand lief, sondern sich kurz duckte und danach im Felsen verschwand.
    Es gab nur eine Erklärung.
    Der kleine Magier hatte eine Höhle gefunden, in die er eingetaucht war, und jetzt konnte ihm der Riesenvogel nichts mehr anhaben. Ich sah nicht genau, wo sich die Höhle befand, aber ich hatte ungefähr gesehen, an welcher Stelle der kleine Magier verschwunden war. Genau dorthin orientierte ich mich auch.
    Ich kam dabei so nahe an die Felswand heran, dass ich sie sogar mit der linken Schulter berührte, doch die Höhle fand ich noch immer nicht.
    Aber ich war in der Nähe, das spürte ich einfach. Mitten aus dem Lauf heraus stoppte ich. Ich suchte die Felswand ab. Ich sah das Gestein, das mir an einigen Stellen als glatte Wülste entgegenquoll, verfluchte das hohe Gras und Unterholz, das an ihm hochwuchs und hörte dann hinter meinem Rücken ein lautes und erbärmliches Knacken.
    Das Geräusch war ein völlig anderes und nicht zu vergleichen mit dem, das ich kannte. Der gesamte Wald hinter mir schien zu bersten, und ich sah mich in einer hohen Gefahr.
    Ein Blick zurück.
    Der Baum fiel!
    Er fiel langsam, aber für meinen Geschmack zu schnell, viel zu schnell, und ich musste so rasch wie möglich weg und mich in Sicherheit bringen.
    Myxin hatte sicherlich laut gerufen, aber im Krachen des herabfallenden Baumes ging

Weitere Kostenlose Bücher