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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Distanz.
    Damit war diese Auseinandersetzung entschieden. Mr. Silver zerstörte seinen Gegner mit Silberfäusten, aber da waren immer noch drei Gegner, die uns bezwingen wollten.
    Ich hörte sie heranstampfen und legte wieder auf den Knochenmann an, den ich schon mal im Visier gehabt hatte. Ich drückte ab, doch das Skelett tauchte einen Sekundenbruchteil früher seitlich weg, und das geweihte Silbergeschoß verfehlte knapp sein Ziel.
    Der Knochenmann stieß sich ab und flog gestreckt, auf mich zu. Es gelang ihm, mich zu Boden zu reißen, und ich hatte es nicht leicht, mich zu verteidigen.
    Mein Gegner war verblüffend stark. Seine Faustschläge prasselten auf mich nieder. Viele blieben in meiner Deckung hängen, aber einige kamen verdammt schmerzhaft durch.
    Ich richtete den Colt Diamondback auf das Gerippe. Mein Freund griff sofort nach meinem Revolverarm und drückte ihn auf den Boden. Wieder traf mich ein harter Schlag.
    Mir war, als hätte jemand einen dicht gewebten Schleier auf meine Augen gelegt. Ich sah den Knochenmann nur noch unscharf, aber mein Verstand arbeitete zum Glück noch einwandfrei.
    Hastig fingerte ich einen silbernen Drudenfuß aus der Tasche. Ich schleuderte ihn nicht, sondern klemmte ihn zwischen meine Finger, schloß die Hand zur Faust und schlug damit zu.
    Das blinkende Metall schrammte über den Schädelknochen und kappte die magischen Fäden, an denen der Knochenmann geführt wurde.
    Er fiel klappernd auf mich. Ich fegte ihn angewidert mit einer raschen Armbewegung von meinem Körper und sprang auf. Mr. Silver hatte mit seinem Gegner weniger Probleme gehabt.
    Es waren alle Skelette ausgeschaltet. Alle, bis auf eines. Das hatte die Flucht ergriffen.
    ***
    Wie jeder Autofahrer wußte auch George Melase, daß man während der Fahrt keinen Alkohol trinken darf, aber, verdammt noch mal, er hatte das Zeug jetzt dringend nötig, denn er hatte innerhalb einer einzigen Stunde sowohl seine Frau als auch seine Geliebte verloren.
    Nicht durch Krankheit. Sie waren auch keinem Verbrechen zum Opfer gefallen. Melase hatte sie verloren, weil sie beide nichts mehr von ihm wissen wollten.
    Er setzte den Flachmann, in dem sich hochprozentiger Scotch befand, wieder an die Lippen und ließ das scharfe Zeug in seine Kehle rinnen.
    Seine Frau war wohlhabend, fast schon reich. Sie hatte einen riesigen Möbelmarkt geerbt, und der gutaussehende George Melase hatte sich ins gemachte Nest gesetzt.
    Leider hatte Morgan Melase außer dem Möbelmarkt keine Vorzüge aufzuweisen, Die Frage, warum er sie trotzdem geheiratet hatte, erübrigte sich. Alle wußten es, und Morgan Melase ahnte es, deshalb ließ sie von ihrem Anwalt einen Ehevertrag aufsetzen, den George bedenkenlos unterschrieb.
    Er hatte nicht die Absicht, Morgan treu zu sein. Solange er mit ihr zusammen war, besaß er genügend Geld, um sich nebenher eine Geliebte halten zu können.
    Er brauchte nur vorsichtig zu sein, dann würde seine Frau nie dahinterkommen. Und er war vorsichtig gewesen. Shelley Borden besaß alles, was sich ein Mann nur wünschen konnte, alles, was er bei Morgan vergeblich suchte.
    Er erfüllte zu Hause mit verborgenem Widerwillen seine ehelichen Pflichten und genoß die unerlaubte Liebe mit Shelley.
    Er hatte davon geträumt, daß das bis in alle Ewigkeit so weitergehen würde, aber plötzlich wollte ihn Shelley Borden ganz haben.
    Shelley war so verrückt nach ihm, dem wilden, leidenschaftlichen, perfekten Liebhaber, daß sie nicht nur sporadisch, sondern immer mit ihm zusammen sein wollte.
    Er hoffte, daß sie diesen dummen Wunsch bald wieder fallenlassen würde, doch sie drängte immer vehementer darauf, er möge sich scheiden lassen.
    Er sagte ja, damit sie Ruhe gab. Er müsse nur einen günstigen Zeitpunkt abwarten, um es Morgan so schonend wie möglich beibringen zu können, denn Schonung habe seine Frau ja wohl verdient.
    Natürlich kam diese günstige Gelegenheit nie. Aber Shelley stellte ihm ein Ultimatum. Sie verlängerte es zweimal, weil er sie bekniete, aber dann war bei ihr der Ofen aus.
    Sie gab George den Laufpaß und rief seine Frau an, um ihr zu erzählen, daß ihr Mann ein Jahr lang zweigleisig gefahren war. Daraufhin stellte ihm Morgan die Koffer vor die Tür, und nun war er zu Shelley unterwegs, um sie zu verprügeln, denn das hatte sie seiner Ansicht nach wirklich verdient.
    Er hatte keine Stellung mehr und war arm wie eine Kirchenmaus. Durch Shelley Bordens Schuld! Dafür wollte er sich herzlich bedanken. Obwohl er

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