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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Von Aussaufen war nicht die Rede«, sagte Marty Sheen, als Dick Harris nicht mehr aufhören wollte, »Ah«, machte Harris. »Tut das gut. Das wärmt so richtig schön von innen.« Sheen nahm ihm die Flasche weg. Harris machte es sich zwischen Altstoff-Ballen bequem. Zwei Ballen befanden sich unter ihm, und links und rechts ragten welche hoch.
    Sie schützten und wärmten ihn. Er hatte vor, hier wieder die Nacht zu verbringen, Seit zwei Wochen kam er schon bei Anbruch der Dämmerung hierher.
    Irgendwann tauchte dann zumeist auch Marty Sheen auf. Gestern nacht war Sheen nicht hier gewesen. Harris fragte ihn, wo er übernachtet hatte,, »In der Ausnüchterungszelle des 4. Reviers«, antwortete Sheen und grinste, »Ich hatte es schön warm, und einer der Bullen teilte sogar sein Brot mit mir.«
    »Wie bist du da denn reingekommen?« wollte Harris wissen, »Hast du Beziehungen?«
    »Bei ›Pinky's‹ lief gestern ’ne kleine Würfelrunde. Ich machte meine letzten Kröten locker, weil ich spürte, daß ich eine Glückssträhne haben würde, und ich gewann tatsächlich fast vierzig Pfund. Ehe mich das Glück verließ, hörte ich auf und ließ mir was Ordentliches durch die Gurgel rinnen. Bourbon, zwölf Jahre alt, ein edles Getränk. Da gehst du in die Knie, sag’ ich dir. Ich muß die ganze Flasche leergemacht haben. Es kam zum Blackout, und als ich wieder halbwegs klar war, fand ich mich in dieser Zelle wieder. War ’ne richtige Erholung für mich.«
    »Und ich dachte schon, dich hätte ein Autobus überfahren.«
    »Wenn ich abtrete, dann bestimmt nicht auf eine so häßliche Art«, sagte Marty Sheen. »Du liegst auf der Straße, alles ist voll Blut… Nein, das ist nichts für mich. Ich habe mir vorgenommen, in einem sauberen Krankenhausbett zu sterben. An ’ner redlich erworbenen Leberzirrhose.«
    »…dazu wird es nicht kommen, F-freund…« krächzte Dick Harris, denn hinter seinem Pennbruder war… ein Skelett aufgetaucht! Er fuhr sich mit der Hand aufgeregt über die Augen, Was war nur los mit ihm? Hatte er in seiner Gier zuviel von Sheens Fusel erwischt?
    »Ist dir nicht gut?« fragte Sheen.
    »Hinter dir… steht der… der Tod, Marty…«
    »Mach keinen Quatsch!« sagte Sheen.
    »Ehrlich…«
    Sheen drehte sich um und blickte dem Knochenmann direkt in die schwarzen Augenhöhlen. Ihm kam es vor, als würde die Totenfratze hämisch grinsen.
    »Das… das ist eicht wahr!« stieß Sheen ungläubig hervor. »Das kann nicht sein!«
    »Ich sehe das Gerippe aber auch«, flüsterte Harris. »Wir können nicht beide dieselbe Halluzination haben.«
    »Es hat irgendwie mit dem Schnaps zu tun. Verdammt, ich schmeiße die Flasche in die nächste Mülltonne!«
    Dick Harris erhob sich. Die weichen Stoffballen unter seinen Füßen ließen ihn schwanken. Bis jetzt hatte sich das Skelett nicht gerührt, aber nun bewegte es sich.
    Die Knochenfaust zuckte hoch und traf Marty Sheen. Der Penner kippte um wie ein gefällter Baum. Er brüllte. Die Schnapsflasche rutschte aus seiner Manteltasche und rollte am Skelett vorbei.
    Sheen kämpfte sich benommen hoch und wollte fliehen, aber das Skelett streckte ihn mit einem weiteren Faustschlag niedeh Abermals brüllte Marty Sheen seine Angst heraus.
    Dick Harris war unfähig, dem Pennbruder zu helfen. Obwohl er befürchtete, daß der Knochenmann Marty Sheen töten würde, konnte er ihm nicht beistehen.
    Grauen verzerrte seine mit Bartstoppeln übersäten Züge, und namenlose Angst spiegelte sich in seinen Augen.
    Die Knochenfinger des Skeletts krallten sich in Marty Sheens zerschlissenen Mantel. Als das Gerippe den schreienden Penner hochzerrte, zerriß der alte Stoff.
    »Dick!« brüllte Sheen aus vollen Lungen. »Dick, hilf mir! Steh nicht so da! Tu was! Willst du Zusehen, wie mich dieses Skelett umbringt?«
    Endlich kam Leben in Dick Harris. Er sprang von den Stoffballen herunter und warf sich todesmutig auf das Skelett, doch im letzten Moment drehte sich der Knochenmann, und Dick Harris warf sich genau in den Aufwärtshaken der Knochenfaust.
    Besinnungslos knallte er auf den Boden…
    ***
    Wir hörten das Gebrüll und starteten gleichzeitig. Ich zog meinen Colt Diamondback. Ein Skelett hatte Mr. Silver erledigt. Gab es wirklich noch sechs, wie ich vermutete?
    Wollte Yora dem Geisterkapitän gefällig sein? Machte sie deshalb Cosmo Canalito und seine Freunde zu Zombies?
    Diese Knochenmänner waren vielleicht für Pan Allac nicht mehr zu gebrauchen, aber sie waren immer noch für

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