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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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festlich geschmückten Speisesaal nur das Beste vom Besten auf den Tisch.
    Ein gut geschultes Personal war rund um die Uhr um das Wohl der Passagiere bemüht. Man befand sich gewissermaßen in einem schwimmenden Hotel mit dem besten Service.
    Die Route war diesmal niemandem bekannt. Es sollte eine Fahrt ins Blaue werden. Nur die Mannschaft kannte die Ziele, die das Schiff anlaufen würde, doch sie war dazu verpflichtet, darüber strengstes Stillschweigen zu bewahren.
    Die Band, die zum Tanz spielen sollte, war alt, aber die Sängerin war neu und so umwerfend apart, daß Dr. John Law sie einfach nicht übersehen konnte.
    Und ihre Stimme… Er war von dieser kräftigen, saalfüllenden Stimme begeistert. Nie hätte er diesem zierlichen Persönchen ein solches Volumen zugetraut.
    Er hatte sie bei den Proben gehört. Pamela Derek hätte kein Mikrophon gebraucht. Mühelos traf sie jeden Ton. Sie hatte Gold in der Kehle und so viel Rhythmus im Blut, daß jedermann davon angesteckt und mitgerissen wurde.
    Sie hatte lange, seidige Wimpern, samtweiche dunkle Augen und dichtes, volles brünettes Haar. Es verbreitete sich sehr schnell auf der »Glory Day«, daß sich der junge Schiffsarzt in die Sängerin verknallt hatte.
    Mal sehen, was daraus wurde…
    Die Passagiere waren zwischen sieben und acht Uhr abends an Bord gekommen. Man hatte ihnen die Kabinen zugewiesen und ihnen anschließend eine Kleinigkeit im Speisesaal serviert.
    Das große Festmenü sollte erst um Mitternacht, während des Auslaufens des Schiffes, aufgetragen werden. Anschließend standen Stimmung, Tanz und gute Laune auf dem Programm.
    Niemand ahnte, daß draußen auf dem Meer Geisterpiraten auf die »Glory Day« warteten, daß es ein Gemetzel geben sollte, das niemand überleben durfte…
    ***
    Jemand befand sich hinter mir, ich spürte es ganz deutlich. Meine Nackenhärchen sträubten sich, der sechste Sinn hatte mich in Alarmbereitschaft versetzt, und ich drehte mich gedankenschnell um.
    Sehr viel schlimmer hätte es nicht kommen können.
    Ich sah mich nämlich Cosmo Canalito gegenüber, und ich wußte, wie verdammt gut dieser Catcher war, den seine Fans den »Gorilla« nannten.
    Ausgerechnet an ihn mußte ich geraten!
    Ich zog die Luft scharf ein. Wie hervorragend dieser Mann zu kämpfen verstand, hatte ich einige Male gesehen. Ich hatte ihn bewundert, doch nun fürchtete ich ihn. Es war keine Schande, das zuzugeben.
    Cosmo Canalito war imstande, mich in meine Bestandteile zu zerlegen. Ich hatte nicht einmal mehr Zeit, meine Knochen zu numerieren.
    Eigentlich konnte ich diesen Kampf nur verlieren!
    Er griff an, ehe ich in Abwehrstellung gehen konnte.
    Ich wich zur Seite und stieß seine Hände von mir. Dann traf ich ihn mit dem Fuß. Selbst Mr. Silver hätte das Gleichgewicht verloren, doch Cosmo Canalitos Leben hatte in den letzten Jahren nur aus Training und Kämpfen bestanden.
    Und aus Siegen!
    Auch ich kämpfte oft und trainierte hart, aber ich hatte immer neidlos anerkannt, daß der »Gorilla« besser war als ich. Und nun hatte ich es mit diesem besseren Mann zu tun!
    Hinzu kam, daß er als Zombie schmerzunempfindlich war. Er steckte meine Treffer weg wie nichts, und seine Konterschläge waren bretthart. Ich bemühte mich um keinen sauberen Kampfstil. Mir ging es nur ums Überleben.
    Mein Kopfstoß traf ihn voll, und seiner Kehle entrang sich ein unwilliger Laut. Unentwegt bearbeitete er mich mit den Fäusten, und er stieß mich zwischendurch immer wieder gegen die Aufbauten, daß mir Hören und Sehen zu vergehen drohte.
    Mir war alles egal. Ich hätte jetzt auch den Colt Diamondback benützt, aber ich schaffte es nicht, an die Waffe zu kommen. Auch den Flammenwerfer oder einen Wurfstern konnte ich nicht gegen den gefährlichen Untoten einsetzen.
    Er beschäftigte mich so sehr, daß ich mich ständig verteidigen mußte, um das Schlimmste zu verhindern, doch mir wurde rasch klar, daß ich mein Ende damit nur hinausschob.
    Als ich kurz freikam, wollte ich die Reling erreichen, doch Cosmo Canalito packte mich und riß mich zurück. Er deckte mich mit schweren Hieben ein.
    Mir drohten die Sinne zu schwinden.
    Wieder schleuderte mich der »Gorilla« gegen die Aufbauten. Ich bekam die Hände nicht rechtzeitig hoch, konnte mich nicht abfangen und knallte gegen das Holz.
    Ich sackte zu Boden, und Cosmo Canalito war sofort hinter mir. Er packte mit beiden Unterarmen zu. Ich kannte diesen Griff. Damit konnte mir der Zombie das Genick brechen.
    ***
    Die »Glory

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