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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Day« lief aus, und Hochstimmung herrschte an Bord. In einen warmen Wolfsmantel gehüllt stand Pamela Derek auf dem Zwischendeck und rauchte eine Zigarette.
    »Ist Ihnen nicht kalt?« fragte jemand hinter ihr.
    Sie drehte sich um und sah Dr. Law. »Nein«, beantwortete sie ehrlich.
    »Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?« fragte der Schiffsarzt. Er trug ebenfalls einen warmen Wintermantel. Der Wind zerzauste sein blondes Haar.
    »Aber ja«, erwiderte die Sängerin.
    »Nervös?«
    »Es ist mein erster Auftritt.«
    »Ihr allererster?« fragte Dr. Law.
    »Das nicht. Ich habe schon in einigen Nachtklubs gesungen. Es ist mein erster Auftritt auf diesem Schiff«, sagte Pamela.
    »Gefällt es Ihnen auf der ›Glory Day‹?«
    »Gefallen ist gar kein Ausdruck. Ich möchte gar nicht mehr von hier weg. Ich fühle mich pudelwohl.«
    Dr. John Law schmunzelte. »Das müssen Sie unserem Kapitän sagen. Darüber wird er sich bestimmt sehr freuen.«
    »Die Musiker, die Mannschaft… Alle sind so nett zu mir«, sagte Pamela.
    »Wundert Sie das? Zu Ihnen muß man einfach nett sein.«
    Pamela Derek war zu Ohren gekommen, daß der Schiffsarzt sich in sie verliebt hatte. Es war ihr nicht unangenehm. Sie mochte ihn auch, mehr noch als die anderen Männer auf diesem Schiff.
    »Wegen Ihres Auftritts brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte Dr. Law. »Ich hatte das Vergnügen, einigen Ihrer Proben beizuwohnen. Wenn die Leute von Ihrer Kunst nur halb so angetan sind wie ich, werden sie Ihnen vor Begeisterung zujubeln.«
    Sie nahm noch einen Zug von der Zigarette, dann schnippte sie die Kippe über die Reling.
    Den Rauch ausatmend, sagte sie: »Hoffentlich haben Sie recht, Doktor,«
    ***
    Muskeln und Sehnen spannten sich in meinem Hais. Gleich würde es vorbei sein. Ich konnte nichts mehr tun. Der »Gorilla« hatte mich geschafft, ich war fix und fertig.
    Mein Ende war für den Zombie nur noch eine »Formsache«. Weil er Nägel mit Köpfen machen wollte. Ich war geschlagen. Nicht einmal ein Wunder konnte mich noch retten - so dachte ich.
    Aber unser Kampf war nicht ungehört geblieben. Von allen Seiten näherten sich uns Geisterpiraten. Keinem von ihnen würde es einfallen, einen Finger für mich zu rühren.
    Die Hilfe kam von Yora.
    Die Totenpriesterin rettete mir das Leben!
    »Halt!« Ihre Stimme peitschte über das Deck. »Laß den Mann los!«
    Cosmo Canalito gehorchte sofort. Die Armschere des »Gorillas« öffnete sich und gab mich frei. Ich konnte es kaum fassen, drehte mich schwer keuchend um, saß auf dem Boden und nahm Yoras Züge nur verschwommen wahr.
    Sie gehörte zu meinen erbittertsten Todfeinden, Ich hatte geglaubt, ich wäre ihr tot lieber als lebendig. Dennoch hatte sie nicht zugelassen, daß mir der »Gorilla« das Genick brach.
    Ihr Haß war bestimmt nicht in Liebe umgeschlagen. Wenn sie mir das Leben rettete, dann nur, um mir noch Schlimmeres anzutun.
    Kalter Triumph glitzerte in ihren Augen. Links und rechts neben ihr standen Terence Pasquanell und Pan Allac.
    »Tony Ballard - als blinder Passagier auf diesem Geisterschiff!« sagte Yora.
    »Warum hast du mir das Leben gerettet?« fragte ich mit einer Stimme, die mir selbst fremd war.
    »Es wäre zu schade gewesen, wenn Cosmo Canalito dich so schnell getötet hätte. Einer wie du muß ganz langsam sterben. Er muß sehr viel Zeit haben, über all die Dinge, die er getan hat, nachzudenken. Er muß Gelegenheit haben, einzusehen, daß es ein vermessener Fehler war, sich mit der schwarzen Macht anzulegen. Nicht einen Tod solltest du sterben, Tony Ballard, sondern tausende. Du hast dir ein langes, qualvolles Ende verdient. Hier, auf dieser Geistergaleere.«
    Pan Allac wies auf mich und befahl mit donnernder Stimme: »Kettet ihn an ein Ruder! Bis zu seinem Tod soll er diesen Platz nicht mehr verlassen!«
    Yora nickte zufrieden. »Du wirst dich zu Tode rudern, Dämonenhasser. Ein schmachvolles Ende für einen Mann, der sich einbildete, besser zu sein als jeder Dämon.«
    Sie ergriffen mich.
    Ich wollte mir dieses qualvolle Sterben ersparen, indem ich Terence Pasquanell reizte. Ich wollte, daß er seine Todesaugen aktivierte und mir sofort das Leben nahm, aber er reagierte nicht.
    Ich beschimpfte und verfluchte ihn, nannte ihn einen dreckigen Hund und einen elenden Feigling. Er schien taub zu sein, verzog keine Miene.
    »Hast du Angst vor Yora?« fragte ich ihn höhnisch. »Fürchtest du dieses Höllenweib wirklich so sehr, daß du dich in ihrer Gegenwart nichts zu tun

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