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1230 - Der Traumdieb

1230 - Der Traumdieb

Titel: 1230 - Der Traumdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber Bill legte ihr eine Hand gegen den Rücken, und diesem leichten Druck gab sie nach.
    Sheila stand noch immer wie eine Wächterin vor der geschlossenen Tür des Schlafzimmers. Erst als Cora und Bill sie passiert hatten, setzte auch sie sich in Bewegung.
    Obwohl sie bisher keinen Blick auf den Toten geworfen hatte, spürte sie die Weichheit in ihren Knien, so schummerig war ihr geworden, aber sie riss sich zusammen, und betrat nach den beiden das geräumige Wohnzimmer, dessen Fußboden aus grauem Marmor bestand.
    Das Fenster war sehr groß und breit. Dahinter lag der Balkon, der allerdings von der Dunkelheit verschluckt wurde. Wieder blieb Cora an der Tür stehen, aber diesmal auf der Innenseite, und sie schaute zu, wie Bill den Apparat von der Station nahm.
    »Wen wollen Sie denn anrufen?«, fragte Cora Atkins.
    »Einen guten Freund.«
    »Jetzt in der Nacht?«
    »Ja.«
    »Was soll er hier?«
    »Er wird Ihnen wohl einige Fragen stellen wollen, aber er wird nicht allein kommen, denn er muss noch eine Mannschaft aus Kollegen mitbringen.«
    »Wen denn?«
    »Die Mordkommission!«, gab Bill scharf flüsternd zurück und fing dann an, eine bestimmte Nummer zu wählen…
    ***
    Ich musste mir noch den letzten Schlafsand aus den Augen reiben, als ich den Rover verließ. Es ist eben nicht jedermanns Sache, mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden, besonders dann, wenn man tief und fest geschlafen und auch geträumt hat, wobei sich mein Traum mehr um den letzten Fall gedreht hatte, bei dem ich mit dem Vogelmädchen Carlotta und der Tierärztin Maxine Wells konfrontiert worden war. Aber auch Myxin und der Eiserne Engel hatten eine Rolle gespielt.
    Im Traum hatte ich ebenfalls Flügel gehabt und war mit Carlotta über das Land hinweggeflogen, wobei uns Maxine begleitet hatte, sodass wir ein starkes Trio gewesen waren.
    Dann hatte sich das verdammte Telefon gemeldet. Zum Glück hatte ich schon drei Stunden im Bett gelegen und den Tiefschlaf genossen.
    Einer wie mein Freund Bill rief nie ohne Grund an. Schon nach knapp einer Minute war ich hellwach gewesen und weitere 30 Sekunden später alarmiert.
    Es brannte zwar, wie mir Bill erklärt hatte, aber es brannte nicht so stark. Da hatte ich meinen Freund Suko schlafen lassen und mich allein in den Rover geschwungen.
    Bill hatte auch die Mordkommission alarmiert, aber die Kollegen waren noch nicht eingetroffen. Wahrscheinlich waren sie noch woanders beschäftigt, und auch hier brannte der Einsatz nicht auf den Nägeln.
    Die Tat war nicht weit vom Haus der Conollys passiert.
    Allerdings sah ich die Umgebung in dieser Nacht zum ersten Mal. Zwei mehrstöckige und sehr breite Wohnhäuser mit entsprechend breiten Balkonen waren hier gebaut worden. Ich hatte den Rover so hingestellt, dass er die Fahrzeuge der später eintreffenden Kollegen nicht behindern würde, und ging auf den Eingang zu, der innerhalb der Lichtglocke gut zu erkennen war.
    Es gab einen Toten in der Wohnung einer gewissen Cora Atkins, die von einem Dämon als Traumdieb gesprochen hatte.
    Ohne es beweisen zu können und nur seinem Gefühl nachgehend, war mein Freund Bill auch der Meinung, dass Cora ihren Mann Tom erschossen hatte, ohne sich jedoch dessen bewusst geworden zu sein.
    Ich wusste, wo ich klingeln musste und drückte auf den hellen Knopf. Sekunden später schon konnte ich die Tür aufdrücken und betrat einen sehr hellen Hausflur, der durch den Marmor kostbar wirkte, aber auch klinisch rein, denn es lag nirgendwo ein Staubkorn auf dem Boden.
    An der offenen Tür, rechts hinter einer vierstufigen Treppe, erwartete mich mein alter Freund Bill, der überhaupt nicht gut aussah und aus dessen Augen auch das Lächeln verschwunden war, das ihn sonst auszeichnete.
    »Komm rein!«, sagte er nur.
    Hinter mir wurde die Tür geschlossen. Ich drehte mich meinem Freund zu und schaute ihn mit hochgezogenen Auge nbrauen an. »Gut siehst du nicht aus.«
    »Das war bisher auch eine beschissene Nacht.«
    »Gut, Alter, dann lass mich daran teilhaben.« Ich schaute mich suchend um. »Wo sind Sheila und diese Cora?«
    »Noch in der Wohnung, keine Sorge. Aber komm erst mal mit.«
    »Und was ist mit der Mordkommission?«
    Bills Hand lag schon auf der Klinke. Er zog sie bei seiner Antwort nicht zurück. »Ich habe sie noch nicht angerufen, weil ich denke, dass wir uns zunächst mal ein Bild von der Lage verschaffen sollten. Außerdem wird es wohl wichtig sein, wenn du mit Cora Atkins redest. Die Kollegen können später

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