Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erleben, wie unwichtig die Hüllen werden können. Sie sind nur da, um unsere Bewegungen zu leiten. Zu mehr brauchen wir sie nicht. Wirklich wichtig sind die Seelen. Wirklich wichtig ist die Psyche. Ist das, was sich in unserem Innern befindet. Das muss stärker betont und hervorgeholt werden, denn nicht der Körper macht den Menschen aus, sondern die Seele. Wer mit der Seele kommuniziert, der beherrscht auch den Körper, ja, er beherrscht den Menschen. Hast du mich verstanden, Jane?«
    »Sicher«, erwiderte sie tonlos.
    »Dann freust du dich?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Arzt lachte leise. »Es ist wichtig, dass du dich freust. Dass du mit mir konform gehst. Dass du mir Vertrauen entgegenbringst, wenn ich tief in deine gedanklichen Welten eindringe. Du wirst die absolute Ruhe erleben, denn ich werde dafür sorgen, dass du schnell einschläfst. Du wirst sehr tief schlafen, aber ich werde immer bei dir sein, und du wirst mich auch während des Tiefschlafs spüren. Du kannst mich nicht wegschieben, ich bin der Räuber deiner Träume und Schutze ngel zugleich. Das sollst du nicht vergessen, wenn es gleich soweit ist. Hast du alles verstanden, was ich dir gesagt habe?«
    »Das habe ich.«
    »Sehr gut, Jane, sehr gut.« Er blieb mit ihr stehen, schaute sie an, und sie sah Barker an. »Ich weiß, dass wir gut miteinander zurechtkommen werden. Sehr bald schon wirst du die Welt mit anderen Augen sehen und dich an dein neues Leben gewöhnt haben.«
    Jane konnte nicht widersprechen. Die zuletzt gesprochenen Worte hatten sie noch intensiver in seinen Dunstkreis hineingeführt, so dass sie nicht daran dachte, Widerstand zu leisten. Für sie war die Welt eine andere geworden und sie beschwerte sich auch nicht darüber. Sie nahm alles hin und veränderte sich auch nicht, als sie seine Berührung nicht mehr spürte.
    »Schau dich um!«
    Jane gehorchte wie ein Automat, der sein Codewort erhalten hatte. Viel langsamer als gewöhnlich drehte sie den Kopf. Sie bemerkte jetzt erst richtig die Lichtsäulen, die von unten nach oben stießen und sich an der Decke wiederfanden. An die fahle Helligkeit hatte sie sich gewöhnt. Es gab kaum scharfe Schatten, nur das Grau in ihrer Umgebung und zwei Menschen als Gestalten.
    Als sie den Blick dann senkte, sah sie die Liege nur eine Handbreite von sich entfernt. Sie stand genau neben ihr und stellte fest, dass es keine Liege im normalen Sinne war. Sie zeigte schon eine gewisse Form und erinnerte dabei an eine Welle, die sich aus der mit grauem Rauhleder bezogenen Couch in der Mitte hervorgebildet hatte. Wenn sie lag, würde dieser Buckel genau unter ihre Knie drücken und die leicht anheben. Auch das Kopfteil war erhöht. Jane kannte diese Liegen. Sie sahen unbequem aus, waren es aber nicht, wenn man sich an sie gewöhnt hatte.
    »Setz dich hin, Jane.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    Er wusste, dass sie gehorchen würde und drehte sich von seiner Patientin weg. Barker ging auf die Tür zu und schloss sie. Dann kehrte er zurück. Er war zufrieden, als er Jane Collins auf der Liege sitzen sah. Sie hatte die Schultern angezogen und den Kopf nach vorn gedrückt. Die Hände hatte sie unter der Brust zusammengeführt und zu Fäusten geballt.
    Nur ihre Augendeckel bewegten sich vor und zurück, ansonsten war sie die Starre selbst.
    Vor ihr blieb Barker stehen und schaute auf sie nieder. Wie unter einem Zwang stehend, hob die Detektivin den Kopf an, so dass sich die Blicke der beiden begegneten.
    »Du bist sehr schön, Jane.«
    »Danke.«
    »Und es ist schade«, flüsterte Barker, »wenn du deine Schö nheit vor mir verbergen willst. Meinst du nicht auch?«
    Jane runzelte die Stirn. Für einen Moment sah es aus, als könnten sie die andere Macht abschütteln und wieder zu sich selbst finden. In ihrem Gesicht zuckte es. Die Augen erhielten einen anderen Ausdruck. Sie starrte Barker an und sah aus, als wollte sie sich in die Höhe stemmen, um wegzulaufen.
    »Bitte, Jane!«
    Es reichte aus, um für eine Entspannung bei der blondhaarigen Detektivin zu sorgen. Sie fiel zwar nicht ineinander, aber ihre Starre löste sich sehr schnell.
    »Sehr gut, meine Liebe. Es ist alles in Ordnung. Wir waren bei deiner Schönheit stehen geblieben. Komm, ich helfe dir, wenn du dich ausziehst. Es ist warm genug. Du wirst nicht frieren, du wirst dich einfach nur wohlfühlen, das ist alles.«
    »Ja, ich denke auch.«
    Barnabas Barker half ihr tatsächlich. Beide bewegten sich langsam. Sie ließen sich Zeit. Sie wollten genießen, und

Weitere Kostenlose Bücher