1232 - Ihr Albtraum war der Teufel
Jane wehrte sich nicht. So half er ihr dabei, den Pullover über den Kopf zu streifen und später die Hose auszuziehen. Dabei blieb sie auf der Liege sitzen und streckte nur die Beine vor.
Auch die Schuhe hatte sie längst abgestreift und es dauerte nicht lange, da saß sie nur im Slip und BH vor dem Psychologen.
Er kniete sich nieder. »Du bist wirklich schön«, flüsterte er gegen ihr Gesicht. »Du könntest so etwas wie meine Göttin werden.«
Er hob seine Arme an und legte die Hände auf ihre Schultern, wobei er sie nach wie vor anlächelte. Aber die Gier in seinen Augen war jetzt nicht zu unterdrücken. Da kam der Mann in ihm durch. Beinahe schon das Tier, das wild und zu allem entschlossen war. Sie sah in seinen Augen das Funkeln und sie spürte, dass seine Hände wieder auf Wanderschaft gingen und sich von ihren Schultern weg bewegten, am Rücken entlangglitten und sich dem Verschluss des BH's näherten.
Es war für ihn kein Akt, den Haken zu lösen. Das Stück Stoff löste sich und sank nach unten, wobei er es geschickt auffing.
Er führte es an seine Nase, roch und nickte. »Er riecht nach dir, einfach wunderbar«, lobte er sie und Jane Collins schloss für einen Moment verschämt die Augen.
Der BH fiel zu Boden. Als Jane wieder hinschaute, spürte sie die Handflächen des Mannes an ihren Wangen, wo sie gestreichelt wurde. Dann merkte sie den leichten Druck, der sie zur Seite und zugleich nach hinten führte.
Die Detektivin stemmte sich nicht dagegen. Sie folgte ihm und so geriet sie schließlich in eine Rückenlage und spürte jetzt sehr genau die Form der Liege unter ihrem Körper.
»Wie geht es dir, Jane?«
»Gut.«
»Das soll auch so sein.« Er stand wieder auf. »Hast du noch einen Wunsch?«
»Nicht im Moment.«
»Aber ich habe einen Wunsch«, erklärte er flüsternd. »Du bist so wunderbar. Du bist eine Frau, ich bin ein Mann. Ich will nicht nur deine Psyche, ich will auch deinen Körper. Ich möchte dich einfach ganz, verstehst du?«
»Ja, ich verstehe dich.«
»Das ist gut. Wir werden eine wunderbare Zeit gemeinsam haben. Nur du und ich. Wir schweben in einer anderen Welt, die ich hier geschaffen habe. Es ist einfach herrlich, dies genießen zu können, das wirst du alles erleben, meine Teure.«
»Ja, ich bedanke mich.«
»Keine Ursache.« Sein Lächeln wurde kälter, aber das bemerkte Jane Collins nicht.
Sie lag auf der Liege, ohne sich zu bewegen. Die Augen hielt sie halb geschlossen und sah schon, dass sich Barker neben ihr bewegte, aber ihre Gedanken waren mit etwas ganz anderem beschäftigt. Tief in ihrem Unterbewusstsein verborgen, baute sich etwas auf, dass sie sich nicht erklären konnte. Es mochte ein Widerstand sein, eine Warnung, die ihr zutrug, dass sie sich wehren sollte. Das schaffte sie nicht. Sie war einfach zu tief in Barkers Fängen verstrickt. Sie hasste sich dafür, aber sie konnte auch nicht dagegen ankämpfen.
Warnungen. Anraten zur Vorsicht. Etwas wehrte sich in ihr, bäumte sich auf, reichte jedoch nicht, um das Wollen in die Tat umzusetzen.
Zu stark war der Bann. Zu tief dieser gefährliche hypnotische Einfluss der anderen Seite.
Sehr ruhig blieb sie liegen. Die Warnungen und auch die Gegenwehr des Unterbewusstseins verschwanden wieder, so dass sie allmählich zurückkehrte in die Realität und die unsichtbare Wolke, die sie bisher umgeben hatte, zerplatzte.
Jane sah wieder klar. Sie musste die Augen nicht einmal drehen, um erkennen zu können, dass sich nichts an ihrer Situation verändert hatte. Sie lag noch immer auf der Liege, und neben ihr stand der Arzt und Psychologe.
Er war jetzt nackt!
Jane erschrak für einen kurzen Moment. Nicht weil er nackt war, nein, es ging ihr diesmal um seinen Körper, der so muskulös war. Es war ein mächtiger Körper, dessen Haut keine Sonnenbräune zeigte. Sie schimmerte bleich und kalkig. Und dieses Schimmern verteilte sich auch auf den Muskeln an den Armen und den Beinen. Es lag auf dem Brustkorb und im Gesicht des Mannes, das sich nach Janes Meinung ebenfalls verändert hatte. Aber das mochte am Licht liegen, dessen Bleiche wie die alter abgewaschener Knochen wirkte. Etwas mit diesem Mann passierte, aber Jane ging darauf nicht ein. Es war für sie wichtiger, was er mit ihr vor hatte.
»Wir werden ein Paar werden«, kündigte er an und kniete sich wieder hin.
Jane lächelte nur. Sie wollte es nicht, es war einfach über sie gekommen. Auch wenn das Lächeln verkrampft ausgesehen hatte, der Arzt kümmerte sich
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