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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herausstellt, um so besser. Dann habe ich wenigstens Zeit, mir die Stätten der Klassik anzuschauen. Die sollen ja etwas Besonderes sein, und ich werde auch die Gräber von Goethe und Schiller besuchen und daran denken, dass unzählige deutsche Schüler durch das Pauken ihrer Werke schon Schweißausbrüche gehabt haben.«
    »Aber du nicht - oder?«
    »Ich hatte es mit einem anderen Dichter zu tun. Mit Shakespeare. Und wenn mich nicht alles täuscht, hat man ihm in Weimar im Goethepark sogar ein Denkmal errichtet.«
    Suko hob die rechte Hand und winkte mir zu. »Dann bist du auf jeden Fall richtig, John…«
    ***
    Dagmar Hansen, die Frau mit den naturroten Haaren, deren Abstammung bis auf die Psychonauten zurückging und die auch noch ein drittes Auge besaß, hatte sich auf dem Bett zurückgelegt und hielt den Telefonhörer gegen ihr Ohr.
    Sie sprach mit ihrem Freund Harry und schaute dabei auf das Fenster, hinter dessen Scheibe sich allmählich die Dämmerung aufbaute und einen Tag verabschiedete, der alles in allem gesehen trübe gewesen war. Hin und wieder hatte es genieselt, aber das war nicht weiter tragisch gewesen, denn diese Schauer waren immer sehr kurz gewesen.
    »Das ist super, Harry, dass John kommen will.«
    »Und das kann ich dir erst jetzt sagen.«
    »Höre ich einen Vorwurf?«
    »Sicher. Wo bist du gewesen?«
    »In der Ausstellung.«
    »Sehr schön.«
    »Es hat sich nichts verändert.«
    »Dann ist dieser Kunst-Vampir noch da?«
    »Er steht am gleichen Fleck.«
    Dagmar Hansen hörte ihren Freund knurren. »Das gefällt mir alles nicht, Dagmar. Das geht mir voll und ganz gegen den Strich, muss ich dir leider sagen. Ich habe gedacht, von dir noch Informationen zu bekommen, aber so sind wir weiterhin auf die Aussagen der Menschen angewiesen, die ihn angeblich gesehen haben.«
    »Warte erst mal ab.«
    »Ja, ja«, erwiderte er ärgerlich. »Aber du darfst nicht verge ssen, dass es dabei auch um John Sinclair geht. Ich will mich auf keinen Fall blamieren und ihn grundlos aus London weglocken, wo er gebraucht wird. Auch bei denen sitzt der Schock tief…«
    »Da sprichst du was an, Harry. Was haben die Sitzungen denn ergeben?«
    »Noch nichts Konkretes. Es sind Vorschläge gemacht worden, um die sich Arbeitsgruppen kümmern. Feierabend haben wir noch nicht. In einer Stunde kommen wir wieder zusammen. Da geht es dann abermals zur Sache, und das nicht zu knapp.«
    »Gut, wenn etwas ist, ich melde mich. Und noch etwas.«
    Dagmars Stimme bekam einen weichen Klang. »Ich mag dich, Harry, und ich möchte, dass du auf dich Acht gibst.«
    »Bei mir ist das kein Problem. Halte du lieber deine Augen offen.«
    »Versprochen.«
    Dagmar Hansen seufzte, als sie den Hörer auflegte. Beide hatten ihren Job, beide arbeiteten für die gleiche Firma, wie sie immer sagten, aber beide liebten sich auch, und sie waren nur ungern getrennt. In diesem Fall ließ sich das nicht anders regeln. Außerdem war Dagmar froh, dass aus London Unterstützung kam. Sie mochte John Sinclair. Er war ihr in der Zeit, in der sie sich kannten, zu einem guten und verlässlichen Freund geworden.
    Schwungvoll drehte sie sich um und kam auf die Füße. Für einen Moment blieb sie stehen, schüttelte den Kopf, ging ins Bad, schaltete dort das Licht ein und betrachtete sich im Spiegel.
    Sie sah etwas blass aus, wie sie fand. Aber das gehörte zu ihr, denn Dagmar war, wie viele Rothaarige, ein blasser Typ, dessen Haut der Sonne nicht unbedingt ausgesetzt werden sollte. Auf ihrem Gesicht verteilten sich zahlreiche Sommersprossen. Dagmar sah recht gut aus, sie war eine patente Frau, die mitten im Leben stand, aber sie war keine Schönheit, wie sie in Hochglanz-Magazinen abgelichtet sind. Ein offenes Gesicht mit grünen Augen, die manchmal so verhangen blickten konnten, wie auch jetzt, denn sie fühlte sich müde, obwohl sie mehr als eine Stunde gelegen hatte. Aber lange über das Weimarer Pflaster zu laufen, war nicht jedermanns Sache.
    Besonders dann nicht, wenn keine Erfolge erreicht wurden, denn einen Vampir hatte sie nicht zu Gesicht bekommen, und selbst in den düstersten Ecken der Stadt war alles normal gewesen.
    Die Müdigkeit wollte sie durch eine Dusche vertreiben. So viel Zeit musste sein. Das Duschen brachte Dagmar schnell hinter sich. Sie hatte das Radio angestellt, das in den Fernseher integriert war, und hörte die Nachrichten auch im Bad.
    Natürlich drehten sie sich um die beiden Katastrophen in New York und Washington. Diese Meldungen würden

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