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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich meinte. Er hatte die Finger gespreizt zum Zeichen, dass ich keinen Schritt mehr weitergehen sollte.
    Ich blieb auch stehen. Nachdem einige Sekunden verstrichen waren, ließ ich meine rechte Hand mit dem Kreuz sinken. Zwar umwallte mich der Nebel, aber er hatte sich entfernt und damit auch die Gerippe, die sich in ihm versteckten. Dass sie ganz verschwunden waren, daran glaubte ich natürlich nicht, aber das war auch nicht wichtig. Es gab jetzt nur uns beide. Die Gestalt im schwarzen Totenhemd und mich.
    Wen hatte ich vor mir?
    Einen lebenden Toten? Einen Zombie, der nach mehr als 1000 Jahren seine Grabstätte verlassen hatte, um ein Gebiet zu verteidigen, das ihm gehörte?
    War er der Hüter dieses alten Kelten- oder Druidenfriedhofs, obwohl ich mir nicht sicher war, dass ich auf einem solchen stand?
    Ich war noch immer unsicher, woraus das Gesicht bestand, und das war auch in den nächsten Sekunden nicht mehr wichtig, denn ich hörte, wie mich der Unheimliche ansprach.
    Er sprach mit mir, und er redete in meiner Sprache, obwohl sich sein Mund in einem anderen Rhythmus bewegte. Ich dachte daran, dass er selbst in einer anderen Sprache redete, die Wörter aber auf dem Weg zu mir für mich übersetzt und deshalb verständlich wurden.
    »Warum hören die Menschen nicht auf die Warnungen der Wissenden?«, fragte er.
    »Wovor hätten sie denn gewarnt werden sollen?«, erkundigte ich mich.
    »Vor dem Frevel!«
    Die Stimme erreichte mich in einer ungewöhnlichen Tonart.
    Sie war recht laut, als hätte jemand einen schrillen Geigenton über jedes Wort gelegt. Möglicherweise waren es die Stimmen aus einem bestimmten Totenreich, nur machte ich mir jetzt darüber keine Gedanken.
    »Was ist für dich Frevel?«
    »Frevel ist, wenn die Orte der Toten missachtet werden. So muss man es sehen.«
    »Und welcher Frevel ist hier begangen worden?«, fragte ich weiter.
    »Man hat unseren Ort der Ruhe entweiht.«
    »Wer seid ihr denn?«
    »Die Alten. Die Schamanen. Wir sind diejenigen, die mit den Göttern Kontakt hatten. Die hier lebten, als es noch keine Städte gab und die sich den Sternen zuwandten. Es war ein besonderer Ort, der nicht weiter entweiht werden darf. Einmal ist es geschehen, aber ein zweites Mal werden wir es nicht zulassen. Dafür stehe ich. Nicht alles, was in der Erde ruht, ist dem Verfall zugedacht, nicht alles.«
    »Und du achtest darauf?«
    »Ja.«
    »Wer bist du? Hast du einen Namen?«, fragte ich.
    »Nein, aber ich bin ein Hüter, ein Beschützer. Ich bin der Seelenführer oder Totenbegleiter, der das Diesseits und das Jenseits verbindet, das unser alter Stamm bereits herausgefunden hat. Wir wollten nach dem Eintritt in das Totenreich nur unsere Ruhe haben, aber ihr neuen Menschen habt diese Ruhe missachtet und sie gestört. Dafür werdet ihr die Kälte des Todes spüren und für immer erfrieren, und vor dem Gericht der Toten keinen Ausweg mehr finden.«
    »Ich verstehe dich«, erwiderte ich. »Aber die Zeiten sind nicht stehen geblieben. Die Menschen haben sich entwickelt und auch die Welt verändert. Sie konnten nicht stehen bleiben. Es ist natürlich, dass sie sich Orte bauten, um leben zu können. Das Gleiche habt ihr auch getan, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ja, das haben wir. Aber wir nahmen auch Rücksicht, was die Menschen hingegen nicht taten. Wir können es nicht hinne hmen, wenn uns noch mehr genommen wird. Die Toten sollen ihren Frieden behalten und weiter in der Erde liegen.«
    »Okay«, sagte ich und wusste nicht, ob er mich verstand. »Es kann sein, dass der Bau jetzt gestoppt wird. Aber versprechen kann ich nichts, gar nichts.«
    »Es ist zu spät. Die Einsicht kommt zu spät. Allen wird die Kälte des Todes die Wärme des Lebens nehmen, die sich gegen uns stellen - allen. Mit zwei wichtigen Personen haben wir angefangen, und ich sage dir, dass wir da sind. Wir haben unsere Gräber verlassen. Wir haben die Welt anders vorgefunden, aber auch in dieser werden wir unsere Zeichen setzen, das verspreche ich dir.«
    »Dann müsst ihr damit anfangen, mich zu töten!«, erklärte ich ihm, »denn ich kann es nicht zulassen, dass noch mehr Menschen sterben. Ich trete an, um Menschen zu retten und nicht, um sie sterben zu sehen, und ich werde die Mittel haben, euch zu stoppen.«
    »Geh! Geh und warne die anderen. Baut nicht weiter! Flieht aus dieser Gegend. Sie gehört uns. Sie hat uns immer gehört, und sie wird uns auch weiterhin gehören. Wir hatten unsere Ruhe, aber jetzt sind wir frei, und so

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