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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es gibt ja keine andere Möglichkeit.«
    Endlich war das Gespräch beendet. Corinna Rice hatte schon auf heißen Kohlen gesessen. »Was hat er gesagt?«, fragte sie.
    »Wenn ich Sie so anschaue, ist nichts in Ordnung - oder?«
    Suko wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. »Es hat tatsächlich eine Veränderung gegeben«, erklärte er.
    »Und die wäre?«
    »Sie waren da. Unten in der Garage. John hat sie gesehen, und er hat auch ihren Anführer erlebt, der sich Totenbegleiter oder Seelenführer nennt.«
    Fast bei jedem Wort hatte Corinna Rice den Kopf geschüttelt und bekam auch ihren Mund kaum zu. »Das ist doch nicht wahr«, sagte sie mit leiser Stimme. »Sagen Sie, dass es nicht stimmt, sonst…«, sie lachte, »nein, das gehört ins Kino.«
    »In diesem Fall nicht«, erklärte Suko.
    »O nein.« Sie senkte den Kopf und schloss die Augen. »Das kann doch nicht stimmen. Ich… ich… werde noch wahnsinnig. Killende Geister oder killende Tote hier im Haus?«
    »So ist es!«
    Corinna Rice musste einige Male tief durchatmen, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Was sollen wir denn jetzt machen?«, fragte sie mit leiser Stimme. »Was können wir überhaupt tun? Sollen wir jetzt fliehen? Müssen wir das Hochhaus evakuieren lassen?«
    »Das Letzte auf keinen Fall, Mrs. Rice. Wir wollen nicht unnötig Panik schüren.«
    »Aber die ist bereits vorhanden, Inspektor. Die Menschen haben Angst. Große Angst, sogar. Die erste Tat hat sich in Windeseile herumgesprochen. So etwas ist noch nie vorgekommen. Jeder denkt sofort an New York, obwohl das zwei Paar verschiedene Schuhe sind. Ich weiß nicht, was wir noch unternehmen können.«
    »Die Ruhe bewahren.«
    Corinna wollte lachen, nur blieb ihr das im Hals stecken. »Sie haben gut reden. Wie soll ich ruhig bleiben, wenn ich daran denken muss, dass hier Geister erscheinen? Totengeister, die auch die Kälte des Todes bringen und mich erfrieren lassen.«
    Suko hatte ihr nicht zugehört und antwortete auch nicht in ihrem Sinne. Er sagte nur: »Da gibt es einen Friedhof. Oder es hat einen Friedhof gegeben. Einen sehr alten. Es kann ein Keltenfriedhof gewesen sein oder was auch immer. Aber es muss ein besonderer Friedhof gewesen sein, angelegt an einer Kultstätte, und ich weiß, dass die Menschen sehr sensibel sind, was diese Orte angeht. Heute wird diese Sensibilität unterschätzt oder gar nicht erst wahrgenommen, und das ist ein Fehler. Man hat das Hochhaus auf einer falschen Stelle errichtet, Mrs. Rice. Man hat es nicht gewusst. Wer kümmert sich schon bei einem Bauvorhaben, um die tiefe Vergange nheit? Die Totengeister haben dieses eine Haus noch hingenommen, das zweite aber nicht. Sie wollen nicht, dass es entsteht, und genau da liegt das Problem. Es soll kein Haus mehr gebaut werden. Das heißt, die Schändung ihrer Ruhestätte soll nicht vorangetrieben werden. Sie wollen es diesmal verhindern.«
    Corinna war atemlos geworden. »Dann geht es ihnen um den Bau des zweiten Hauses?«
    »Ja.«
    »Das haben Sie John Sinclair gesagt?« Die Frage war so gestellt worden, als könne sie es noch immer nicht glauben.
    »Das ist die Lösung.«
    »Mein Gott, das kann ich nicht fassen.« Sie presste beide Hände gegen ihr Gesicht. »Unglaublich ist das. Da drehe ich noch durch, verdammt!« Sie schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, dass es unmöglich ist, den Bau noch zu stoppen? Wissen Sie, was alles daran hängt, Inspektor?«
    »Das weiß ich. Oder kann es mir zumindest vorstellen. Aber das wird die andere Seite nicht davon abhalten, sich einzumischen und alles tun, um den Bau zu verhindern.«
    »Unmöglich.« Sie drehte sich einmal um sich selbst. »Sie sind gefordert, Inspektor. Sie und Ihr Freund.«
    »Das glaube ich auch.« Mehr sagte Suko nicht. Er bewegte sich auf das große Fenster zu, um von dort einen Blick auf die andere Seite werfen zu können. Denn genau da wurde das Hochhaus gebaut, das bisher nur als Gerüst zu sehen war. Man hatte das Fundament gelegt und einige Stahlträger in die Höhe gezogen. Auch der unterirdische Bereich war fertiggestellt worden, mehr aber nicht. Momentan ruhte die Baustelle.
    Jedenfalls sah er keine Arbeiter.
    Er wandte sich noch nicht ab, weil er Ausschau nach verdächtigen Personen halten wollte. Außerdem hatte ihm John Sinclair gesagt, dass er sich dorthin begeben wollte, um die Baustelle näher in Augenschein zu nehmen. Suko sah seinen Freund noch nicht. Zwischen den Kränen und Maschinen bewegte sich niemand über das große Fundament

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