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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahm ich wieder die Verfolgung auf.
    Auch mein Gewicht hielten die Stufen, ohne zu knacken. Ich ging sehr langsam einer Düsternis entgegen, die sich jenseits der Luke ausbreitete.
    Natürlich rechnete ich damit, dass Samanthas Verhalten nicht so blieb. Es war möglich, dass sie mir auflauerte und heimtückisch mit dem Messer zustach, wenn ich meinen Kopf weit genug durch die Öffnung steckte.
    Deshalb mein erster vorsichtiger Blick in das Dunkel hinein.
    In der Nähe lauerte sie nicht. Sie war einige Schritte tiefer in den Dachboden hineingegangen, durch dessen schräge Fenster die Dunkelheit der Nacht sickerte.
    Ich sah auch einige Stellen am weit entfernten Himmel, auf dem sich bleiche Wolkenbänder abzeichneten, deren Ränder durch Licht leicht erhellt waren.
    Bis zur Brust schaute ich über den Rand der Luke hinweg und konnte mich jetzt ziemlich normal bewegen. Ich bewegte meinen Kopf nach links und schaute in die falsche Richtung, denn dort hielt sich Samantha nicht auf.
    Dafür an der anderen Seite.
    Wieder blickte ich auf ihren Rücken. Sie bewegte sich nach meinem Dafürhalten völlig normal. Sie schaute auch kein einziges Mal zurück, weil sie wohl nicht mit Verfolgern rechnete oder sich auch nicht dafür interessierte. Sie kam einzig und allein ihrer Aufgabe nach, die sie von einer anderen Macht gestellt bekam.
    Für mich war es keine Überraschung, dass sie vor einem der schrägen Dachfenster stehen blieb. Auch in der Dunkelheit war der Griff zu sehen, der bewegt werden musste, um das Fenster öffnen zu können. Um ihn legte die Frau ihre rechte Hand.
    Ich stemmte den Oberkörper so weit hoch, dass ich auf den Speicher klettern konnte. Er sah ziemlich aufgeräumt aus. Man hatte diesen Raum hier als Abstelllager benutzt. An einer Wand standen ein paar Gegenstände, die ich als Putzgeräte einstufte.
    Das war auch alles.
    Samantha drückte das Fenster auf. Sie hatte es jetzt so weit gekippt, dass sie auf das Dach steigen konnte.
    Es war alles wie in Geschichten oder Bildern erzählt. Da stemmte die Schlafwandlerin ein Fenster auf, um auf das Dach zu gelangen, über das sie wandern würde.
    Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, ich hätte wirklich gelacht. So aber hielt ich mich zurück und rechnete damit, dass ich ihr folgen musste.
    Das Wandern auf einem Hausdach hatte ich nicht eben geübt.
    Hinzu kam noch eine gewisse Feuchtigkeit, die sich auf den Dachpfannen und dem First festgesetzt hatte, sodass das Material leicht zu einer Rutschbahn werden konnte.
    Geschickt kletterte die fast nackte Frau nach draußen. Auch jetzt drehte sie sich nicht einmal um. Für sie gab es keinen Verfolger.
    Ich wartete, bis sie sich aufgerichtet hatte, was sie mit einer sehr sicheren Bewegung hinter sich brachte. Nur einmal schwankte ihr Körper etwas, dann hatte sie das Gleichgewicht gefunden und streckte nicht mal die Arme seitlich weg wie es ein Hochseilartist tat.
    Mein Herz klopfte schneller, als ich den gleichen Weg nahm, den sie gegangen war. Eigentlich war es verrückt, ihr zu folgen, aber ich war nun mal kein Typ, der auf halber Strecke umkehrte, und so drückte ich mich ebenfalls durch die genügend breite Öffnung, um auf das Dach zu gelangen.
    Es klappte schon beim ersten Versuch. Ich war froh, dass kein starker Wind wehte. In dieser Nacht war er fast eingeschlafen, aber die Kühle hatte er nicht vertreiben können.
    Noch hatte ich mich nicht aufgerichtet und berührte mit beiden Händen die tatsächlich feuchten Pfannen. Ein gewisses Gefühl der Furcht war schon vorhanden, und auch das leichte Zittern der Arme konnte ich nicht vermeiden.
    Dann stand ich auf.
    Vorsichtig, genau auf meine Gewichtsverteilung achtend. Nur keine falsche Bewegung, nur nicht abrutschen und dann der Dachkante entgegen fallen.
    Es klappte besser als ich es erwartet hatte. Auf den relativ rauen Pfannen bekam ich sogar einen gewissen Halt und konnte mich jetzt auf Sam Wilde konzentrieren.
    Sie war nach links verschwunden und befand sich in einer anderen Höhe als ich, weil sie sich den Dachfirst ausgesucht hatte, über den sie balancierte, wobei ich mich abermals wunderte, wie sicher ihre Bewegungen waren.
    Sie schien von einer unsichtbaren Hand geführt zu werden, als sie mit kleinen Schritten der Weite des Hauses entgege nging. Sie setzte Fuß vor Fuß und bewegte ihre Arme nur so wenig wie möglich, weil sie auch so das Gleichgewicht hielt.
    In der linken Hand hielt sie noch immer den Griff des Messers fest. Manchmal gab die Klinge

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