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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch ein schwaches Schimmern ab wie die Fläche eines eingedunkelten Spiegels.
    Samantha hatte kein Problem mit ihrer Wanderung über den Dachfirst hinweg. Ich fragte mich nur, was sie tun würde, wenn sie das Ende erreichte. Springen?
    Das war gefährlich. Aus dieser Höhe zog sie sich bestimmt eine Verletzung zu, und ein solcher Sturz konnte im schlimmsten Fall auch zum Tod führen.
    Ich musste ihr nachgehen und tat es.
    Sehr langsam richtete ich mich auf. Über den First zu laufen, war wirklich der beste Weg über das Dach. Die Strecke war relativ gerade, auch wenn rechts und links die Schräge lauerte.
    Ein großer Balancierer war ich nicht. Aber ich hatte auch kein Problem mit der Höhe, denn ich war schwindelfrei.
    Stück für Stück ließ ich hinter mir. Zu Beginn war ich noch sehr nervös und hatte Mühe, den eigenen Atem unter Kontrolle zu bringen. Nach den ersten Schritten ging es dann besser, und ich atmete auch wieder frei durch.
    Nicht nach unten schauen, nur nach vorn. Nicht daran denken, auf welch einem schmalen Grat ich mich bewegte. Im Gegensatz zu Samantha hatte ich meine Arme seitlich weggestreckt, denn so gelang es mir besser, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Auch der Dachfirst war feucht. Es konnte sehr leicht zu einem Fehltritt kommen. Deshalb vergaß ich die Frau auch und konzentrierte mich rein auf meine eigenen Angelegenheiten.
    Ich setzte die Füße leicht schräg und kam meinem Ziel, das sich nicht bewegte, immer näher. Samantha blieb am Ende des Firsts stehen und wirkte dort wie eine Figur, die von einem Künstler geschaffen und auf das Dach gestellt worden war.
    Schritt für Schritt kam ich näher. Sekunden nur blieben mir, dann würde es zu einer Entscheidung kommen. Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie ich am besten reagierte.
    Sollte ich sie ansprechen? Das war eine Möglichkeit. Sie barg allerdings auch ein Risiko, denn wenn sie eine Stimme hörte, konnte sie sich erschrecken, dann ausrutschen und das Gleichgewicht verlieren.
    Wenn ich sie ansprach, dann jedenfalls mit einer recht leisen Stimme.
    Sie handelte, nicht ich, und so konnte ich meinen Vorsatz vergessen. Es hatte keine äußeren Anzeichen für eine Veränderung gegeben, und so wurde ich überrascht, als sie sich auf der Stelle drehte, und nicht mal so langsam. Ich hatte das Gefühl, als hätte sie längst über mich Bescheid gewusst. Sie fühlte auch keine Kälte, sie zitterte nicht, sie verhielt sich nicht anders als in ihrem Schlafzimmer.
    Wir schauten uns an.
    Die Distanz zwischen uns war nicht besonders groß. Hätte ich einen langen Schritt gemacht, wäre ich bei ihr gewesen. Das tat ich natürlich nicht, sondern wartete ab, bis sie etwas tat.
    Sie lächelte…
    Es war die erste Reaktion, die ich erlebte, und sie bewies mir, dass sie keine normale Schlafwandlerin war. Sie hatte mir etwas vorgespielt und mich dabei in eine verdammt schwierige Lage gebracht.
    Jetzt scheute ich mich auch nicht davor, sie anzusprechen und flüsterte ihren Namen.
    »Samantha…«
    »Ja.«
    Ein Vorteil. Sie hatte mich verstanden, und auch ihre Antwort war normal gewesen.
    »Was ist mit dir, Samantha?«
    »Nichts.«
    »Fühlst du dich wohl?«
    »Ja, sehr.«
    »Warum bist du auf das Dach hier gegangen?«
    Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Weil ich es musste. Ganz einfach, mein Freund.«
    »Du musstest es…«
    Sie nickte.
    »Wer hat dir das gesagt?«
    »Mein Freund und Retter.«
    »Aha.« Ich hoffte, zumindest einer Teillösung näher zu kommen. »Und wer ist dein Freund und Retter?«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Dann willst du mir also seinen Namen nicht preisgeben?«
    »Nein, warum sollte ich? Aber ich glaube, dass du ihn kennen lernen wirst. Jeder Mensch lernt ihn kennen, glaube ich…«
    Ich blieb beim Thema und fragte: »Ist es vielleicht die dunkle Gestalt, von der du deinem Mann berichtet hast?«
    »Kann sein.«
    »Hat sie dir das Messer gegeben?«
    »Nein, nicht alles stammt von ihm. Das Messer habe ich mir besorgt. Ich liebe es.«
    »Ja«, lobte ich die Waffe, »sie ist auch etwas Besonderes. Wirklich ein tolles Stück. Darf ich es mir mal anschauen?«
    Obwohl sie auf dem schmalen First stand, schüttelte sie den Kopf, wobei sich sogar ihr Körper bewegte. »Das Messer gehört mir, ich gebe es nicht aus der Hand. Es ist wichtig für mich, sehr wichtig.«
    »Was hast du damit vor?«
    »Es kann töten…«
    Die Antwort gefiel mir gar nicht, und ich setzte sofort die nächste Frage nach. »Willst du denn töten?«
    »Ja, das

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