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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hineingehen, Sabin.«
    »Ja, Sir.«
    »Aber nicht allein.« Er tippte seinen Leibwächter mit der Spitze des rechten Zeigefingers an. »Nicht allein, verstehst du? Diesmal wirst du mich begleiten, das ist besser. Da fühle ich mich dann wohler und vertrauter.«
    »Wenn Sie wollen, bleibe ich an Ihrer Seite.«
    »Das hört sich schon besser an. Ich werde dir dann sagen, wann du wieder gehen kannst.«
    »Danke.«
    Robert Stratton fühlte sich wohler. Die Warnungen des Inders hatten ihn schon beunruhigt, denn er kannte den Mann lange genug, um ihn nicht als Spinner abzutun. Sabin hatte schon einen Sinn für Strömungen und Gefahren, und man durfte seine Warnungen nicht einfach zur Seite schieben. Stratton gab auch zu, dass er gefährlich lebte, doch sein Privatleben hatte er von dem beruflichen stets getrennt, obwohl er auch privat niemals ohne Waffe herumlief. Selbst jetzt steckte in seiner rechten Manteltasche ein kurzläufiger Revolver.
    Von einer gewissen Entfernung her sah dem Haus niemand an, was hinter dessen Mauern ablief. Aus der Distanz gesehen wirkte es sogar recht verfallen, aber wer es sich dann genauer anschaute, der konnte feststellen, dass kein einziges Fenster fehlte, und wenn sich der Betrachter die Mühe gemacht hätte, das Glas genauer zu untersuchen, dann hätte er festge stellt, dass es kein normales Glas war, sondern ein besonders dickes.
    Auch die Tür war erneuert worden. Man hatte sie auf alt getrimmt. Wer sie jedoch ohne den nötigen Schlüssel öffnen wollte, hätte sie schon sprengen müssen, so dick war das Material.
    Es gab keine Klingel, auch keine Sprechanlage. Wer das Haus betrat, der wusste Bescheid, weil er zu den Insidern gehörte, wie auch Robert Stratton.
    Der Treppe folgte eine Nische. In sie war die Haustür integriert worden.
    Zwei Seitenwände schirmten sie ab. Sie waren aus dunklen Steinen gemauert, aber ein Stein war besonders wichtig, denn er ließ sich bewegen.
    Er befand sich an der rechten Seite, und Stratton drückte mit dem Finger dagegen.
    Ein leichter Druck reichte aus, damit sich der Stein um die eigene Achse bewegen konnte. Er gab eine Öffnung frei. Darin befand sich eine Tastatur ähnlich wie bei einem Telefon. Nur zeichneten sich auf ihr sechs Zahlen ab.
    Der Code wurde ständig verändert. Robert Stratton kannte ihn auswendig, er drückte die entsprechenden Zahlen, wartete einen Moment und hörte ein leises Summen.
    Mit der rechten Hand stieß er gegen die Tür, die langsam nach innen schwang.
    Er konnte eintreten.
    Aber nicht allein, denn er winkte Sabin zu, der dicht hinter ihm stand, und so betrat Sabin zum ersten Mal in seinem Leben diese düstere Lasterhöhle.
    Ein ungewöhnlicher Geruch erreichte ihre Nasen, den man hier nicht vermutet hätte. Kein Moder, keine Feuchtigkeit, es war mehr der Duft nach einem starken Parfüm, in dem noch eine süßliche Duftnote mitschwang. Hinter der Tür lag ein Flur, der sich erhellte, als Stratton auf einen Schalter drückte.
    Es gab noch zwei Etagen über dem Eingang, in denen sich einige Zimmer verteilten. Hin und wieder zogen sich die Gäste in sie zurück, und sie alle glichen düsteren Lasterhöhlen, in denen das stattfand, was meistens vor der Öffentlichkeit versteckt bleiben musste.
    Stratton kannte die Räume, aber dort wollte er heute nicht hin. Miss X hatte ihm in der E-Mail erklärt, dass sie ihn unten erwartete, und deshalb blieb er auch nahe der Treppe stehen, einen Arm gegen das Geländer gedrückt.
    Sabin hatte kein Wort gesprochen. Auch jetzt sagte er nichts und schaute sich nur um. Im schwachen Lichtschein waren die Gemälde an den Wänden nicht genau zu erkennen. Sie zeigten Motive aus dem Reich der Fantasie, ließen aber vordergründig eine sehr starke erotische Komponente erkennen. Fast alle Spielarten der Sexualität waren hier durchgezeichnet worden.
    »Soll ich oben nachschauen, Sir?«
    »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Dann kann ich mich jetzt zurückziehen und im Wagen warten?«
    »Noch nicht, Sabin.« Stratton zog seinen Mantel aus, wobei ihm Sabin half und ihn dann über das Geländer hängte. »Ich möchte, dass du dich hier unten umschaust.«
    »Danke. Dann werde ich sie sehen.«
    »Ja.« Stratton grinste breit. »Aber du bist auch der Einzige, dem ich vertraue.«
    Sabin verbeugte sich leicht. »Ich danke Ihnen, Sir.«
    »Dann komm mit.«
    Stratton ging vor, und sein Weg führte ihn bis an das Ende des Flurs, der sich verbreiterte und in einen sehr großen Raum auslief, der noch im Dunkeln

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