Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seinen Fahrer und Leibwächter, verlassen. Seit fast acht Jahren arbeitete der Inder für ihn, und er war jemand, der keine Fragen stellte. Er schaute hin, blickte auch weg, wenn es erforderlich war, und tat ansonsten das, was man ihm auftrug.
    In diesem Job musste man schweigsam sein, denn Stratton gehörte zu den Menschen, deren eigentliche Arbeit im Untergrund ablief und entsprechend gefährlich war.
    Robert Stratton war Waffenhändler. Das sogar mit offizieller Genehmigung, und er hatte nicht schlecht verdient in dem oft sehr stressigen Geschäft.
    Allerdings waren die Zeiten nach dem 11. September schlechter fürs Geschäft geworden. Die Katastrophe hatte die Regierungen aufgeschreckt, und so waren auch die privaten Waffenhändler ins Visier gewisser Stellen geraten.
    Das fand Stratton zwar nicht so gut, aber er hatte sich vorgenommen, sein Geschäft für einige Monate ruhen zu lassen.
    Dass er dabei nichts verdiente, machte ihm nichts, denn in seiner Eigenschaft als Waffenhändler hatte er genug Geld verdient, sodass er eigentlich jetzt schon, im Alter von 50, bequem davon hätte leben können bis an sein unseliges Ende.
    Das würde er nicht in die Wege leiten, aber ein halbes Jahr Pause tat dem Mann mit der Glatze und dem schmalen pechschwarzen Oberlippenbart ganz gut.
    So konnte er sich mehr seinem Hobby widmen, dem er ansonsten aus Zeitgründen wenig frönte.
    Stratton liebte die Bordelle, die geheimnisvollen Treffs, in denen Dinge passierten, die das Licht der Öffentlichkeit scheuten. Dunkle Hobbys, Magie und Sex. So etwas wie Schwarze Messen und die Beschwörungen von Dämonen, das machte ihm Spaß. Und wenn das alles noch verbunden war mit einer wilden Orgie, dann geriet er in eine Euphorie hinein, die sich kaum beschreiben ließ. Das waren stets die Adrenalinstöße in seinem Dasein, und da merkte er richtig, dass er noch lebte und die Dinge auch genießen konnte.
    Es gab nur einen, der über sein Hobby informiert war, und das war sein Fahrer Sabin. Er war verschwiegen wie ein Grab.
    Auch unter Folter hätte er nichts gesagt. Er fuhr seinen Chef zu den Treffen und wartete stets in der Nähe, um ihn wieder nach Hause zu bringen.
    Der Treffpunkt lag zwar in London, aber trotzdem recht abgelegen. Es führte eine recht stark befahrene Straße an dem gewaltigen Grundstück entlang, auf dem mehrere alte Häuser standen, die verkauft werden sollten, aber keine Käufer fanden, weil den Menschen das Geld nicht so locker saß.
    Für eine bestimmte Villa traf das nicht zu. Ihr Verkauf stand kurz vor dem Abschluss, und Robert Stratton wusste auch, wer der Käufer war, nämlich er selbst.
    Nur trat er dabei nicht in Erscheinung. Er hatte das Haus über Strohmänner erworben, die auch die Verträge aufgesetzt hatten.
    Nach außen hin wollte er darin ein Pflegeheim einrichten. Der Vorwand war auch geschluckt worden, doch in Wirklichkeit lagen die Dinge ganz anders.
    Auch in seinem eigenen Interesse dachte Stratton an ein privates Bordell, das ihm später eine große Rendite bringen würde, denn Exklusivität zog immer.
    Natürlich würde dort nicht das abgehen, was ihm so gut gefiel, aber als Geschäftsmann musste man eben auf mehreren Hochzeiten tanzen, das war er auch gewohnt.
    Sabin bog in eine schmale Seitenstraße ein, die von der Hauptstraße abführte. Links begann das große Grundstück mit den alten Villen darauf, an der rechten Seite lag das Land brach und war teilweise zu einem Parkplatz für Touristenbusse umfunktioniert worden. Um diese Zeit und mitten in der Nacht parkte dort kein Wagen.
    Sabin lenkte den Mercedes so tief in den Seitenweg hinein, dass er von der Straße aus nicht mehr gesehen werden konnte.
    Dann erst stoppte er, stieg aus und öffnete ein zweiflügeliges Tor, durch das er wenig später den Wagen lenkte, dann abermals anhielt, ausstieg und das Tor wieder schloss.
    Es gab auf dem Grundstück keine Wege mehr zu sehen. Sie alle waren im Laufe der Zeit zugewachsen, und so musste Sabin den schweren Wagen querbeet lenken.
    Er kannte sich aus. Er verzichtete sogar auf das Licht der Scheinwerfer. Bodenwellen und andere Unebenheiten störten ihn auch nicht, denn die schluckte der Wagen locker.
    Stratton schaute aus dem Fenster. Es war dunkel. Die Gebüsche und niedrigen Bäume wirkten allesamt wie gespenstische Wesen, die sich in dieser Welt verlaufen hatten. Es gab kein Licht. Wer hierher fuhr, der liebte die Dunkelheit, und auch was hinter den Hausmauern ablief, scheute das Licht des

Weitere Kostenlose Bücher