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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fing.
    Und Rose?
    Sie und Amy waren so etwas wie Freundinnen. Doch auch von ihrer Mutter hätte sie nur den einen Ratschlag erhalten.
    Mach dich nicht unglücklich, Kind. Lauf weg. Das ist die Sache nicht wert.
    Amy konnte manchmal bockig sein. Diese Eigenschaft schoss auch jetzt in ihr hoch. Sie wollte es wissen. Es war noch hell.
    Sie wollte auch nicht bis zum Ende des Verlieses gehen, sondern von der alten Treppe aus erst mal hineinleuchten.
    Dabei hoffte sie, dass die Treppe so geblieben war wie damals und nicht zusammengebrochen war.
    Amy begann, den Steinhaufen zu überklettern. Sie brauchte jetzt die volle Konzentration und wollte deshalb ihre ängstlichen Gedanken zurückstellen. Sie hatte gewusst, wohin der Weg sie führen würde, und deshalb hatte sie auch eine Lampe mitgenommen. Sie war viereckig und sehr flach, sodass sie in der hinteren Hosentasche bequem Platz gefunden hatte.
    Die Spitze des Hindernisses erreichte Amy schnell. Der direkte war auch der beste Weg. Der kleine Abstieg bereitete ihr schon Probleme, und sie, suchte noch einen festeren Tritt, den sie schließlich in einem Stein fand, der sich über die Hälfte seiner Länge hinweg nach vorn geschoben hatte und aus der Masse herausragte.
    Zwei weitere Schritte brachten Amy wieder auf den normalen Boden, wo sie zunächst einmal stehen blieb.
    Den kleinen Schuttberg hatte sie hinter sich gelassen. Ihre eigentliche Aufgabe hatte Amy zurückgestellt. Sie kramte in der Erinnerung und versuchte herauszufinden, ob es diesen Berg schon in ihrer Kindheit gegeben hatte, als sie hier gespielt hatte. Sie wusste es nicht mehr genau. Sollte es ihn gegeben haben, so hatte er sich schon verändert, denn im Laufe der Zeit war es dem Unkraut gelungen, sich freie Bahn zu verschaffen und sich gegen alle Widerstände durchzusetzen, denn auch der Bereich vor dem türlosen Eingang war zugewuchert.
    Amy hatte noch kein Licht gemacht. Sie schaute auf den Eingang und sah hinter den Pflanzen den dunklen Ausschnitt.
    Abermals rann es kalt ihren Rücken hinab. Sie wusste nicht, ob dieses Gefühl aus der Erinnerung heraus entstanden war oder mit dem zusammenhing, was sie von Ernie Slater erfahren hatte.
    Die Insel hatte Besuch von zwei fremden Personen bekommen, wie sie von Ernie wusste. Die Blonde hatte sie nicht zu Gesicht bekommen, aber Ernie war davon überzeugt gewesen, dass mit den beiden etwas nicht stimmte. Genau dieses Gefühl hatte sich auch stärker in Amy festgesetzt und verdichtete sich noch mehr, je länger sie vor dem Eingang der Treppe wartete.
    Der große Mut hatte sie verlassen. Okay, sie würde noch einen Blick in die Tiefe werfen, aber sie würde sich nicht trauen, bis nach ganz unten durchzugehen. Da hätte ihr auch niemand einen Vorwurf machen können. Die eigene Sicherheit ging schließlich vor.
    Nach einer kurzen Vorwärtsbewegung hatte sie die Öffnung erreicht und schaufelte mit der freien Hand die recht hohen und sperrigen Gewächse zur Seite. Dornen wuchsen nicht an den Stielen, Brennnesselblätter gab es auch nicht, aber hinter der Lücke lag die Dunkelheit und zum Glück noch die Treppe, deren erste Stufen sie als Umrisse sah, die sehr bald verschwanden.
    Jetzt brauchte sie das Licht!
    Amy schaltete die Lampe ein. Der Strahl war hell und klar.
    Die Batterie funktionierte also noch. Wie ein Geist huschte der Lichtkegel in die Dunkelheit hinein. Er tanzte mal oben, mal unten und auch an den Seitenwänden entlang, die keine glatte Flächen zeigten. Sie waren rau und aufgerissen. An einigen Stellen entdeckte sie auch Löcher im Gestein, und ihr fiel auch der Bewuchs auf, der wie Patina über dem Mauerwerk lag und sich auch bis in die düstere Tiefe hineinzog. Ein Ende der Treppe war nicht auszumachen, denn sie drehte sich in eine leichte Linkskehre. Genau dort blieb der helle Lichtkegel kleben.
    Scharf atmete Amy aus. Aber auch auf eine gewisse Art und Weise beruhigt, denn sie war froh darüber, keinen Feind entdeckt zu haben. Der erste Schritt lag hinter ihr, und sie ging davon aus, dass ihr der zweite nicht so schwer fallen würde.
    Dennoch überhörte sie die innere Stimme nicht, die sie vor unüberlegten Aktionen warnte. Also richtete sie sich danach und leuchtete zuerst die Stufen ab, die sie später gehen wollte.
    Es war keine normale Treppe. Zumindest keine aus einem GUSS, wie man sie heute kannte. Diese hier war aus flachen Steinen und Lehm gebaut worden. Beides pappte zusammen, hielt auch einen größeren Druck aus. Amy brauchte sich nicht

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