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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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davor zu fü rchten, in die Tiefe zu fallen, aber sie musste sich vor dem feuchten Belag hüten.
    Der helle Kegel begleitete ihren Weg in die Tiefe wie ein tanzender Geist. Bis zur Kehre und nicht weiter wollte sie gehen. Von dort aus konnte sie das Ende der Treppe gut anleuchten.
    Es klappte alles wunderbar. Amy rutschte nicht einmal aus.
    Sie brauchte auch kein Geländer, um sich daran festzuhalten, und mit jeder Stufe, die sie zurückließ, kehrte die Erinnerung immer stärker zurück. Sie sah sich wieder versetzt in ihre Kindheit, und jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie eines der mutigsten Kinder gewesen war, die den Weg gefunden hatten.
    Heute war der Mut nicht so stark.
    Sie erreichte ihr Ziel nach knapp einer halben Minute. So lange hatte sie für die kurze Strecke gebraucht. In der Mitte der Kehre blieb sie stehen und war bereit, auch das letzte Stück hinter sich zu bringen. Es war einfach über sie gekommen. Die Bedenken hatte sie über Bord geworfen. Jetzt musste es einfach sein…
    Da erwischte sie der Geruch!
    Im ersten Moment war sie irritiert, denn sie konnte mit dieser Veränderung nichts anfangen. Der Geruch verdiente schon die Bezeichnung Gestank, und der wehte ihr aus der Tiefe entgegen.
    Das hatte mit den alten Steinen nichts zu tun. Was dort unten lag und wahrscheinlich verweste, musste ein Tier sein, das irgendwann in der Tiefe verendet war und vor sich hinmoderte.
    Vielleicht ein Schaf, das jemand in die Tiefe gezogen hatte.
    Amy wollte nicht mehr weiter. Der Geruch hatte bei ihr wie ein Stoppschild gewirkt. Sie merkte, dass ihr Herz schneller klopfte. Der Gedanke an Flucht trieb durch ihren Kopf, und sie wollte sich drehen, als sie der Gestank plötzlich von vorn erwischte.
    Amy riss die rechte Hand herum, um den Lichtstrahl nach vorn zu richten. Aus dem Dunkel erfolgte der Angriff, der zunächst ihren rechten Arm in der Höhe des Gelenks erwischte.
    Es war ein Treffer wie mit einer Eisenstange geführt. Sie schrie auf, öffnete ihre Faust und verlor die kleine Lampe, die gegen die Decke geschleudert wurde, wobei der Strahl zuckende und unkontrollierte Bewegungen hinterließ.
    Als sie den Aufprall weiter unten hörte, erwischte sie der zweite Angriff.
    Und der war direkt auf sie gezielt. Amy sah nicht viel, für sie löste sich ein Schatten aus der dunklen Wand. Für einen Moment sah sie ein bleiches Gesicht oder glaubte zumindest, dass es ein Gesicht war, dann wuchtete der Körper gegen sie.
    Amy kam nicht mehr weg.
    Jemand packte sie und schleuderte sie nach vorn die Treppe hinab. Innerhalb eines Sekundenbruchteils schossen ihr die schrecklichen Alternativen durch den Kopf, die möglicherweise vor ihr lagen. Sie konnte die Treppe bis nach unten durchfallen und dort mit gebrochenem Genick liegen bleiben oder auch schwer verletzt. Wenn das eintrat, hatte sie keine Chance mehr.
    Aber sie hatte Glück.
    Obwohl der Stoß ziemlich heftig gewesen war, gelang es ihr nach der zweiten Stufe einen sicheren Tritt zu finden, und jetzt kam ihr auch die Breite der primitiven Treppe zugute. Sie rutschte auch nicht aus, denn sie fand noch an der Wand den nötigen Halt, aber sie schaffte es auch nicht, den Lauf zu stoppen. Und so lief sie einfach durch, stieß mit dem linken Fuß gegen die Lampe, die dadurch ebenfalls den Weg nach unten fand, vor ihr das Ziel erreichte und dort liegen blieb.
    Am Ende der Treppe hatte Amy Pech. Da stolperte sie über einen vorstehenden Stein, und es war ihr nicht mehr möglich, den Stoß abzufangen. Sie prallte gegen die Wand, dämpfte die Wucht allerdings durch den Ellbogen ab, bekam trotzdem noch einen Stoß gegen den Kopf, aber sie war nicht ausgeschaltet.
    Nicht mal behindert.
    Der Wille zu überleben peitschte in ihr hoch. Er verdeckte auch die Angst, und sie handelte plötzlich wie ein Automat. Sie bückte sich, hob die Lampe an, bei der das Deckglas und die kleine Birne nicht zersplittert waren, drückte sich mit dem Rücken gegen die unebene Wand und leuchtete nach vorn.
    Es war genau die Richtung, in die sie strahlen musste, denn da wurde ihr die Gestalt wie auf dem Präsentierteller serviert.
    Zum ersten Mal sah sie den Angreifer genauer. Bisher hatte sie sich auf Ernie Slaters Beschreibungen verlassen müssen, aber das war jetzt vorbei. Sie sah mit eigenen Augen, wer oder was sich hier in die Dunkelheit zurückgezogen hatte.
    Es war das Grauen auf zwei Beinen…
    ***
    Nie zuvor in ihrem Leben war Amy Carry mit einem derartigen Wesen konfrontiert worden. Was da die

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