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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht gesetzt. Die kleine Laterne schaukelte oben am Mast. Hin und wieder streifte ihr Lichtschein wie eine helle Sichel über das Boot hinweg und erwischte auch unsere Gesichter.
    Ich hatte mich nicht zum Spaß zu Tom Carry gesellt. Ich war auch nicht zum Spaß auf der Insel gewesen, die wirklich am Ende der Welt lag, ein paar Meilen nördlich der schottischen Nordküste. Wer hier lebte, musste entweder hier geboren sein oder die Einsamkeit lieben. Darüber machte ich mir keine Gedanken, denn etwas anderes war wichtiger.
    Es ging um Vampire!
    Und um sie! Um Justine Cavallo. Davon waren ich und Suko, der auf der Insel als Schutz zurückgeblieben war, fest überzeugt. Wir hatten einen Tipp bekommen und waren in diese Einsamkeit gefahren, und wir hatten erlebt, dass der Tipp zumindest zur Hälfte stimmte. Es war von zwei Blutsaugern gesprochen worden. Einer davon war eben die blonde Bestie Justine Cavallo.
    Sie hatten wir nicht gefunden, dafür aber einen ihrer Helfer.
    Er hatte sich in einer Ruine auf der Insel versteckt gehalten.
    Fast wäre es ihm gelungen, Amy Carry, Toms Tochter, in die Gewalt zu bekommen und blutleer zu trinken. Im letzten Augenblick hatten Suko und ich sie retten können.
    Den Vampir gab es nicht mehr. Dafür allerdings Justine Cavallo. Auf der Insel hatten wir sie nicht gefunden. Also waren wir davon ausgegangen, dass sie sich möglicherweise auf dem Meer aufhielt, um hier ihre Zeichen zu setzen.
    Wir konnten nicht glauben, dass sie der Gegend den Rücken gekehrt hatte. Nicht eine wie sie, die ihre Pläne stets sehr genau durchdachte. Da musste noch etwas nachkommen, und dabei wollte ich sie stören. Suko war auf Coomb Island zurückgeblieben, um die dort lebenden Menschen zu bewachen.
    Ich war mit Tom Carry hinausgefahren. Er hatte mich zwar gewarnt, weil sein Boot nicht eben hochseetüchtig war, aber gekentert war er auch noch nicht, und so hatte ich die Fahrt gewagt. Ich war dabei auch sehr meinem Bauchgefühl gefolgt, denn irgendwo musste sich die blonde Bestie aufhalten. Was sie auf der Insel zurückgelassen hatte, war, wenn man es mit ihr verglich, lächerlich gewesen.
    Ich saß auf dem Brett einer Ruderbank und stellte fest, dass ich mich allmählich an die Schaukelei gewöhnte. Mein Magen richtete sich danach. Die Übelkeit drang nicht mehr hoch, und ich konnte eigentlich ganz normal atmen.
    Die Lichter der anderen Boote gaben mir irgendwie ein gutes Gefühl. Ich fühlte mich nicht so allein. Aber die Fischer waren schneller als wir. Die Distanz zwischen ihnen und uns hatte sich bereits stark vergrößert.
    Nach einer Weile riskierte ich es, mich von meinem Platz zu erheben. Im ersten Moment hatte ich Probleme mit der Standfestigkeit, aber auch das ließ sich richten.
    Tom Carry schaute zu mir hoch, als ich auf ihn zukam. Den schmalen Mast nutzte ich zwischendurch als Stütze, dann hatte ich eine der Kisten erreicht, die in Carrys Nähe standen. Dort ließ ich mich nieder und nickte ihm zu.
    »Geht es dir schlecht, Sinclair?«
    »Nein.«
    »Sehr gut.« Er nickte. Ob es anerkennend war, konnte ich nicht sagen, aber seine Warnungen waren bei mir noch nicht eingetroffen, denn ich hatte mich nicht übergeben.
    An Bord duzte man sich. Das hatte Tom Carry sehr schnell getan, und ich blieb ebenfalls bei dieser vertraulichen Anrede.
    Man wurde als Fremder von diesen einsam lebenden Menschen nicht sofort akzeptiert, sondern musste ihnen erst beweisen, dass man jemand war. Das war mir wohl gelungen, denn Tom Carry schaute mich jetzt freundlicher an. Über uns schaukelte die Positionsleuchte, gab unseren Gesichtern mal Licht oder ließ sie wieder im Dunkeln verschwinden.
    »Welche Probleme hast du, Sinclair?«
    »Sieht man mir das an?«
    Tom zuckte nur mit den Schultern.
    »Okay, ich will sie dir sagen. Wie weit willst du noch rausfahren? So weit wie die anderen Kollegen?«
    Er lachte mich an. »Glaubst du das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Nein, Sinclair, nein. Du kannst beruhigt sein. So weit fahren wir nicht. Nicht mit dem Boot. Ich brauche kein größeres, weil wir nicht unbedingt nur vom Fischfang leben. Wir haben noch das Gasthaus mit den beiden Fremdenzimmern. Im Sommer besuchen uns tatsächlich Touristen vom Festland. Manchmal nur für, einen Abstecher, das sind die meisten. Aber sie haben Durst und Hunger, und dann bietet es sich an, bei uns zu essen und zu trinken. Davon können wir einigermaßen gut leben. Der Fischfang ist mehr ein Hobby.«
    »Du hättest auch darauf verzichten

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