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1239 - Bilderbuch des Schreckens

1239 - Bilderbuch des Schreckens

Titel: 1239 - Bilderbuch des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blättern, die sich im leichten Wind bewegten und hell schimmerten, als sie das Licht traf.
    »Ist das etwas für uns?«
    Ich war überrascht. »He, was soll das? Natürlich ist das ein Fall. Das Schicksal hat sein Maul wieder weit geöffnet und uns verschlungen. Was wir hier gesehen und erlebt haben, ist nicht normal. Hier geht etwas vor.«
    »Denkst du an einen verhexten Wald?«
    »So ähnlich.«
    »Wäre ja nicht das erste Mal.«
    »Genau.« Ich hüstelte gegen meine Hand. »Vergessen wir mal die seltsamen und märchenhaften Gestalten, denn ich erinnere mich an etwas anderes, das ich gesehen habe.«
    »Was?«.
    »Licht, denke ich.«
    »Wo?«
    Ich erzählte Suko, dass ich es für einen Moment wahrgenommen hatte. Wir brauchten nur in eine bestimmte Richtung zu laufen, um dorthin zu kommen.
    »Sehr gut, dann los.«
    »Abwarten!«
    »Was ist?«
    Ich legte den Finger auf meine Lippen und schaute Suko an.
    Tatsächlich hatte ich etwas gehört. Wieder ein fremdes Geräusch, das sich allerdings nicht wie ein Rascheln anhörte, sondern einen anderen Ursprung hatte.
    Von einem Pfeifen konnte man nicht direkt sprechen, auch wenn dieses Geräusch daraus hervorzuhören war. Es war mehr ein Sausen, das entsteht, wenn etwas schnell durch die Luft gleitet. Das konnte ein kleines Segelflugzeug sein, aber auch ein anderer Gegenstand.
    Auch Suko hatte es vernommen. Wir schauten beide in die Höhe, aber es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können.
    Dann leuchteten wir hoch, doch auch da war nichts zu erkennen.
    Zudem war das Geräusch wieder verschwunden.
    »Gehört, Alter?«
    Suko nickte. »Ja, und allmählich habe ich das Gefühl, in einem Zauberwald zu stecken. Oder in einer Märchenwelt.«
    »Kein Gedanke mehr an Aibon?«
    »Nur schwach.«
    »Okay, dann lass uns den Märchenwald mal verlassen.«
    Unsere Lockerheit hatten wir verloren. Wir waren jetzt sehr auf der Hut.
    Aber wir gaben selbst keine so guten Ziele mehr ab, denn wir hatten die Lampen wieder ausgeschaltet und in die Taschen gesteckt. Er deutete nach vorn, nickte und flüsterte mir zu:
    »Wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein erleuchtetes Fenster. Also müssen wir uns darauf gefasst machen, an ein Haus zu gelangen.«
    »Hoffentlich kein Hexenhaus. Ich muss dabei an das Märchen Hänsel und Gretel denken.«
    »Da kennst du dich besser aus.«
    Es war schon verrückt und seltsam, welche Gedanken mir durch den Kopf streiften. Automatisch dachte ich an dieses alte Märchen der Gebrüder Grimm. Außerdem konnten wir in unserem Job nichts ausschließen. Wir gingen immer davon aus, dass alles möglich war. Die verrücktesten Dinge, die sich in einer so genannten normalen Welt versteckten und von der Masse der Menschen überhaupt nicht wahrgenommen wurden.
    Wir hatten sehr oft das Gegenteil von dem erlebt und waren deshalb bereit, nichts auszuschließen.
    Drei fremde Gestalten waren uns über den Weg gelaufen, und jetzt stellte sich die Frage, ob das alles gewesen war. Und was uns in dem Haus erwartete, dem wir uns näherten.
    Der Wald war hier tatsächlich nicht mehr so dicht. So erkannten wir, dass nicht nur ein Lichtfleck vorhanden war, sondern gleich mehrere, und für uns stand fest, dass es sich um ein Haus handelte. Es konnte nichts anderes sein.
    Aus der Höhe wurden wir nicht angegriffen, von den Seiten auch nicht, und so verließen wir ungeschoren das Waldgebiet, um ein paar Schritte weiter stehen zu bleiben. Vor uns lag eine freie Fläche. Eine Wiese, die bis an das Haus heranreichte, das hier wirklich seinen einsamen Platz gefunden hatte.
    Da wir hinter den Fenstern das Licht sahen, gingen wir davon aus, dass es bewohnt war. Nur war kein Schatten zu sehen, der sich durch die Helligkeit bewegte.
    Das Licht schimmerte nicht nur im unteren Bereich, sondern auch in der ersten Etage. Ein schwacher gelblicher Schimmer, der uns wie der Gruß aus einer anderen Welt vorkam.
    Das Haus war nicht groß. Es wirkte irgendwie eng und leicht zusammengedrückt. Kein Herrenhaus, wie man es manchmal auch in einsamen Gegenden fand. Der Blick auf das Gemäuer war auch nicht frei, denn einige Obstbäume standen ebenfalls auf der Wiese und verdeckten die Sicht.
    Suko und ich schauten uns an. Mein Freund schüttelte den Kopf. »Es liegt wie auf dem Präsentierteller, als hätte man uns erwartet. Ich komme mir wie angelockt vor.«
    »Ist das schlimm?«
    »Nein, aber ich bin nicht gern die Figur in einem Spiel, dessen Regeln ich nicht kenne.«
    »Dann sollten wir sie lernen.«
    Suko

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