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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die Kyberneten.
    „Gedankenimpulse", flüsterte Tengri neben mir. „Sie steuern die Kybermodule. Ich kann es mit Hilfe meines Anzugs einwandfrei erkennen!"
    Korvenbrak Nald baute sich vor uns auf. Eine Reihe Maschinen schützte ihn vor Übergriffen.
    „Vernehmt, was wir entschieden haben", begann er. „Ihr werdet uns zum Dach des Transmitterdoms begleiten. Der Einsame der Tiefe wird das Urteil über euch sprechen, Und es wird gerecht sein, wie alles gerecht ist, was der Einsame entscheidet."
    Ich wartete darauf, daß sich Kyberneten um uns legten und uns fesselten. Nichts dergleichen geschah. Die bewaffneten Jaschemen nahmen uns in ihre Mitte und führten uns bis zu einem der Ausgänge des Würfels, wo wir uns in ein ähnliches Fahrzeug stellen mußten, wie wir es bei unserer Ankunft benutzt hatten. Es setzte sich mit uns in Bewegung und raste auf direktem Weg zum Transmitterdom hinüber, wo es zur Ruhe kam. Wir warteten, bis die Jaschemen eingetroffen waren und uns herausholten. Wir wurden zu einem der Tore gedrängt und in einen Korridor hineingeführt.
    „Ich glaube, ich habe an einem der anderen Eingänge einen Schatten gesehen", hauchte Lethos. „Kann es Salik gewesen sein?"
    Der Gedanke an den schmächtigen Terraner ließ mich lächeln. Er war zusammen mit Twirl so plötzlich verschwunden gewesen, daß wir an eine geglückte Flucht denken mußten. Wenn Lethos richtig gesehen hatte, dann waren unsere Befreier bereits in der Nähe.
    Mach dir keine zu großen Hoffnungen, mischte sich mein Extrasinn ein. Die Jaschemen werden auf der Hut sein und auch eine Befreiungsaktion vorausgesehen haben!
    Und dennoch, dachte ich. Das Überraschungsmoment ist auf Saliks Seite. Gleichzeitig jedoch kam mir ein anderer Gedanke. Es war möglich, daß Salik tatsächlich im Transmitterdom in eine Falle lief.
    Dann waren wir zu dritt, und keiner konnte dem anderen helfen. Lethos jedoch konnte sich unsichtbar machen und mit seinem Anzug ein paar zusätzliche Tricks erzeugen, die uns den Rücken stärkten.
    Ein Austausch hat keinen Sinn, Atlan! Nur eure Macht als Ritter der Tiefe zählt!
    Ich bin ein Ritter auf Zeit!
    Wir wurden an eine Korridorkreuzung gebracht, wo die Jaschemen anhielten. Rarg und Nald kamen in deutlichem Abstand hinter uns.
    Ich deutete auf eine Tür.
    „Verschwinde!" raunte ich Lethos zu. „Ich decke deine Flucht. Wir sehen uns bei Jen!"
    Ich warf mich nach vorn gegen einen Jaschemen. Der riesige, unförmige Körper schwankte und stürzte. Ich sprang über ihn hinweg und rempelte einen zweiten Technotor an, aber dieser bildete geistesgegenwärtig zusätzliche Arme aus und schlang sie um mich. Einer bekam mich am Hals zu fassen, und mir ging die Luft aus. Ich würgte und lief rot an. Ich hörte eine Tür zufallen und ein paar Jaschemen davonstürmen. Sie öffneten die Tür und eilten dem Flüchtigen hinterher, ohne ihn zu erreichen. Lethos war geistesgegenwärtig genug gewesen, sich sofort unsichtbar zu machen.
    Ich wurde in die Mitte meiner Bewacher geschubst. Rarg und Nald hatten uns inzwischen erreicht.
    „Es ist nur noch ein Ritter da", sagte ich spöttisch. „Der Einsame wird keine große Freude haben!"
    Die beiden Technotoren erlitten einen Wutausbruch. Ich gewann den Eindruck, daß nur die Anwesenheit weiterer Jaschemen sie hinderte, sich an mir zu vergreifen. Sie bellten Befehle, und die Gruppe mit mir setzte sich wieder in Bewegung und strebte dem Zentrum des Turmes entgegen.
    „Wir werden ihn wieder einfangen. Er selbst wird sich darum kümmern", erklärte Hurgenos Rarg von der Temperaturfabrik. „Und Vlot und Calt werden denselben Weg gehen!"
    Wir erreichten die Antigravschächte. Da sich alle Transmitterdome in ihrer Bauweise glichen, war mir bekannt, welche Antigravschächte wohin führten. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den mittleren Schacht, der hinauf zum Dach führte. Täuschte ich mich, oder kauerte dort ein Schatten, jemand, der sich bereits im Antigravfeld befand, sich jedoch an einem Vorsprung festhielt und uns beobachtete?
    Die Jaschemen schienen meinen Blick bemerkt zu haben. Plötzlich rannten zwei von ihnen los und warfen sich in den Schacht. Ich hörte ihre Rufe und vernahm das feine Singen eines Paralysators.
    Das war's, dachte ich. Wen hat es erwischt? Jen oder Tengri?
    Sekunden später hatten die Jaschemen den Schacht umgepolt und fischten zwei bewußtlose Artgenossen heraus. Aber auch der Schatten tauchte auf. Er hatte sich bereits im Aufstieg befunden und hatte

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