Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

Titel: 124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
ihm war eine vollwertige Miniatursende- und
-empfangsanlage installiert. Im geeigneten Moment konnte sie einen Hilferuf
absetzen und auf ihre missliche Lage aufmerksam machen. Sie wusste, dass sie
eben noch einen wichtigen Gedanken gefasst hatte, konnte aber nicht mehr
nachhaken. Wie Sand durch die Finger rinnt, so entfielen ihr die Gedanken.
    Wie in Trance
wurde sie in den Raum geführt, in dem es einen Hinterausgang gab. Und dahinter
lag ein weiterer Raum, einer ohne Fenster und äußerst spärlich eingerichtet. An
der Wand stand hochkant eine Art Bett, an dem seitlich Schlaufen und Lederriemen
herabhingen. Dr. Thomas Brennan führte Morna Ulbrandson bis dorthin, legte ihre
Arm- und Fußgelenke in die Schlaufen und zog sie stramm. Die attraktive
Schwedin stand aufrecht vor ihm und konnte nicht fallen, selbst wenn ihr die
Knie weich wurden. Die Lederriemen um ihre Armgelenke hielten sie fest.
    X-GIRL-C
bekam auch diesen Zustand nur bei starker Benommenheit mit. Das intensiv auf Hirn
und Nerven wirkende Betäubungsmittel machte sie unfähig für eine entscheidende
Überlegung und erst recht zu einer handfesten Abwehr. Sie war ihrem Widersacher
hilflos ausgeliefert.
    Brennan
setzte sich hinter einen einfachen Tisch, auf dem nichts weiter als ein
Notizblock und ein Kugelschreiber lagen. Die entleerte Spritze, die der
Irrenarzt die ganze Zeit über noch in der anderen Hand gehalten hatte, warf er
achtlos in den Papierkorb.
    „Sie haben
sich unter dem Namen Jane Potter hier beworben und beim Ausfüllen des
Personalfragebogens nach körperlichen Merkmalen unter anderem als Haarfarbe
Schwarz angegeben. Das ist offenbar nur eine Lüge, Miss Jane, oder wie immer
Sie heißen mögen. Ich nehme an, dass Sie noch eine ganze Reihe anderer auf
Lager haben. Und denen möchte ich auf den Grund gehen. Wer sind Sie wirklich,
wo kommen Sie her und was wollen Sie hier?“
    Morna hörte
die Fragen, die in ihr Innerstes drangen, alles andere vertrieben und wie ein
Echo in ihr nachhallten, als würde Brennan ständig die gleichen Fragen
wiederholen und lautstark aussprechen. Sie wehrte sich gegen die Antworten und
ahnte instinktiv, dass jede einzelne sie in Gefahr brachte. Sie musste
schweigen! Aber das ihre Psyche beeinflussende Gift war stärker. Sie bewegte
die Lippen, und ein Name kam aus ihrem Mund.
    „Morna
Ulbrandson... Dr. Brennan muss überwacht werden.“ Sie wusste nicht, was sie sagte.
Sie reagierte. Es war ein unwiderstehlicher Zwang, jede Frage zu beantworten.
Brennan verstärkte mit einer zusätzlichen Injektion noch diesen inneren Zwang
und erfuhr, dass er beschuldigt wurde, Experimente an Menschen durchzuführen
und einige gegen ihren Willen in seinem Nervensanatorium festzuhalten. Kein
Wort dagegen erfuhr er über die PSA, die legendäre Psychoanalytische
Spezial-Abteilung, für die Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C tätig war und deren
spektakuläre Erfolge nicht zu leugnen waren. Die PSA unter der Leitung eines
Mannes, dessen Deckbezeichnung X-RAY-1 lautete und dessen zivilen Namen keine
Mitarbeiterin kannte, hatte sich zur Aufgabe gemacht, geheimnisvolle,
rätselhafte und unerklärliche Vorfälle überall in der Welt unter die Lupe zu nehmen.
    X-GIRL-C war
eine der fähigsten und erfolgreichsten Agentinnen, und X-RAY-1, der die
Zentrale der PSA in New York führte, erhoffte sich durch ihren Einsatz vor Ort
brandaktuelle Informationen über die wahren Hintergründe. Durch einen
Nachrichtenagenten, den Deutschen Simon Sabatzki, waren die ersten Hinweise auf
die Nervenheilanstalt, auf Henry Parker-Johnson und einige Faktoren mehr
gekommen, die den geheimnisvollen Leiter der PSA veranlassten, sofort mit
großer Besetzung anzutreten. So war es gekommen, dass auch Larry Brent und Iwan
Kunaritschew mit von der Party waren. Allerdings an getrennten Orten. Larry
Brent alias X-RAY-3, Erfolgsagent und offensichtliches Lieblingskind des großen
Unbekannten, agierte in der Nähe des Hauses, in dem Henry Parker-Johnson
zurückerwartet wurde. Larry hatte den Auftrag, angeblich der Sohn eines Mannes
zu sein, mit dem Henry Parker-Johnson in der Jugend befreundet war und der
einige Semester an der Universität Eton mit ihm studierte. Dieser Mann zog
eines Tages ins Ausland, und der Kontakt wurde unterbrochen. Der Freund - den
es nie gegeben hatte - war inzwischen gestorben. Sein Sohn - angeblich ein
Spezialist auf dem Gebiet der Gemüts- und Nervenkrankheiten - hatte durch den
Vater von Henry Parker-Johnson gehört und war durch einen

Weitere Kostenlose Bücher