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1240 - Kampf um das Technotorium

Titel: 1240 - Kampf um das Technotorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht grau, sondern rot."
    Der Raum begann sich zu verändern. Die bunten Wände rückten zusammen, und aus dem Boden bildeten sich zwei breite Sessel und ein flacher Tisch. Wir nahmen unaufgefordert Platz, denn ich rechnete nicht damit, daß einer der drei Tiefentechniker uns dazu auffordern würde.
    Nald und Rarg gaben ihre Passivgestalt endgültig auf. Sie glitten auf die andere Seite des künstlichen Möbelstücks, formten Köpfe und Arme und hockten sich mit ihren breit gewordenen Körpern direkt auf den Boden.
    „Es muß etwas geschehen", eröffnete Nald das Gespräch.
    „Er hat schon etwas unternommen", meinte Janz, dessen Äußeres nun dem der beiden anderen Jaschemen angepaßt war.
    Rarg winkte ab und unterbrach damit den Neuankömmling. Janz wartete geduldig ab, während der Führer der sogenannten Falken berichtete. Für uns gab es nur wenig Neues zu hören, denn die meisten Fakten hatten wir selbst erlebt.
    „Noch Ist die WAND nicht stabilisiert", schloß Rarg. „Der Einsame wußte nicht genau, wie viel Zeit er benötigt, um die entstandenen Schäden zu beheben. Die Grauen Heerscharen sind tief in unser Reich eingedrungen. Das Ungleichgewicht zwischen Vitalenergie und Graueinfluß neigt sich immer mehr zu unseren Ungunsten. Wir dürfen nicht länger warten und hoffen, daß der Einsame es schafft. Wenn die Grauen Truppen das Technotorium erreichen, ist es zu spät."
    „Wir brauchen bessere Informationen", hakte Nald sofort ein. „Es muß jemand zu den Invasoren stoßen und ihre Pläne ausforschen. Es wird ein Wettrennen mit der Zeit."
    Jemand, bemerkte mein Extrasinn. Er meint wohl Jen und dich!
    Mir dämmerte allmählich, was der Zweck dieser Zusammenkunft war. Welche Rolle Berlenbek Janz dabei spielte, würde sich sicher noch zeigen.
    Jen blickte mich vielsagend an. Auch er hatte bemerkt, was die Jaschemen beabsichtigten. Mir war dabei nicht ganz wohl. Einerseits begrüßte ich es, daß die Tiefentechniker nun endlich aktiver in der Abwehr der grauen Invasion wurden, andererseits gefiel mir nicht, daß Jen und ich ganz offensichtlich ausersehen worden waren, dabei die Hauptrolle zu spielen.
    Unsere ganze Mission im Tiefenland war bisher eine Aneinanderreihung von seltsamen und gefährlichen Abenteuern gewesen. Einen entscheidenden Durchbruch hatten wir eigentlich nicht erzielt. Wir hatten Starsen vor dem Graueinfluß bewahren können und das Land Mhuthan und Schätzen befreit. Und wir hatten gemeinsam mit den Jaschemen den Einsamen der Tiefe erlöst. Das waren Teilerfolge, die aber noch keinen Grund zum Optimismus ergaben.
    Es mußte mehr geschehen.
    Die Tiefe sollte in den ursprünglichen Zustand versetzt werden, so daß sie TRIICLE-9 wieder aufnehmen konnte. Das war das eigentliche Ziel, und von dem waren wir noch weit entfernt.
    Vieles über die Zusammenhänge hatten wir in Erfahrung bringen können. Die ehemaligen Raum-Zeit-Ingenieure, die eigentlichen Beauftragten der Tiefe, hatten offensichtlich versagt. Ich war trotz meines neuen - und vorläufigen! - Ritterstatus nicht in der Lage, letztlich zu beurteilen, was falsch und richtig an den Aktionen der RZI gewesen war.
    Es war der ursprüngliche Plan der RZI gewesen, TRIICLE-9, die Doppelhelix psionischer Felder des Moralischen Kodes, zu rekonstruieren. Davon waren sie jedoch dann abgewichen. Sie hatten sich in die Idee verstiegen, TRIICLE-9 neu zu konzipieren und zu konstruieren.
    In den Augen der Jaschemen war dies sowohl ein Frevel als auch ein sinnloses Unterfangen gewesen. Nach den Vorstellungen des wichtigsten Hilfsvolks der RZI existierte der Moralische Kode unabhängig vom jetzigen Universum und für alle Ewigkeiten der Prä-Universen und der Futur-Universen. Eine Neukonstruktion eines Fragments der Doppelhelix war für sie somit Blasphemie und eine Unmöglichkeit.
    Die gegensätzlichen Meinungen zwischen den RZI und den Technikern der Tiefe hatten zu einem Zerwürfnis geführt. Dies hatte zur Folge, daß die Jaschemen sich hermetisch von allen anderen Gebieten der Tiefe abgekapselt hatten. Sie hatten die WAND um ihr Kyberland errichtet und damit jeden Kontakt nach draußen unterbunden.
    Die Raum-Zeit-Ingenieure hatten nicht weniger konsequent, aber doch unüberlegt gehandelt, als sie die Tiefe isoliert hatten. Ihr Ziel war es nach dem Zerwürfnis mit dem Jaschemen gewesen zu verhindern, daß diese die Kosmokraten informierten.
    Damit war der eigentliche Fehler begangen worden, denn mit dieser Isolierung wurde das Tiefenland verstärkt

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