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1240 - Kampf um das Technotorium

Titel: 1240 - Kampf um das Technotorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Graueinfluß ausgesetzt.
    Er hatte auch vor den RZI nicht haltgemacht und aus denen, die er in seinen Besitz genommen hatte, die Grauen Lords geformt, die das begonnene Werk der Zerstörung nur noch energischer fortsetzten.
    Die Auseinandersetzungen waren nun in eine entscheidende Phase getreten, denn wenn es den Grauen Lords gelang, die Tiefentechniker zu unterjochen, so war buchstäblich alles verloren.
    Die jüngsten Ereignisse hatten die Jaschemen wachgerüttelt. Jetzt, da ihre Existenz und die des Kyberlands bedroht war, weigerten sie sich nicht mehr, alle Dinge jenseits der WAND unbeachtet zu lassen.
    „Seht her!" Berlenbek Janz reckte einen Pseudoarm in die Höhe. Meine Blicke folgten der Richtung, in die der Technotor deutete.
    In der Decke des Raumes entstand eine kleine Öffnung, die der Jascheme per Gedankenkontrolle in den dortigen Kybermodulen erzeugt hatte. Ein daumengroßes, glitzerndes Stück kybernetischer Materie schwebte herein. Es folgte dem Finger Berlenbeks, bis es vor meinen Augen auf dem Tisch lag.
    „Ky", sagte Janz. „Genau gesagt, ein Informationsspeicher Kys."
    „Wer ist Ky?" wollte ich wissen. In seiner Arroganz tat Berlenbek Janz so, als ob er meine Worte gar nicht vernommen hätte. Erst als Korvenbrak Nald ihn höflich bat, reagierte er.
    „Ky ist ein Kybermodul." Janz befleißigte sich einer Selbstgefälligkeit, die mich fast rasend machte. „Ein Hochspezialist, wie nur Er ihn konstruieren konnte."
    „Das entspricht der Wahrheit", ertönte es aus dem glitzernden Stück Materie.
    Nach einem weiteren Gedankenbefehl des Technotors veränderte sich eine Wand. Eine gleichmäßige Fläche von rechteckiger Form schälte sich heraus.
    Ein dreidimensionales Bild formte sich in Sekundenbruchteilen. Eine Gestalt mit grundsätzlich hominiden Umrissen. Es fehlten jedoch die Arme.
    „Ein Bild des vollständigen Kys", erläuterte Berlenbek Janz. „Er hat dieses einmalige Produkt seiner Kybernetik schon vor vielen Tagen durch die WAND geschleust."
    „Durch die WAND?" staunten Nald und Rarg gleichzeitig.
    „Ja, durch die WAND. Ky kann noch mehr. Er kann für längere Zeit dem Graueinfluß widerstehen. Er kann Wahrheitshochrechungen praktizieren. Und er kann einen kleinen Teilkörper als Boten benutzen, ein winziges Stück aus seinem Kopf."
    „Das bin ich", tönte es aus dem funkelnden Fragment. „Kann ich nun berichten?"
    „Warum hat Ky keine Arme?" fragte Jen Salik.
    „Ein psychologischer Schachzug", erklärte Janz bereitwillig. Seine Arroganz war auch jetzt noch deutlich zu spüren, aber seine Eitelkeit verdrängte sie vorübergehend. Er wollte sich zur Schau stellen.
    Er ist ein Angeber! behauptete der Logiksektor.
    „Er hat Ky bei den Grauen Heerscharen als Spion eingeschleust. Das Fragment wird gleich berichten. Ein Wesen ohne Arme wirkt von vornherein harmlos und ungefährlich."
    Das Bild in der Wand erlosch wieder.
    Das kybernetische Fragment schwebte in die Höhe des Kopfes seines Herrn und berichtete.
    „Ky befindet sich in der unmittelbaren Nähe des Führers der Grauen Heerscharen. Es ist ihm gelungen, dessen Vertrauen vorübergehend zu gewinnen. Wie lange seine Aktivität noch verborgen bleibt, muß abgewartet werden. Über die Pläne der Angreifer kann ich nichts Genaues berichten, denn die eigentlich Agierenden sind die sogenannten Hauptkommandeure. Unter diesen besitzen zwei eine besondere Bedeutung, Myrz-2 und Bhal. Der Herr der Heerscharen gibt nur allgemeine Anweisungen."
    „Stopp!" Ich hob eine Hand. „Wer ist dieser Herr?"
    „Ein Grauer Lord. Er nennt sich Lord Mhuthan."
    Ich atmete tief durch und blickte Jen Salik vielsagend an, denn dieser eine Name sagte mehr als tausend Worte.
     
    *
     
    „Es war richtig, Ihn zu rufen." Berlenbeks Körper wogte vor Erregung, als er wieder in der seltsamen Er-Form von sich sprach. „Nahezu alle Technotoren halten Ihn für einen Eigenbrötler, nur weil Er sich auch für Dinge jenseits der WAND interessiert hat Nun zeigt es sich aber, daß Er allein es ist, der logisch gehandelt hat. Ky stellt einen Faktor in Seinen Berechnungen dar. Da Er die beiden Ritter der Tiefe seit ihrer Ankunft beobachtet hat, konnte Er eisen Plan entwickeln. Die Weichen sind gestellt. Ky gibt sich als Omore aus. Der Graue Lord zweifelt kaum an dem, was er sagt. Seit einiger Zeit hat Ky begonnen, den Weg für zwei weitere Omoren zu ebnen. Sein Volk sei ausgestorben, hat er dem Lord weisgemacht. Außer ihm leben nur noch zwei weitere Omoren, und

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