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1241 - Der Smiler und die Sphinx

Titel: 1241 - Der Smiler und die Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meine."
    Patricia spürte verstärkt die Nähe der beiden anderen, und das verschaffte ihr Erleichterung. Es machte sie zwar auch etwas beklommen, so stark mit den Geistern der beiden Männer zu verschmelzen. Das war ihr aber immer noch lieber, als die sie umgebende Monotonie allein verkraften zu müssen. Die Kälte wich. Die Muster veränderten sich allmählich, der phasengleiche Energiestrom wurde durch schnell aufeinanderfolgende Phasensprünge aufgelockert.
    „Da ist ein starker Empfänger", meldete Mong. „Schlüpfen wir mal rein und sehen uns um. Bin gespannt ..."
    Er sprach nicht zu Ende, denn sie glitten aus dem Laserstrom hinaus und empfingen ein gestochen scharfes Holo-Bild.
    „Verdammt!" fluchte Bombart. „Das darf nicht wahr sein."
    Patricia sah den unförmigen Holo-Projektor mit den angeflanschten Zusatzgeräten, die wie häßliche Fremdkörper nach allen Seiten abstanden. Und sie sah das komplizierte technische Innenleben, das völlig frei lag... bevor sie die drei Körper entdeckte, die wie tot aufgebahrt lagen, angeschlossen an das Lebenserhaltungssystem. Die Körper von Patricia Kolmeth, Mong Deville und Bombart Trenk...
    Patricia schrie und zauberte damit eine chaotische Holographie in den Raum, ein Gespenst, das rasend wie ein gefangenes Raubtier über die Wände geisterte und vergeblich versuchte, seinem Gefängnis zu entrinnen.
    „Colin hat uns auf eine Rundreise geschickt", stellte Mong zornig fest. „Er hat es so eingerichtet, daß wir uns ständig im Kreise bewegen ... und... Wir können nicht einmal in unsere Körper zurück."
    „Dieser Halunke! Dieser Dizzledazzle-Schuft!" kreischte Bombart und ließ ein noch wilderes Ungeheuer als Patricia los. „Aber nicht mit uns! Wir kommen heraus! Wir finden einen Fluchtweg, und dann schwirren wir für immer ab."
    „Nein!" schrie Patricia. Sie wollte auf einmal nicht mehr fort. Etwas von ihrer verdrängten Erinnerung an gewisse Dinge und Zusammenhänge kehrte zurück. Sie begann allmählich zu erkennen, daß sie eine Schuld auf sich geladen hatte und hatte das starke Bedürfnis, sich der Verantwortung zu stellen.
    Die Tür ging auf, und herein kam der angebliche Clubdiener Horst Lanta alias Colin Bedron. In seiner Begleitung befanden sich ein aufgedonnerter Teenie und ein großer Mann mit glattem, gepflegtem Gesicht und streng gekämmtem Haupthaar.
    Als der Mann das Durcheinander von schemenhaften Holos sah, tat er etwas Seltsames. Er hob die Hände, schlug sich die Fingernägel ins Gesicht, grub sie tief ins Fleisch und ließ sie von oben bis unten Furchen ziehen. Aber es entstanden keine blutenden Wunden. Das Fleisch hing ihm in Fetzen vom Gesicht, und als er die Fetzen abriß, da kam darunter ein Narbengesicht zum Vorschein.
    „Ronald Tekener!" rief Patricia.
    Der Hanse-Sprecher versuchte, ihrer umherschwirrenden Projektion mit den Augen zu folgen, sie einzufangen.
    „Patricia, komm zurück!" hörte sie ihn rufen. „Es ist keine Lösung, wenn du dich auf diese Weise der Verantwortung zu entziehen versuchst."
    Patricia wollte etwas erwidern, aber da löste sich der Raum in Nichts auf und wurde von der Monotonie eines Laserstroms abgelöst.
    „Die bekommen uns nie!"
    „Wenn wir es mit vereinten Kräften versuchen", stimmte Mong zu, „dann können wir es schaffen, aus diesem Teufelskreis auszubrechen."
    Obwohl sich Patricia gegen den Zug der beiden Männer wehrte, wurde sie von ihnen mitgerissen. Ein Signal holte sie ein. Es bedeutete, in die Lautsprache übersetzt: „Ihr Narren, kommt zurück. Ich habe die Sperren doch nur zu eurem Schutz errichtet. Ich wollte verhindern, daß euch dasselbe blüht wie Horst Lanta!"
    „Zum Teufel mit dir, Colin!" schrie Bombart zurück. „Uns kann nichts und niemand halten!"
    Patricia merkte, wie das Warnsignal erlosch. Sie war mit den beiden Männern wieder allein im Laserstrom.
     
    *
     
    Patricia hatte es längst aufgegeben, sich gegen die beiden Männer zu wehren, und sie versuchte auch nicht mehr, sie noch umzustimmen. Sie wollten nicht hören, sie waren wie besessen von dem Gedanken, die Sperren zu durchbrechen und in unbekannte Dizzylands vorstoßen und dort für immer zu verbleiben.
    Aber bisher waren ihre Ausbruchsversuche fehlgeschlagen. Zweimal kehrten sie zum Ausgang ihres Trips zurück. Beim erstenmal appellierte wieder Tekener an sie, Patricia, sich zu stellen, und sie konnte ihm zu verstehen geben, daß dies nicht mehr in ihrer Macht liege. Beim zweitenmal konnte sie erkennen, daß sich

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