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1244 - Die Besucher

1244 - Die Besucher

Titel: 1244 - Die Besucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor?«
    Germaine war es tatsächlich gelungen, den Bürgermeister aus der Reserve zu locken. »Es sind diese ungewöhnlichen Dinge und Erscheinungen die hier passieren«, flüsterte er. »Das müssen Sie doch einsehen, verflucht noch mal. Das Licht in manchen Nächten. Es ist so grell. Etwas geht hier vor. Und das Licht ist immer in der Nähe Ihres Hauses zu sehen. Dabei stammt es nicht von einer Laterne, wie jeder weiß. Es ist überhaupt nicht zu erklären.«
    »Falsch.«
    »Wieso?«
    »Wenn Sie das so sagen, dann gehen Sie einfach davon aus, dass ich etwas mit diesem Licht zu tun habe. Sonst würden Sie uns ja nicht aus dem Dorf werfen wollen.«
    Er dachte nach. Dann nickte er. »Ja, das gebe ich zu. Dieses unheimliche Licht muss was mit Ihnen zu tun haben. Es… es… gibt für uns keine andere Lösung. Das Licht ist einfach da, aber niemand weiß, woher es kommt.« Er senkte seine Stimme. »Es hat keinen natürlichen Ursprung. Es ist etwas Unheimliches und Unerklärliches.« McGift hatte vor seinen eigenen Worten Furcht bekommen, denn über sein Gesicht und seine Hände hinweg streifte eine Gänsehaut.
    Germaine schwieg. Sie gab zu, dass McGift genau das Thema getroffen hatte, aber das konnte sie ihm nicht ins Gesicht sagen. Nichts von ihren Vermutungen, nichts von den Wesen, die von irgendwo her auf die Erde kamen und ausgerechnet sie heimgesucht hatten.
    Das alles war auch für sie grauenvoll und irgendwo konnte sie die Angst der Menschen sogar verstehen.
    McGift übernahm wieder das Wort, und seine Stimme bekam einen düsteren Klang. »Da ist noch was, Germaine. Wir haben einen Toten gefunden. Es war ein Mann aus dem Ort. Owen Donnel. Er hatte sich einen zur Brust genommen, dann ging er nach Hause, schob sein Rad wohl oder wie auch immer, und dann kam ihm das Licht entgegen. Er muss direkt in es hineingegangen sein. Es hat ihn voll erwischt. So voll, dass er tot ist und wir nur Reste von ihm gefunden haben. Helles Pulver und dazwischen helle Knochen.«
    Germaine war geschockt. Sie hatte Donnel gekannt und ihr Gesicht verlor die Röte. »Davon weiß ich nichts.«
    »Wir haben es auch nicht an die große Glocke gehängt.«
    »Keine Polizei?«
    Der Bürgermeister schaute die Frau bohrend an und schüttelte dann den Kopf. Dann sagte er: »Aber wir ziehen die Konsequenzen. Wir haben lange genug gewartet. Donnel war der Erste. Wer weiß denn, wer noch alles folgen wird?« Sein rechter Zeigefinger deutete auf Germaine. »Und alles ist in der Nähe Ihres Hauses hier passiert. Hier ist das verdammte Licht gesichtet worden. Das sollte Ihnen zu denken geben. Bei uns ist das geschehen. Also denken Sie über meinen Vorschlag nach. Es ist das Beste für uns alle, wenn Sie hier aus Kiltegan verschwinden. Ich kenne die genauen Zusammenhänge nicht, aber für mich und andere steht fest, dass Sie was mit den Ereignissen zu tun haben.«
    »Wie wollen Sie das beweisen?«
    »Das brauche ich nicht zu beweisen.«
    »Ich habe Owen Donnel nicht verbrannt, verflucht!«
    »Das hat auch niemand gesagt. Aber Sie können so etwas wie ein Auslöser gewesen sein. Sie haben sich auch von allen Aktivitäten ferngehalten und sind immer für sich geblieben. Das haben die Leute sehr genau registriert.«
    »Wobei die Frauen froh darüber waren, McGift. Sehr froh sogar. Sie haben Sorge, dass ihnen eine Frau, die alleine lebt, die Männer abspenstig macht. Sie sind stutenbissig gewesen, einfach widerlich. Und nun verlassen Sie mein Haus, Herr Bürgermeister.«
    Über ihren plötzlichen Wutanfall war Germaine selbst erschreckt, aber sie hatte ihn nicht zurückhalten können. Es hatte einfach aus ihr herausgemusst.
    McGift ging an ihr vorbei. Im Flur und kurz vor der Haustür drehte er sich noch mal um. Er zitterte vor Wut. »Ich garantiere für nichts mehr«, versprach er, »aber die Konsequenzen werden Sie selbst zu tragen haben. Das steht fest.«
    Er riss die Tür auf und verschwand.
    Im Flur blieb Germaine Duc stehen. Sie hatte die Hände gegen die Wangen gedrückt, schüttelte den Kopf und dachte nur immer: Ich träume. Verdammt ich träume.
    Die Schmutzspuren auf dem Boden allerdings machten ihr klar, dass sie nicht geträumt hatte. Alles war wahr gewesen.
    Man wollte sie aus Kiltegan weghaben. Egal wie. Und sie schloss auch Gewalt nicht aus. Dazu kannte sie die Typen hier gut genug.
    Übergangslos begann sie zu weinen…
    ***
    Der Flugplatz von Dublin lag im Norden der Stadt. Um auf die richtige Straße zu gelangen, hatten wir Dublin westlich

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