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1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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packten, aber nach den ersten Kurven wusste auch Godwin de Salier, weshalb Schmuggler im Winter die einsamen Wege nach Möglichkeit mieden. Der Schnee zeigte ihnen die Grenzen auf.
    Er war in relativ kurzen Zeiten wirklich in Massen gefallen.
    Das wäre nicht mal so das große Problem gewesen, aber der starke Wind hatte für Schneeverwehungen gesorgt. Sie wiederum hatten es geschafft, regelrechte Wälle aufzubauen, durch die sich der Wagen wühlen musste. Hinzu kam noch die Dunkelheit, die nur dort aufgerissen wurde, wo das kalte Licht der Scheinwerfer sich in die Finsternis hineinfraß und die Helligkeit zunahm, weil das Licht vom Schnee reflektiert wurde. Auch ein normaler Weg war so gut wie nicht zu erkennen. Jorge musste sich beim Fahren sehr auf sein Gefühl und seinen Instinkt verlassen, aber es stellte sich schon als Vorteil heraus, dass er die Gegend hier in den Bergen kannte und auch in der Dunkelheit manch markante Stelle erkannte, nach der er sich auch bei normalem Wetter auf seinen Fahrten gerichtet hatte.
    Utrac verhielt sich still. Hin und wieder bewegte er den Kopf und schaute aus dem Fenster, als wollte er sich anhand der Landschaft orientieren, wo sie sich befanden, was schwer war bei diesen heftigen Schneefällen.
    Der Templer hoffte darauf, dass es in den Tälern nicht so stark geschneit hatte und sie besser vorankamen. Bergab ging es oft nur im Schritttempo. Immer wieder waren die Kurven sehr eng, sodass selbst das Fahrzeug mit dem Allrad-Antrieb Probleme bekam.
    Sie erlebten auch ein ständiges Wechselspiel. An einigen Stellen war kein Schnee zu sehen. Da trat der blanke Fels zum Vorschein, der im Licht der Scheinwerfer oft schimmerte wie ein Spiegel.
    Und über allem stand dieser prächtige, mit unzähligen Sternen verzierte Himmel. Die Sichel des Halbmonds zeigte sich ebenfalls und sah aus wie eine scharf gezeichnete Banane.
    Keiner der drei Männer konnte Gefallen an dieser Nacht finden. Der Fahrer sah den Himmel erst gar nicht, er musste seine Augen auf andere Dinge richten, und de Salier kümmerte sich um den Gefesselten neben ihm.
    Utrac schwieg sich aus. Seit dem Start hatte er nicht gesprochen. Es war auch nicht wichtig, den Weg zu erklären, es gab ja nur den einen, der hinab ins Tal oder in die Täler führte, wo sie dann die Blutquelle fanden.
    Jorge begann zu summen. Er musste seine Spannung loswerden. Er musste sich innerlich lockern und trotzdem voll auf der Hut sein.
    Er warnte Godwin vor der Lawinengefahr. »Sieh dir die Hänge an. Das kann gefährlich werden. Der Schnee liegt nicht fest. Es braucht ihn nicht mal ein Echo zu erfassen, selbst das eigene Gewicht kann ihn in Bewegung setzen.«
    »Müssen wir dort hinfahren?«
    »Fast.«
    »Okay, ich weiß Bescheid.«
    Neben sich hörte der Templer ein Lachen. Utrac schielte ihn aus seinen dunklen Augen an. »Die Welt ist voller Gefahren«, sagte er, »und der Weg bis zur Blutquelle ist noch weit.«
    »Du wirst sie uns schon zeigen.«
    »Ja, darauf freue ich mich. Wenn du das Blut siehst, wirst du staunen und dir wünschen, es in dich aufnehmen zu können.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich wette dagegen.«
    De Salier schwieg. Was sollte er diesem verbohrten Satansdiener noch sagen? Der hatte seine Vorstellungen, der war erfüllt von der Macht des Teufels, und er würde alles daransetzen, um jeglichen Widerstand aus dem Weg zu räumen.
    Nur musste er sich auf seine Helfer verlassen, und die hatten sie noch nicht erreicht.
    Die Männer erlebten, wie lang auch eine verhältnismäßig kurze Strecke werden kann. Am Tag hätten sie längst Blicke in die Täler werfen können, jetzt in der Dunkelheit war das jedoch leider unmöglich. Da war die Finsternis wie ein Tuch, das alles weiter unten verdeckte.
    Es gab keine fremden Laute um sie herum. Nur das Motorengeräusch war zu hören, und so schoben sie sich langsam voran.
    Ihre Rutschpartien hielten sich in Grenzen. Jedenfalls gerieten sie nie zu nahe an irgendwelche Abgründe. Sie waren trotz der weichen Pracht dunkel, und auch die Umgebung dunkelte immer mehr ein, da auch die Schatten der Bergflanken über dem Wagen zusammenfielen und fast so etwas wie einen Tunnel bildeten, durch den sie rollten.
    Ein fernes Donnern erregte ihre Aufmerksamkeit. Sekundenlang hielt es an und wehte danach noch als Echo weiter. Da hinein mischten sich die Worte des Schmugglers.
    »Das war die Lawine. Ich habe es geahnt, dass eine runterkommt.«
    »Zum Glück nicht hier.«
    »Stimmt, Godwin. Bete, dass wir

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