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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Goldenen Pistole. Obwohl noch nichts passiert war, freute er sich darüber, die ultimative Waffe mitgenommen zu haben. Jane wusste davon noch nichts, und das sollte auch zunächst so bleiben. Beide bewegten sich in die verschiedensten Richtungen, um einen Hinweis zu finden, wo sie eventuell ansetzen konnten. Sie sprachen nicht miteinander. Es war nur das Geräusch der Schritte zu hören. Es wurde begleitet vom Huschen der bleichen Lichtkegel.
    Die große Spannung war von Bill Conolly abgefallen. Aber sie kehrte zurück, als er den Arm wieder schwenkte und das Licht über das feuchte Mauerwerk einer Wand entlangstrich.
    Dann stoppte der Kegel!
    Bill bewegte sich in den nächsten Sekunden nicht mehr, denn er hatte in der Wand eine Tür entdeckt. Es war keine normale Tür, das erkannte er auf den ersten Blick. Sie musste so etwas wie einen Notausgang darstellen. Man konnte sie auch als eine Rettungstür bezeichnen. Sie war grau angestrichen, und an einigen Stellen war der Rost zu sehen, der sich auf der Oberfläche in langen Streifen abgesetzt hatte.
    Ob die Tür verschlossen war, erkannte der Reporter nicht. Er hatte sie nur instinktiv als wichtig eingestuft und trat näher an sie heran.
    Jane Collins hatte er noch nichts von seiner Entdeckung gesagt. Es war auch nicht nötig, denn ihr fiel sein Verhalten auf.
    Sie kam mit kurzen, schnellen Schritten näher und blieb neben ihm stehen. »Was ist los?«
    »Da, die Tür!«
    Zuerst sagte Jane nichts. Dann hörte Bill von ihr ein leises Lachen und die Frage: »Ist das der Weg zum Ziel?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir sollten nachschauen.«
    Das hatte der Reporter auch vor. Er musste näher an die Tür heran und stellte fest, dass sie zwar einen Griff besaß, aber kein Schloss zu sehen war. Er schaute am gesamten Rand der Tür entlang, von unten bis oben. Ein Schloss war nicht zu sehen.
    Bill räusperte sich und umfasste mit seiner rechten Hand den Metallgriff. Er hatte sich darauf eingestellt, eine sehr schwere Tür aufziehen zu müssen. Um so verwunderter war er, wie leicht sie sich schließlich öffnen ließ. Sie schwang ihnen mit einem leisen Knarren entgegen und war noch nicht ganz offen, als die Stille um sie herum verschwand und sie ein Rauschen hörten, das weder fern noch nah klang.
    Den Griff noch festhaltend, drehte der Reporter sein Gesicht Jane Collins zu. »Was denkst du? Ist es ein Fluchtweg?«
    Sie hob die Schultern. »So ähnlich, Bill. Zumindest ist es kein Weg in eine andere Dimension. Das sage ich mal, ohne einen direkten Beweis zu haben.«
    »Und wie erklärst du dir das Rauschen?«
    »Ganz einfach. Ich gehe davon aus, dass dies hier der Zugang zu den Abwasserkanälen ist. Wenn du willst, kannst du auch sie als eine andere Welt bezeichnen.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du Recht.« Er runzelte die Stirn.
    »Jetzt stellt sich nur die Frage, was wir unternehmen. Gehen wir weiter? Oder machen wir uns auf den Rückweg?«
    »Warum zurück, Bill? Wir haben noch nichts herausgefunden. Umschauen können wir uns ja, und die beiden Angreifer sind nicht vom Himmel gefallen, das weiß ich auch.«
    »Okay, entscheide dich, Jane.«
    »Wir gehen.«
    »Gut.«
    Bill zog die Tür weiter auf. Auch er war jemand, der auf seine innere Stimme hörte. Die erklärte ihm zwar, dass er alles richtig machte, aber wohl war ihm bei der Sache nicht. Er hatte mehr den Eindruck, einen großen Schritt in sein eigenes Verderben getan zu haben…
    ***
    Wenn es die Londoner Kanalisation war, der sie sich genähert hatten, so befanden sich die unterschiedlich großen Kanäle zumindest mit der anderen Welt nicht in einer Höhe, denn vor ihnen lag eine schmale Treppe mit sechs Stufen.
    Sie leuchteten zuerst mit den Lampen und stellten fest, dass die buckligen Steinstufen mit einem feuchten Film überzogen waren, unter dem ein moosiges Grün schimmerte.
    Das war nicht eben toll für den idealen Stand, und deshalb mussten sie sich vorsichtig bewegen. Es gab an der rechten Wand ein Geländer. Das brauchten sie nicht, als sie sich dem Rauschen näherten.
    Dass sie sich tatsächlich in der Londoner Kanalisation befanden, war zu riechen. Kein so übler Gestank wie im Sommer, wenn die Kanäle beinahe leer waren, aber auch dieser ließ sie die Nasen rümpfen.
    Die Treppe endete auf einem Vorsprung, der sich zugleich an der Seite eines Kanals entlangzog. Er war sogar recht breit. Auf der gegenüberliegenden Seite, wo die Lichtkegel an der nassen Wand entlangtanzten, besaß er die gleichen

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