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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht beantworten, Dorian."
    Möglicherweise verletzte es ein Tabu, wenn er darüber sprach. So wichtig war es ja auch nicht.
    Doch es hätte mich interessiert, mehr darüber zu erfahren. Coco hatte zwar einige Zeit mit Olivaro gelebt, doch ich hatte sie nie danach gefragt, ob sie intime Beziehungen mit Olivaro gehabt hatte. Für mich sah ein Januskopf wie der andere aus. Nach dem, was ich gesehen hatte, schien es nur ein Geschlecht zu geben. Aber vielleicht waren sie zweigeschlechtlich. Von Olivaro würde ich sicherlich keine Antwort auf weitere Fragen in dieser Richtung bekommen, doch vielleicht konnte mir einer der Psychos weiterhelfen.
    „Die Landschaft ändert sich langsam", unterbrach Coco die Stille.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Am Horizont sah ich einige verkrüppelte Bäume, und nach ein paar Minuten waren hohe Berge zu sehen.
    Der Abstand zu Lillom und seinen Gefährten hatte sich etwas verringert. Im Augenblick bildeten Gorgulo und General die Spitze. Lillom wandte gelegentlich den Kopf um und blickte mich dabei aufmerksam an, doch ich achtete nicht auf seine Blicke.
    „Erzähle uns etwas über den Berg der Berge, Olivaro!" bat Coco.
    „Er ist das größte Heiligtum der Janusköpfe", sagte Olivaro leise.
    Ich merkte, daß Lillom zuzuhören versuchte.
    „Heute kennt kaum noch jemand seine Bedeutung. Es gibt Legenden, die sich um den Berg der Berge ranken. Angeblich soll sich vor vielen tausend Jahren ein Amulett dort befunden haben, das die chaotischen Kräfte außerhalb der Häuser stabilisiert hat. Seit dieses Amulett aber verschwunden ist, herrscht in der Außenwelt das Chaos."
    Ich blieb unwillkürlich stehen und griff nach dem Ys-Spiegel. Olivaro blickte mich durchdringend an. Olivaro vermutete, daß der Ys-Spiegel, der von Malkuth stammte, jenes verschollene Amulett war. Und plötzlich erwachte mein Mißtrauen Olivaro gegenüber. Er hatte behauptet, daß wir auf Malkuth eine Spur des Padmas finden würden, aber vielleicht hatte er mich belogen wie schon so oft zuvor. Olivaro war es gewesen, der mich dazu gedrängt hatte, nochmals nach Malkuth zu kommen. Verfolgte er vielleicht seine eigenen Ziele? Zuzutrauen wäre es ihm gewesen.
    „Könnte man die Ordnung auf Malkuth wieder herstellen, wenn man das Amulett seiner früheren Bestimmung übergibt?" fragte ich.
    „Das weiß ich wirklich nicht", antwortete Olivaro. „Und diese Frage ist auch müßig, da ja das Amulett spurlos verschwunden ist."
    Der spöttische Unterton seiner Stimme und sein Blick, der auf den Ys-Spiegel geheftet war, sprachen aber eine andere Sprache. Olivaro hatte sich nur auf eine Andeutung beschränkt. Wahrscheinlich wollte er nicht mehr sagen, da Lillom zuhörte. Ich war sicher, daß der Ys-Spiegel jenes Amulett war, das vor vielen tausend Jahren von Malkuth verschwunden war.
    Jetzt waren die Bäume deutlicher zu sehen. Ein wenig sahen sie Tannen ähnlich. Weit dahinter befand sich ein undurchdringlicher Dschungel, der sich bis zu den fernen Bergen hin erstreckte. „Lillom!" rief ich. Der Psycho blickte mich lauernd an. „Wie lange brauchen wir noch, bis wir beim Berg der Berge sind?"
    „Das kann ich nicht sagen, da hier die Zeit unwichtig ist", antwortete er.
    Nun war ich so klug wie zuvor.
    „Ist einer der Berge, die vor uns liegen, der Berg der Berge?"
    „Nein. Davon ist es keiner."
    Das konnte ja heiter werden. Möglicherweise benötigten wir ein paar Tage, um zum Heiligtum der Janusköpfe zu gelangen.
    „Gibt es keine Möglichkeit, rascher hinzukommen, Olivaro?"
    „Wir müßten in eines der Häuser eindringen. Aber das ist ziemlich schwierig, wenn nicht unmöglich."
    „Und wenn ich den Ys-Spiegel anwende?"
    „Davon würde ich dringend abraten, Dorian.“
    Ein tagelanger Fußmarsch durch diese Alptraumwelt war alles andere als mein Wunschtraum.
    Aus einem Erdloch schoß ein meterlanges Tier hervor, das einem Eichhörnchen ähnelte. Es rannte auf General zu, der sich bückte und das Maul aufriß. Seine Zunge, die gut drei Meter lang war, schoß hervor, packte das quietschende Tier und riß es hoch.
    Der Psycho biß den Kopf ab und spuckte ihn aus; der Kopf löste sich einfach in der Luft auf. Kopfschüttelnd ging ich weiter. „Woher stammen eigentlich diese Monster?"
    „Sie werden aus Kether und den anderen Häusern geboren", antwortete Olivaro. „Die Häuser sind ja eigentlich nichts anderes als gewaltige Lebewesen. Die Monster sind Parasiten und Krankheitserreger, die von den Häusern ausgestoßen

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