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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Baumgruppe, doch Lillom hatte wenig Hoffnung, daß uns die entarteten Janusköpfe nicht entdecken würden.

    Vicki Owen starrte ihren Freund mit großen Augen an. Sein Gesicht war angespannt. Schweißtropfen perlten über seine Stirn; die Augen hatte er geschlossen.
    „Gene!" sagte sie scharf und versuchte, ihm die Decke zu entreißen.
    Er hielt die Decke mit der linken Hand fest, mit der rechten stieß er Vicki zurück.
    „Ich muß die Decke bewegen", keuchte er.
    Ängstlich wich Vicki zur Tür zurück. Gene hatte sich zwar schon gelegentlich höchst eigenwillig verhalten, doch nie zuvor war er so gewesen. Manchmal hatte sie den Eindruck gewonnen, daß nicht alles bei ihm stimmte. Seine fanatische Schachbegeisterung hatte sie noch verstanden; und auch, daß er leidenschaftlich gern in einer Amateurband spielte, obzwar er ziemlich untalentiert war. Aber sein jetziges Verhalten ließ nur einen Schluß zu: er war übergeschnappt.
    Plötzlich ließ Gene die Decke los. Sie fiel auf das Bett.
    Er stand wie eine Statue da, öffnete rasch die Augen und stierte das Bett an.
    Er hat den Blick einer Kuh, stellte Vicki fest, als er den Kopf ihr ruckartig zuwandte und sie anstierte. Es schien Vicki, als würde er durch sie hindurchsehen.
    „Gene", sagte das junge Mädchen vorwurfsvoll, „was ist nur los mit dir?"
    Gene räusperte sich. Müde nahm er die Brille ab und strich sich über die schmerzenden Lider. Die Stimme hatte sich wieder bei ihm gemeldet und ihm befohlen, daß er die Decke bewegen sollte. Er hatte gehorchen müssen, obzwar ihm das alles völlig sinnlos erschienen war.
    „Ich kann nicht mehr", keuchte Gene.
    Er setzte sich aufs Bett, legte die Brille auf das Nachtkästchen, schluchzte und unterdrückte mühsam die Tränen. Mit dem Handrücken strich er sich über die Augen und blinzelte Vicki an.
    „Weshalb hast du die Decke wie verrückt bewegt, Gene?"
    „Das ist alles so kompliziert", antwortete er tonlos.
    „Erzähle es mir!" bat Vicki und setzte sich zu ihm aufs Bett.
    „Du glaubst mir kein Wort, wenn ich es dir erzähle", flüsterte er und blickte sie scheu an.
    Ohne Gläser sieht er lächerlich aus, dachte sie; und viel jünger. Wie ein kleiner Junge.
    „Versuche es!" sagte sie und lächelte schwach.
    Gene öffnete die Nachtkästchenlade und griff nach einer Zigarette, die er mit zittrigen Fingern anzündete und hastig rauchte. Er kämpfte noch immer mit sich, ob er Vicki alles erzählen sollte. Aber er mußte es einfach erzählen, sonst schnappte er noch tatsächlich über. Und einen Beweis hatte er ja: die beiden Köpfe. Aber Vicki würde niemals glauben, daß sie plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    „Es begann vor ein paar Stunden", erzählte Gene schließlich. „Ich dachte über ein Schachproblem nach, als ich mich plötzlich nicht mehr bewegen konnte. Dann hörte ich eine Stimme. Nein, das ist nicht richtig. Die Stimme war in meinem Kopf, verstehst du?"
    Vicki gelangte immer mehr zu der Überzeugung, daß Gene verrückt geworden war. Jetzt hörte er schon Stimmen! Unwillkürlich rutschte sie etwas zur Seite.
    „Du verstehst mich nicht", sagte der Junge mißmutig und starrte die Glut der Zigarette an. Er streifte die Asche ab, griff nach seiner Brille, die er sich umständlich aufsetzte, stand auf, ging im Schlafzimmer auf und ab und blickte Vicki gelegentlich finster an. „Du hältst mich für verrückt, was?" fragte er und blieb mit herunterbaumelnden Armen vor ihr stehen. „Aber ich bin völlig normal. Ich werde weitererzählen. Die Stimme befahl mir, ihr zu gehorchen. Dann war sie nicht mehr zu hören. Danach geschah etwas anderes, etwas äußerst Ungewöhnliches."
    Vicki blickte ihn mißtrauisch an. Gene wurde ihr immer unheimlicher. Vor einiger Zeit hatte sie einen Roman gelesen, in dem ein Wahnsinniger die Hauptrolle gespielt hatte. Seither hatte sie eine fast panische Angst vor allen Menschen, die sich etwas ungewöhnlich verhielten; in jedem witterte sie sofort einen Wahnsinnigen.
    „Die Luft flimmerte", sprach Gene weiter, „und plötzlich hing ein Kopf in der Luft - ein Kopf, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Er hatte zwei Gesichter. Ein Januskopf. Der Kopf knallte einfach auf den Schreibtisch und blieb dort liegen. Du glaubst mir das alles nicht?"
    Vicki zögerte mit einer Antwort. Man sollte Verrückten immer zustimmen; das hatte sie irgendwo gelesen.
    „Ich glaube dir", sagte sie eifrig.
    Ihr Blick war starr, und ihre Hände verkrampften sich in der

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