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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sauber in zwei Hälften geschnittene Körper flog durch die Tür.
    „Gene, das Wachs!" schrie ich.
    Sekunden später hielt ich eine Wachskugel in den Händen.
    „Was hast du vor?" fragte Coco.
    „Ich stopfe euch das Wachs jetzt in die Ohren. In wenigen Minuten wird hier die Hölle los sein."
    Ich verstopfte zuerst Coco die Ohren, dann Olivaro. Auf Lillom achtete ich nicht.
    „Du mußt mir auch die Ohren verstopfen", heulte der Psycho auf.
    „Du hast mich getäuscht, Lillom", sagte ich und schob mir eine Wachskugel in das linke Ohr.
    Die Augen des Psychos hingen fast aus den Höhlen. Die Tätowierung auf seinem Gesicht war zu sehen.
    Ich wandte den Kopf um. Eine Spinne betrat eben den Raum. Die Tätowierung Lilloms trieb sie zurück.
    „Du darfst mich nicht im Stich lassen, Dorian Hunter!" brüllte Lillom. „Wir gehören zusammen. Ich bin dein Psycho!"
    Das war allerdings eine Überraschung.
    „Ich entstand damals, als du in Hongkong lebendig begraben wurdest und tausend Ängste ausgestanden hast. Ich heiße Lillom nach deiner verstorbenen Frau. Du darfst mich nicht töten."
    Ich blickte meinen Psycho kurz an.
    Ich hatte keinerlei Skrupel, ihn zu töten, aber es wäre unklug von mir gewesen, es in diesem Augenblick zu tun, denn zwischen mir und Lillom bestand eine seltsame Verbindung. Sein Tod konnte mir zwar nichts anhaben, aber ich würde dabei Schmerzen haben und vielleicht für einige Zeit bewußtlos werden; und das konnte ich mir im Augenblick nicht leisten. Ich hatte also keine andere Wahl. Ich mußte Lillom retten.
    Ich schob ihm das Wachs in die Ohren und versiegelte dann mein rechtes Ohr. Nun hörte ich keinen Laut mehr; und das war gut so.
    Ich packte den Ys-Spiegel mit beiden Händen und verließ den kathedralartigen Bau. Ein halbes Dutzend Spinnen lief auf mich zu.
    Spiele, Gene! dachte ich. Spiele mit aller Kraft!
    Ich richtete den Ys-Spiegel auf die Spinnen, die einfach zerplatzten. Das gewaltige Spinnennetz fing zu schwingen an. Es dauerte nur wenige Sekunden, und das Netz war zerfetzt.
    Langsam ging ich um das Bauwerk herum. Ich hielt den Spiegel den Felsnadeln entgegen und bestrich das ganze dazwischen liegende Gebiet.
    „Gut so, Gene", dachte ich. „Spiele weiter!"
    Meine Idee war gut gewesen. Von Gene hatte ich erfahren, daß sein Freund ein Synthesizer besaß. Jetzt saß Gene davor und entlockte dem elektronischen Instrument die schaurigsten Töne, die eine verheerende Wirkung auf die Spinnen hatten.
    Ich richtete den Ys-Spiegel einen Augenblick auf das Bauwerk. Aus allen Toren und Öffnungen krochen Spinnen ins Freie, warfen sich auf das zerfetzte Netz und versuchten zu fliehen. Ich lief einmal um das Bauwerk herum. Es war ein schauriger Anblick. Die Spinnen versuchten verzweifelt, zu entfliehen, doch sie kamen nicht weit.
    Noch einmal richtete ich das Amulett auf das Bauwerk, doch keine Spinne kam mehr heraus.
    Ich befahl Gene, mit dem Spielen auf zuhören, und er gehorchte.
    Rasch trat ich in den Raum, in dem sich meine Gefährten befanden. Es überraschte mich nicht, daß sie sich bewegen konnten. Die Musik hatte die hart gewordenen Fäden in tausend Stücke zerspringen lassen.
    Grinsend fischte ich mir das Wachs aus den Ohren, und die anderen folgten meinem Beispiel.
    „Die Fledermausspinnen sind erledigt", sagte ich. „Aber jetzt erhebt sich die Frage, wie wir von dieser Felsnadel herunterkommen."
    „Das ist allerdings ein Problem", meinte Olivaro. „Ich bezweifle, daß es hier einen Abstieg gibt."
    Ich blickte in die Tiefe. Hinunterklettern kam nicht in Frage. Ich hätte Seile anfordern können, aber das hätte viel zu lange gedauert. Verbittert suchte ich nach einer Möglichkeit, von dieser verdammten Felsnadel herunterzukommen.
    „Irgendwelche Ideen?" fragte ich.
    „Sehen wir uns erst mal das Gebäude an", meinte Olivaro. „Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, gefahrlos in die Tiefe zu gelangen."
    Wir durchsuchten das Gebäude, fanden aber nichts, was uns helfen konnte.
    Ich blickte Coco an, die schon seit einiger Zeit nachdenklich an ihrer Unterlippe herumknabberte; ein Zeichen, daß sie angestrengt nachdachte.
    „Hast du eine Möglichkeit gefunden, Coco?" fragte ich sie.
    „Hm", murmelte sie. „Ich habe nur eine vage Idee, die aber ziemlich fantastisch ist."
    „Raus damit!"
    „Du bist doch mit Alain Leclet in Verbindung. Er lebt in Paris. Was würde geschehen, wenn er auf den Eiffelturm fahren würde?"
    Ich grinste. „Und wenn er dann zurück zur Erde fährt,

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