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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fragte Olivaro, der mir gegenüber an der Wand lehnte.
    „Ich dachte über dich nach, Olivaro", sagte ich.
    „Seltsam", brummte Olivaro. „Ich dachte eben an unsere erste Begegnung in deinem jetzigen Leben."
    Ich lächelte schwach. Diese Erinnerung gehörte nicht zu den angenehmsten.
    „Das war in Hongkong gewesen", sagte ich leise. „Coco war verschwunden, und ich hatte die Nachricht bekommen, daß sie tot ist. Es waren fürchterliche Stunden damals. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, daß ich bereits früher gelebt hatte, und zitterte um mein Leben." Ich schloß die Augen, und die Erinnerung überwältigte mich. „Die Dämonen, vor allem mein Bruder Edward Belial, hatten mich in eine grausame Falle gelockt. Es war eines meiner schrecklichsten Erlebnisse." „Das kann ich mir denken", sagte Olivaro. „Du wurdest lebendig begraben und konntest dich nicht bewegen. Belial wollte dir dein Leben aussaugen."
    Ich schauderte. „Ohne deine Hilfe wären Coco und ich damals verloren gewesen. Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, als ich mich plötzlich wieder bewegen konnte."
    Olivaro verzerrte das unmenschliche Gesicht zu einem Grinsen. „Ich handelte damals aus sehr eigennützigen Motiven heraus. Lebendig waren Coco und du für mich wichtiger. Es bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten, die magische Lähmung aufzuheben. Und es gelang dir, Belial zu Überwältigen und Coco zu befreien."
    „Und da töteten wir Belial", sprach ich weiter. „Aber zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich mir nicht erklären können, weshalb du mir geholfen hast. Du hast ein falsches Spiel getrieben, Olivaro." „Das gebe ich zu", sagte der ehemalige Herr der Schwarzen Familie. „Mir blieb damals keine andere Wahl. Asmodi war mißtrauisch geworden. Ich wollte ihn ausschalten, und du solltest mein Werkzeug sein."
    „Und das ist dir auch gelungen. Ich tötete später Asmodi, und du tratst seine Herrschaft an."
    „Die mir aber kein Glück gebracht hat", sagte Olivaro ohne Bitterkeit in der Stimme.
    Ich hörte Schritte und wandte den Kopf um. Lillom trat auf uns zu und blieb breitbeinig vor mir stehen. Er beugte sich vor, und sein häßliches Gesicht war haßverzerrt. Seine Augen glühten mich wütend an.
    „Ich habe zugehört", zischte Lillom. „Jetzt weiß ich, wer du bist." Er lachte durchdringend. „Wir werden uns arrangieren, Dorian Hunter, denn wir sitzen im gleichen Sarg."
    „Was redest du da für Unsinn?" fragte ich verwundert.
    „Ich wurde in einem Sarg geboren, Dorian Hunter", brummte er.
    „Interessant", sagte ich verwirrt. „Kannst du mir das näher erklären?"
    Lillom grinste. „Später, Dorian Hunter. Später."
    Als er wieder im Freien war, wandte ich mich Olivaro zu.
    „Hast du verstanden, was Lillom meinte?" fragte ich flüsternd.
    „Keine Ahnung", antwortete Olivaro, doch ich glaubte ihm nicht.
    Ich hatte keine Lust, mich weiter zu unterhalten und legte mich nieder. Doch diesmal dauerte es ziemlich lange, bis ich endlich eingeschlafen war.

    „Was haben Sie da eben getan, Monsieur?" fragte Jean verwundert.
    Alain Leclet stellte das Insekten-Spray auf die Theke.
    „Das hat Sie nicht zu interessieren", sagte Leclet scharf. „Rufen Sie Aime! Er soll den Wagen holen! Ich will nach Hause."
    Überrascht zog Jean die Brauen hoch. Noch nie zuvor war es vorgekommen, daß der Dicke so früh nach Hause gewollt hatte. Sein sonst rotes Gesicht sah jetzt grau und eingefallen aus.
    Leclet merkte Odettes verwunderten Blick, sagte aber nichts. Er fühlte sich im Augenblick wie gerädert und war kaum zu einem vernünftigen Gedanken fähig. Grußlos verließ er das Lokal und stapfte zum Wagen.
    Aime staunte nicht schlecht, als Leclet die Tür selbst öffnete und ohne zu schimpfen in den Fond kroch. Es regnete noch immer.
    Aime startete den Wagen und fuhr los.
    Fünfzehn Minuten später betrat Leclet seine Wohnung, kleidete sich aus, schluckte zwei Schlaftabletten und legte sich nieder. Um zehn Uhr erwachte er mit dröhnenden Kopfschmerzen.
    Alain Leclet! hörte er Dorian Hunters Ruf.
    Schweigend hörte er den Befehlen zu, die ihm die Stimme in seinem Kopf gab. Hastig kleidete sich Leclet an. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, sich zu waschen und zu rasieren. Mit einem Taxi fuhr er in die Avenue Victor-Hugo und betrat ein großes Spielwarengeschäft.
    Eine zierliche Verkäuferin begrüßte ihn freundlich. Leclet erwiderte den Gruß mit einem Grunzen. „Führen Sie Puppengeschirr?" bellte er, bevor ihn die

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