Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
setzte ein. Jeweils drei, vier Amerikaner stürzten sich auf einen Terroristen, sodass den Vermummten kaum noch eine Chance zur Gegenwehr blieb.
    Drei von ihnen wurden entwaffnet und festgenommen, ein vierter zog eine winzige Ampulle aus der Beintasche seines Kampfanzugs, deren Inhalt er trinken wollte. Sergeant Major O’Connor kam ihm jedoch zuvor und drosch ihm die Ampulle aus der Hand.
    »Das würde dir so passen, Gift zu schlucken und dich so aus der Affäre zu ziehen, du feiges Schwein!«, blaffte er ihn an und packte ihn, übergab ihn seinen Männern.
    Damit war die Situation unter Kontrolle.
    Zwei der Terroristen waren tot, einer verwundet. Die vier übrigen befanden sich im Gewahrsam der Marines. Kaum hatten Admiral O’Reilly und Captain McNamara die Erfolgsmeldung erhalten, ließen sie es sich nicht nehmen, persönlich die Bugsektion aufzusuchen. McNamara persönlich übernahm es, den Gefangenen die Masken von den Köpfen zu ziehen.
    »Na schön«, rief er triumphierend, als hätte er die Terroristen im Alleingang bezwungen, »dann wollen wir einmal sehen, was für hässliche Visagen sich unter diesen Kapuzen verbergen.«
    Nacheinander demaskierte er die vier Gefangenen – und Tonya Harlow erlebte eine Überraschung.
    Die Sicherheitschefin hatte sich nie große Gedanken darüber gemacht, wer in diesem Krieg ihre Feinde waren. Sie versah ihren Dienst an Bord der RANGER und tat ihre Pflicht, das war alles. Die meiste Zeit zeigte der Gegner in diesem Konflikt ohnehin kein Gesicht, und so war es ihrer Fantasie überlassen geblieben, sich den Feind vorzustellen: dumm, hässlich, unzivilisiert und immer nur auf Zerstörung aus – genau so, wie er in den Medien und in den Berichten der Nachrichtendienste dargestellt wurde.
    Das Problem war nur: Die Gesichter unter den Masken waren keineswegs hässlich, und es waren auch nicht die Mienen tumber Henkersknechte. Im Gegenteil waren die Züge, die unter den Kapuzen zum Vorschein kamen, fein gezeichnet, fast intellektuell, und nicht Hass oder Wut sprachen aus ihnen, sondern allenfalls Trauer. Und in ihren Augen entdeckte die Sicherheitschefin etwas, das ebenfalls nicht ins Bild passen wollte.
    Furcht…
    Vor allem einer der Männer fiel Tonya Harlow auf – es war der, der sich bis zuletzt gewehrt hatte und das Gift hatte schlucken wollen. In seinem Blick lag etwas Unbeugsames, seine Haltung verriet Stolz. Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten und leicht gebräunt, Haar und Bart waren kurz gestutzt und gepflegt.
    McNamara nahm sich nicht erst die Zeit, sich die Gefangenen anzusehen. »Ihr seid Schweine«, brüllte er sie an, »der letzte Dreck! Ihr habt versucht, uns alle umzubringen! Dafür werde ich euch hängen lassen, habt ihr verstanden? Einen nach dem anderen!«
    Die Gefangenen starrten ihn aus großen Augen an. Es war unmöglich zu sagen, ob sie verstanden, was er sagte. Jedenfalls reagierten sie nicht, und das ärgerte McNamara noch mehr.
    »Aufhängen ist noch viel zu gut für euch!«, wetterte er weiter. »Ich werde euch eigenhändig aufschlitzen und den Haien zum Fraß vorwerfen! Ihr habt das letzte Mal eure Hand gegen Amerika erhoben! Und bildet euch nur nicht ein, dass euch die Genfer Konventionen schützen! Ihr seid keine Soldaten, sondern Verbrecher, und als solche werdet ihr auch behandelt. Ich werde…«
    »Nun ist es genug, Captain«, verschaffte sich Admiral O’Reilly Gehör. »Sie haben Ihren Standpunkt klar gemacht.«
    »Aber Sir, ich…«
    »Genug«, wiederholte O’Reilly mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    »Lieutenant Commander Harlow?«
    »Ja, Sir?«
    »Lassen Sie die Gefangenen in den Zellenblock bringen. Ich will, dass sie alle verhört werden. Unter den Funkern befinden sich mehrere Dolmetscher, die arabisch und persisch sprechen. Mit ihrer Hilfe sollten Sie herausfinden können, ob noch mehr Bomben an Bord versteckt sind.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Harlow und ließ die Gefangenen abführen.
    »Bei allem Respekt, Sir«, warf McNamara ein, »aber das ist reine Zeitverschwendung. Ich bin lange genug in Guantanamo stationiert gewesen, um zu wissen, dass aus diesem Terroristenpack nichts herauszukriegen ist. Wenn Sie etwas erfahren wollen, müssen etwas brachiale Methoden angewandt werden, wenn Sie verstehen.«
    »Ich verstehe durchaus, Captain«, bestätigte O’Reilly. »Sie schlagen mir vor, die Gefangenen zu foltern. Ihnen ist klar, dass das gegen die Vorschrift verstößt?«
    »Na ja, Sir.« Der Captain schob seine

Weitere Kostenlose Bücher