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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fluchtpunkt gewesen sein. Die Kirche versteckt sich in der Tiefe eines kleinen Sees, und sie ist nicht mit Wasser vollgelaufen. Aber die Knochen, die ich dort fand, gehörten nicht Maria Magdalena, obwohl das auch von den Dienern des Baphomet angenommen wurde. Es gab dort jemanden, der die Gebeine nach Frankreich hatte schmuggeln wollen. An der Grenze hat ihn der Zoll geschnappt.«
    Julie flüsterte: »Unglaublich. Dann hat man ihr wohl überall Stützpunkte oder Fluchtburgen gebaut.«
    »Ob das überall geschehen ist, will ich mal dahingestellt sein lassen. Aber man hat sich schon Gedanken gemacht. Zudem waren die Templer lange Jahre auf der Flucht.«
    »Das weiß ich auch.« Sie lächelte schmerzlich. »So wie wir, John. Auch ich fühle mich auf der Flucht, obwohl ich noch nicht direkt angegriffen worden bin. Aber ich sehe es leider so. Tut mir Leid, daran kann ich nichts ändern.«
    »Das brauchst du auch nicht.«
    Sie schaute mir sekundenlang ins Gesicht, reckte sich dann und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. »Danke, John, ich fühle mich jetzt wieder besser. Deine Worte haben mir Mut gemacht.«
    »Nichts anderes wollte ich damit erreichen, Julie.«
    »Dann lass uns gehen!«
    Ich freute mich darüber, dass ihre Stimme wieder einen anderen Klang bekommen hatte. Sie sprach nicht mehr so traurig, und für mich war ein anderes Kapitel angebrochen. Wir würden uns den Problemen stellen, und wir würden durchkommen, das schwor ich mir.
    Bis zum Ausgang war es nicht mehr weit. Er war nicht mit dem Eingang identisch, aber auch er bestand aus einer recht schmalen Tür.
    Ich war sehr wachsam, aber trotz allem konnte ich nichts entdecken, was mir verdächtig vorkam.
    Der typische Geruch der Kirche begleitete mich. Wie immer roch es feucht, es war recht kühl, und durch die Feuchtigkeit der Luft drang noch das Aroma des Weihrauchs, das nie ganz verschwand.
    Julie ging jetzt hinter mir. Ich hörte ihre Schritte. Im Bereich des Ausgangs stand wieder ein mit Informationsbroschüren bedecktes Regalbrett und nicht weit entfernt ein Weihwasserbecken.
    Dort stand jemand.
    Es war ein Mann, und er hatte sich einen günstigen Standort ausgesucht, denn wenn die Tür geöffnet wurde und immer wieder Licht in die Kirche floss, dann glitt der größte Teil der Helligkeit an ihm vorbei, sodass er im Dunkeln stand.
    Er hatte seinen Kopf so gedreht, dass er in die Kirche hineinschauen konnte. Ihn interessierte besonders, wer die Kirche des heiligen Johannes verlassen wollte.
    Der Mann war dunkel gekleidet. Die Haarfarbe war nicht zu erkennen. Aber er passte auf, und ich merkte, wie ein Kribbeln über meinen Rücken rann. Zum ersten Mal glaubte ich daran, einen Gegner gesehen zu haben und ließ ihn nicht aus dem Blick.
    Auch Julie hatte ihn gesehen. Sie ging neben mir und flüsterte mir ihre Entdeckung ins Ohr. »Er ist da, John, das spüre ich genau.«
    »Meinst du den am Weihwasserbecken?«
    »Genau.«
    »Bleib an meiner Seite.«
    »Er strahlt etwas ab, das mir nicht gefällt. Spürst du es nicht auch?«
    »Kann sein.«
    Wir hatten uns dem Becken genähert und auch dem Aufpasser, der uns nicht anschaute. Er sah aus, als würde er ins Leere blicken, aber daran wollte ich nicht glauben. Zwei Kinder überholten uns und rannten auf die Tür zu. Sie lachten, als sie die Tür aufzogen, um die Kirche endlich zu verlassen, in der sie sich offensichtlich nicht wohl gefühlt hatten. Licht drang uns entgegen. Ein breiter Streifen erwischte auch das Taufbecken, an dem der Mann sich bewegte. Er ging zwar auf den Ausgang zu, aber es war nur die Richtung. Tatsächlich hatte er ein anderes Ziel, nämlich uns.
    »Achtung!«, flüsterte ich meiner Begleiterin zu.
    Der Mann kam. Sein Mantel bewegte sich dabei. Er schaute uns nicht an, und sein gesamtes Verhalten wies darauf hin, dass er auf das. Verlassen der Kirche fixiert war. Er würde die Tür auch vor uns erreichen, aber genau das trat nicht ein.
    Mit uns auf gleicher Höhe wirbelte er nach rechts und blieb zugleich stehen. Er war ziemlich nahe, ich sah in seinem Gesicht das harte Grinsen, aber ich sah noch mehr.
    In der Hand hielt er ein Messer mit langer, schlanker Klinge!
    ***
    Wen von uns beiden er damit treffen wollte, war im Moment nicht wichtig. Es zählte einzig und allein die Tatsache, dass er diese heimtückische Stichwaffe in der Hand hielt.
    Zum Glück war ich darauf vorbereitet. Julie drückte ich mit einem Ellbogenstoß zurück, um Platz zu haben, dann trat ich zu. Ich tat es, bevor

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