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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war schlau genug, um diese geheime Botschaft ebenfalls zu entschlüsseln.
    »Jetzt wissen Sie viel, John.«
    »Aber nicht alles - oder?«
    »Nein.«
    »Welche Geheimnisse sind noch in diesem Kunstwerk verborgen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Man kann dazu noch vieles sagen. Ich werde versuchen, es zusammenzufassen. Dieses Kunstwerk besitzt eine bestimmte Geometrie. Wenn Sie genau hinsehen, dann erkennen Sie Maria Magdalena zwei Mal. Das ist auch wichtig. Ich möchte nicht in Einzelheiten gehen, nur so viel. Wenn Sie bestimmte Abstände der beiden Marias zu den anderen wichtigen Personen vergleichen, dann werden Sie erkennen, dass Maria Magdalena so etwas wie einen Mittelpunkt des Bildes bildet, und so behaupte ich, dass dieses Kunstwerk ihr gewidmet ist.«
    Es war für mich der Tag der großen Überraschungen. Ich hatte alles gehört, aber ich gab keinen Kommentar ab, weil ich mir die Dinge erst durch den Kopf gehen lassen musste.
    Konnte man diese Meinung vertreten?
    Ja, man konnte, wenn man die Tatsachen aus einem bestimmten Blickwinkel sah und sich der Religionsmystik nicht verschloss. Ich wollte nicht damit anfangen und die Maße nachprüfen, da glaubte ich Julie Ritter, der Fachfrau schon, aber Fragen bauten sich trotzdem bei mir auf, und ich hörte ihre Stimme.
    »Haben Sie damit Probleme, John?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, mich hat kein Zufall hergeführt. Ich mache auch keinen Wochenendausflug. Ich bin einfach nur gekommen, um gewisse Dinge herauszufinden. Außerdem weiß ich, dass es eilt, denn Baphomet hat in der letzten Zeit bereits zu viel an Boden gewonnen. Aber seinen Gesamtsieg hat er noch nicht erreicht. Er muss ein letztes Hindernis überwinden, und das möchte ich ihm so schwer wie möglich machen. Am liebsten unmöglich.«
    »Wie wollen Sie das schaffen?«
    »Ich stehe ja nicht allein. Ich kann mich auf Freunde verlassen. Es sind übrigens Templer.«
    »Wo… wo… leben sie?« Julie war plötzlich aufgeregt. Sie schaute mich drängend an.
    »In Südfrankreich.«
    »Etwa in der Nähe von Rennes-le-Château?«
    »Ja, nicht weit davon entfernt. Alet-les-Bains.«
    »O Gott«, flüsterte sie. »Alles drängt sich wieder dort zusammen. Ich habe es mir gedacht.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Von Jerusalem aus ist Maria Magdalena im südlichen Frankreich an Land gegangen. Die Templer haben es gewusst. Sie kannten sich aus. Sie haben sie immer verehrt, und auch heute noch steht sie bei ihnen hoch im Kurs. Sie suchen etwas von ihr. Es muss diese Dinge geben, davon gehe ich einfach aus.«
    »Sprechen Sie von den Gebeinen der Maria Magdalena?«
    »Genau davon rede ich, John. Es gibt sie. Ich weiß es. Aber es fehlt mir der Beweis. Ich habe gehofft, hier auf dem Bild einen Hinweis zu finden, wo ich anfangen muss, zu suchen, aber ich stehe vor dem Nichts. Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, dass ich dicht an der Lösung bin, doch das bringt mir nicht viel ein, denn das wissen auch andere. Deshalb fürchte ich mich so.«
    »Sie meinen die Templer der Gegenseite?«
    Julie Ritter nickte heftig. »Das stimmt, John. Sie wissen so gut darüber Bescheid. Fast habe ich den Eindruck, als hätte Sie mir der Himmel geschickt.« Sie war aufgeregt, und auch ihr Blick hatte sich verändert. Sie suchte die Krypta ab und hörte dann meine Antwort.
    »Nein, der Himmel hat mich bestimmt nicht geschickt.«
    »Wer dann?«
    »Lassen wir das.«
    »Gut, wenn Sie nicht wollen.« Sie fasste meinen rechten Arm an und drückte ihn. »Kann ich Sie denn als einen Verbündeten ansehen, John? Würden Sie mir das zugestehen?«
    »Ja, das würde ich.«
    Ein tiefer und lauter Atemzug löste sich aus ihrem Mund. »Sie glauben nicht, welch einen Gefallen Sie mir damit getan haben. Es ist einfach gut, das zu wissen. Dann ist meine Angst auch nicht mehr so groß, und ich kann wieder durchatmen.«
    Julie Ritter hatte ein Thema angesprochen, auf das ich sie auch noch hingewiesen hätte. »Sie sprechen von einer tiefen Angst. Warum tun Sie das?«
    »Weil es der Wahrheit entspricht, John.«
    »Gut. Aber wovor haben Sie Angst?«
    »Vor den gleichen Personen, die Sie auch fürchten müssen. Die nicht auf der richtigen Seite der Templer stehen. Ich sage nur den Namen Baphomet.«
    »Sie meinen die Diener des Götzen.«
    »Ja.« Julie zog ihre Schultern hoch wie jemand, der friert. »Sie sind mir auf der Spur.«
    Das bekam ich nicht geordnet. »Warum ist man Ihnen auf der Spur? Was haben sie Ihnen

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