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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sogar als Königin bezeichnet. Das alles habe ich erlebt, und ich habe mich gegen sie gestellt. Genau das ist ein Fehler gewesen, denn sie haben mir angedroht, mit härteren Bandagen anzugreifen.«
    »Wann ist das gewesen?«, hakte ich sofort nach.
    »Erst gestern.«
    »Oh!«
    »Ja, ich lüge nicht. Bei einem Anruf wurde mir erklärt, dass ihre Geduld beendet ist und ich jederzeit damit rechnen müsste, geholt zu werden.«
    »Geholt und nicht getötet?«
    »Mir reicht das eine schon.«
    »Sorry, Julie, ich wollte die Dinge nicht bagatellisieren. Aber Ihrer Antwort kann ich entnehmen, dass sie etwas von Ihnen wollen.«
    »Ja, den Weg zu den Gebeinen erfahren. Aber ich kenne ihn nicht. Ich weiß auch nicht, ob in mir Maria Magdalena tatsächlich wieder geboren wurde. Es ist nicht zu greifen. Es hängt alles in der Schwebe. Ich kann denken, was ich will, und komme zu keinem Ergebnis. Für mich steht nur fest, dass sie nicht aufgeben werden.«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Und was machen wir?«, flüsterte sie. »Oder was mache ich, denn Sie werden ja wieder zurück nach England gehen und…«
    Ich unterbrach sie durch mein Kopfschütteln. »Ich werde nach England zurückkehren, zunächst aber bleibe ich hier.«
    »Ach. Bei mir?«
    »Ja, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Julie wusste nicht, ob sie lächelnd oder ernst bleiben sollte. So entschied sie sich für ein Schulterzucken. »Aber das kann sehr gefährlich für Sie werden. Ich bin so etwas wie eine Brandbombe, die jeden Augenblick explodieren kann. Da kann ich keinem zumuten, in meiner Nähe zu bleiben.«
    »Pardon, Julie, aber das müssen Sie schon mir überlassen. Außerdem bin auch ich kein heuriger Hase.«
    »Wer sind Sie wirklich, John? Sie sind kein Templer und kein Forscher oder Historiker. Das glaube ich zumindest nicht.«
    »Keine Sorge, ich bin kein Indiana Jones, obwohl das sicherlich von Vorteil wäre, aber ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Julie. Ich bin jemand, der das Böse bekämpft, und zwar als Beruf und auch als Berufung. So, jetzt wissen Sie es.«
    Sie hatte noch Fragen, die ich ihr auch beantwortete und danach aufstand. »Jetzt wissen wir genug über uns und können überlegen, wie es weitergeht. Vorweg gesagt, möchte ich Sie nicht aus den Augen lassen, und es wäre mir auch nicht unlieb, wenn wir unsere Ziele mit denen der Baphomet-Templer gleichsetzen.«
    Das begriff sie nicht und schüttelte auch den Kopf. »Wissen Sie, was Sie da gesagt haben?«
    »Das weiß ich genau, Julie. Um ehrlich zu sein: Auch ich möchte die Gebeine der echten Maria Magdalena finden und so wahrscheinlich hinter ein großes Templer-Geheimnis kommen. Für Sie wäre es auch positiv, denn dann könnten Sie eventuell erfahren, ob diese Frau in Ihnen tatsächlich wieder geboren wurde.«
    »Ja, so kann man es auch sehen.«
    »Wir werden uns daran gewöhnen müssen.«
    »Aber wie stehen Sie zur Wiedergeburt, John?«
    Ich wollte ihr nicht all meine Geheimnisse preisgeben und antwortete etwas ausweichend. »Ich lehne diesen Glauben nicht ab, Julie. Sie werden bei mir also auf großes Verständnis treffen. Können wir uns darauf einigen?«
    »Ja, das können wir. Ich bin froh.«
    »Gut. Und nun müssen wir uns überlegen wie es weitergeht. Was tun wir? Wie können wir der anderen Seite ein Schnippchen schlagen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Haben Sie sich denn niemals Gedanken darüber gemacht, wie Sie den Jägern entkommen wollen?«
    »Ich hatte an verreisen gedacht. Oder an verstecken.«
    »Das bringt beides nichts, Julie. Die Baphomet-Templer würden Sie überall finden. Wen sie sich mal als Ziel ausgesucht haben, den lassen sie so bald nicht los.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Alles normal laufen lassen.«
    Sie gab keine Antwort, was auch verständlich war. Ich machte mir schon meine Gedanken. Wäre ich an Stelle der Baphomet-Templer gewesen, hätte ich die Frau nicht aus den Augen gelassen und sie immer beobachtet. Falls sie auch so dachten, mussten wir davon ausgehen, dass sie sich auch in der Nähe befanden.
    Die Krypta hier unten war kein guter Ort. Hier gab es nur einen Ausgang. Wir mussten hoch und die Kirche verlassen.
    »Kommen Sie bitte, Julie.«
    »Ja, sofort.« Sie warf noch einen Blick auf das weltberühmte Altarbild, als wollte sie von ihm für alle Zeiten Abschied nehmen. Mir war nur aufgefallen, dass sich in der letzten Zeit keiner Besucher mehr in die Krypta verirrt hatten, und ich fragte mich, ob ich an der letzten Führung dieses Tages

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