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1251 - Die Heilige und die Hure

1251 - Die Heilige und die Hure

Titel: 1251 - Die Heilige und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legte.
    Julie konnte ihren Blick gar nicht losreißen. »Es ist wunderschön«, flüsterte sie. »Es ist einmalig. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ein kleines Wunder.«
    »So ähnlich schon.«
    »Und das soll mich hypnotisieren?«
    »Im Prinzip schon, Julie. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Das Kreuz ist einmalig. Ich bin sein Erbe. Ich kann und muss mich auf es verlassen, und es hat mir schon oft genug den richtigen Weg gewiesen. Ich hoffe nur, dass es auch hier der Fall sein wird.«
    Julie hatte mir kaum zugehört, obwohl ich laut genug gesprochen hatte. Sie war von dem Anblick fasziniert, und in ihren Augen lag sogar ein Strahlen. Ein paar Mal machte sie Anstalten, die Hand auszustrecken, um es anzufassen, aber sie zog die Finger wieder zurück.
    »Du kannst es anfassen, Julie.«
    »Ja, danke.«
    Ich legte es in ihre Hand, die sie mir offen entgegengestreckt hatte. Ich war gespannt, welche Reaktionen das Kreuz bei dieser Berührung bei ihr auslöste.
    Es waren keine negativen. Sie wehrte sich nicht dagegen. Sie strich mit der freien Hand darüber hinweg. Sie betrachtete es genau, sah sich jedes Zeichen an, aber sie fragte nicht danach, was sie bedeuteten.
    »Es ist wie ein Wunder, John.«
    »Es ist ein Wunder.«
    »Woher hast du es?«
    »Lass mal, das ist eine lange Geschichte. Es hat einen weiten Weg durch die Jahrhunderte hinter sich. Zuletzt befand es sich im Besitz einer alten Zigeunerin, die es mir dann überlassen hat. Aber es ist an die richtige Adresse geraten.«
    »Das glaube ich.« Julie konnte ihren Blick noch immer nicht von dem Kreuz lösen. Über ihr Gesicht glitten Schauer hinweg. Sie schloss sogar die Augen, aber sie ballte dabei die Hand zur Faust, um das Kreuz zu umfassen. Mit noch geschlossenen Augen sprach sie weiter. »Es ist so wunderbar, John, so einmalig. Ein herrliches Kleinod. Und… und…«, jetzt suchte sie nach den richtigen Worten, »es gibt mir ein so tolles Gefühl, verstehst du? Es ist einfach wunderbar. Ich komme da nicht mit, weil ich es nicht in Worte fassen kann, aber für mich ist es einmalig. Das ist wie eine Botschaft, die durch meinen Arm kribbelt, dann die Brust erreicht und auch das Herz. Einfach toll. Das habe ich noch nie erlebt.« Jetzt öffnete sie die Augen wieder, und ich bekam den Eindruck, als hätte sich ihr Blick verändert.
    War er strahlender geworden?
    Ja, das konnte sein. Die Augen schimmerten in einem Glanz, für den es meiner Ansicht nach nur den Begriff Freude gab, und die musste ihr das Kreuz gegeben haben. Als wäre es von innen her an sie herangekommen.
    Das machte mich stutzig. Ich hatte das Kreuz schon öfter aus der Hand gegeben, aber eine derartige Reaktion bei einem Menschen noch nie erlebt.
    »Fühlst du etwas, Julie? Merkst du in deinem Innern eine Veränderung durch das Kreuz?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau, John. Ich denke schon, denn ich kann es fühlen. Da ist etwas, das mich berührt.«
    »Angenehm?«
    »Ja, sehr angenehm. Ich habe den Eindruck, als hättest du mir etwas gegeben, das ich schon lange kenne, aber sehr vermisst habe.«
    »Weckt es Erinnerungen in dir?« Auf eine Antwort war ich gespannt, denn ich dachte bereits in eine bestimmte Richtung. Es gab ja mehrere Träger des Kreuzes über die Jahrhunderte hinweg. Ich kannte nicht alle. Da existierte einfach zu viel Leerlauf, besonders in der Zeit des ersten Jahrtausends. Ob es einen Besitzer gehabt hatte, war möglich. Es konnte auch ebenso gut verschollen gewesen sein, bis es schließlich in den Besitz eines Richard Löwenherz geraten war.
    »Das kann ich dir nicht sagen, John. Ich weiß nicht, ob es in mir Erinnerungen geweckt hat. Aber ich spürte schon den warmen Strom, der durch meinen Körper glitt.«
    »Das ist gut.«
    »Bringt es dich weiter?«
    »Ich hoffe es.«
    Sie deutete ein Kopfschütteln an. »Es ist schon seltsam, dass es mir nicht so fremd vorkommt. Ich meine nicht das Aussehen, sondern dieses tolle Gefühl, das mich überkam, als ich es in der Hand hielt. Ich möchte es gar nicht mehr abgeben. Wirklich, es ist einmalig. Es gibt mir Schutz.«
    »Das soll auch so sein.«
    Trotzdem streckte sie mir die Hand mit dem Kreuz wieder entgegen. »Ich beneide dich, dass du der Besitzer bist. Das ist mit Geld nicht aufzuwiegen.«
    »Da hast du Recht, Julie. Eine andere Frage habe ich auch. Sagen dir die Zeichen auf den Balken etwas?«
    Sie schaute noch mal hin. »Ja, einige. Das Henkelkreuz, zum Beispiel. Auch das Allsehende Auge und die Heilige

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