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1251 - Die Heilige und die Hure

1251 - Die Heilige und die Hure

Titel: 1251 - Die Heilige und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelassen. Er hätte sich mal wieder melden oder zeigen sollen, um mir einen weiteren Hinweis zu geben.
    Ich wollte den Fall lösen, und ich wollte an den verfluchten Vincent van Akkeren heran. Letztendlich war er derjenige, um den sich alles drehte. Er wollte die Macht bekommen und neuer Großmeister der Templer werden. Und als Zeichen seiner neuen Macht war es ihm wichtig, an die Gebeine der Maria Magdalena heranzukommen. Sie würden ihm den Kick geben, den er noch brauchte.
    Dann erst konnte er die Templer kontrollieren und sie in den Dienst des verdammten Götzen Baphomet stellen.
    Er und der Götze waren zwar nicht ein und dieselbe Person, aber sie dachten so. Sie waren gleich.
    Sie bildeten Kopf und Körper. Van Akkeren sah sich als Mensch und Dämon an.
    Ich hörte hinter mir das leise Räuspern und drehte mich um. Julie hatte mich erreicht. Sie nickte mir zu.
    »Alles klar?«
    »Ja. Sylvia erwartet uns. Wir können sofort kommen, dann hat sie auch aufgeräumt.«
    Ich winkte ab. »Meinetwegen hätte sie das nicht zu tun brauchen.«
    »Ist schon besser so. Sylvia war nie ordentlich. Sie hat das Leben immer locker genommen.«
    »Sollen wir noch irgendwo etwas trinken oder sofort gehen?«
    »Sofort. Die Zeit eilt.«
    »Okay.«
    Julie war recht schweigsam und zugleich auch nachdenklich, als sie neben mir herging. Ich fragte sie nicht nach den Gründen, damit platzte sie dann freiwillig heraus.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig ist, was wir tun, John. Ich fürchte, dass wir sie in Gefahr bringen, und das möchte ich auf keinen Fall. Wenn die andere Seite uns beobachtet, weiß sie ja immer, wohin wir gehen. Oder siehst du das anders?«
    Meine Antwort sollte Julie beruhigen. »Ich sehe es nicht so tragisch wie du.«
    »Was meinst du?«
    »Ich bin mehr optimistisch. Sie können nicht überall sein.«
    »Aber sie haben uns auch auf dem Boot gefunden.«
    »Das stimmt.«
    Neben einer Laterne blieben wir stehen. »Stell dir mal vor, sie tauchen bei Sylvia auf. Ich würde mein gesamtes Leben nicht mehr froh werden.«
    »Hast du einen anderen Vorschlag, Julie?«, fragte ich und war dabei sehr ernst. »Es liegt an dir. Wenn du nicht willst, dass wir einen bestimmten Weg einschreiten, dann lass es.«
    »Nein, nein, das ist schon gut so. Ich wollte dir nur meine Befürchtungen bekannt geben.« Sie winkte ab. »Es kann auch sein, dass ich alles zu überzogen sehe. Kein Wunder bei dem, was uns passiert ist.«
    »Möchtest du dich überhaupt hypnotisieren lassen? Oder zumindest den Versuch eingehen?«
    Sie schaute mich direkt an. Julie wusste, dass es auf ihre Antwort ankam. Dabei hatte ich nicht den Eindruck, dass sie noch lange überlegen musste. Ihr Nicken sah sehr forsch aus, und dann sagte sie mit fester Stimme: »Ja, ich möchte den Versuch eingehen!«
    »Dann komm!«
    ***
    Sylvia Servais wohnte in einer kleinen Siedlung etwas außerhalb der City. Die Häuser waren alle zur gleichen Zeit gebaut worden und sahen alle gleich aus. Sechs Häuser standen in einem Grüngelände und besaßen nicht mehr als zwei Etagen.
    Ich nickte Julie zu. »Recht nett hier.«
    »Man kann es aushalten.«
    Sie führte mich zu dem zweiten Haus in der Reihe. Parkplätze für Autos gab es hier nicht, nur Fahrradständer, in denen auch die Bikes standen. Buchen und einige Birken lockerten die winterlich triste Umgebung auf. In dieser Umgebung konnten sich auch Kinder aufhalten, doch bei diesem feuchtkalten Wetter waren keine zu sehen.
    Ein Plattenweg führte zur Haustür hin. Das Material hatte unter den Witterungsbedingungen gelitten. So waren einige Steine in die Höhe gedrückt worden, und wir mussten die Füße schon anheben, um nicht zu stolpern.
    Man hatte uns bereits gesehen. In Parterre und links neben der Haustür wurde von innen eine Gardine zur Seite gezogen. Eine Frauengestalt malte sich dort ab, die uns zuwinkte. Viel sah ich von ihr nicht, nur dass sie blondes Haar hatte.
    »Sie hat schon auf uns gewartet, John.«
    »Hast du sie eingeweiht?«
    Julie blieb für einen Moment stehen. »Nein, das habe ich nicht, wenn ich ehrlich bin.«
    »Dann wird sie überrascht sein.«
    »So auch wieder nicht. Ich habe ihr gesagt, dass wir ein Experiment durchführen wollen. Da sie mich für leicht verschroben und spinnerig hält, ist sie das gewöhnt.«
    »Kannst du mir das näher erklären?«
    »Nicht so richtig. Sie ist nur der Ansicht, dass ich nicht mit beiden Beinen auf der Erde stehe. Das sieht eben jeder anders. Ich halte mich nicht für

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